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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Männer murmelten zustimmend und einige Frauen auch.
    „Da jetzt die restlichen Männer von Sao Nicolau zurückgekehrt sind“, fuhr er fort, „haben wir nahezu alles Material zur Verfügung, das zum Wiederaufbau benötigt wird. Was fehlt, können wir vielleicht auf der Insel finden.“
    Er straffte die Schultern. Nun kam der schwierigste Teil. „Miss Willis sagte mir, dass die Frauen bereit wären, uns beim
    Wiederaufbau zu helfen. Daher habe ich entschieden, sie für ihre Hilfe zu entschädigen.“
    Gideon hielt inne, ehe er fortfuhr: „Ich werde ihnen einen weiteren Monat Zeit geben, um sich für ihre Ehemänner zu entscheiden.“
    Erst herrschte Stille, dann erhob sich unter den Männern ein leises Grollen, und ihre Mienen verfinsterten sich. Barnaby sah ihn an, als sei er verrückt geworden, doch Silas blieb überraschend ruhig.
    Gideon bat um Ruhe. „Ich weiß, dass einige Frauen schon Ehemänner gefunden haben, und wenn sie heiraten wollen, können sie das auch tun. Da uns der Wiederaufbau sehr beschäftigen wird, ist es nur gerecht, die anderen Frauen nicht zu zwingen, sich in dieser Zeit auch noch mit den zusätzlichen Problemen des Ehelebens abzumühen.“
    Schließlich wagte er es, Sara anzuschauen. Ungläubig sah sie ihn an. Ann eilte strahlend zu ihr, doch Sara konnte den Blick nicht von ihm wenden. Er war überrascht, dass er kein bisschen Triumph in ihrem Gesicht entdecken konnte, sondern ein Erschrecken, das allmählich wich und Dankbarkeit Platz machte.
    Für ihre Dankbarkeit gab es überhaupt keinen Grund. Irgendwie würde er Sara schon bekommen. Vielleicht war es verrückt von ihm, sie heiraten zu wollen. Doch das war ja die, einzige Möglichkeit, sie zu bekommen.
    „Wir werden alle auf dem Schiff schlafen“, fuhr er fort, „es sei denn, jemand von euch möchten in Zelten übernachten oder die Nächte am Strand unter freiem Himmel verbringen. Die Männer behandeln die Frauen respektvoll und berücksichtigen ihre Wünsche. Ist das für alle annehmbar?“ Er schwieg und wartete darauf, dass sich ein Sturm der Entrüstung erhob. Doch abgesehen von einigen schwachen Klagen schienen die Männer seine Entscheidung zu akzeptieren. Vielleicht erkannten auch sie die Vorteile, hatten vielleicht schon Probleme mit ihren Frauen und brauchten mehr Zeit, um eine Vereinbarung zu treffen.
    „Barnaby wird die Arbeiten für den Wiederaufbau verteilen, und Silas wird das Entladen der Schaluppe überwachen. Ich werde mit Miss Willis beraten, wie die Frauen uns helfen können. Das ist alles. Ihr könnt gehen.“
    Als er zum Deck hinunterstieg, hielt er nach Sara Ausschau, doch sie war von Frauen umringt, die sie mit Fragen überschütteten. Dann sah er Barnaby mit aufgebrachter Miene auf sich zukommen.
    „Was, zur Hölle, ist denn in dich gefahren?“ fragte Barnaby noch frecher als sonst. „Erst schickst du die Hälfte der Männer zum Einkaufen weg, und nun verschiebst du auch noch die Hochzeit. Ich würde sagen, dass wir die Frauen einfach heiraten. Dann haben wir diese verdammte Sache hinter uns und können uns mit dem Hausbau befassen!“
    „Ja, und wir beide kennen deine Erfahrungen mit Frauen“, erinnerte Gideon ihn. „Du zerrst sie ins Bett und wirfst sie dann weg. So kann man Geliebte behandeln, Barnaby, nicht aber Ehefrauen.“
    „Und seit wann weißt du denn so genau, wie man eine Ehefrau behandelt? Wann zuletzt hattest du auch nur eine Geliebte, mit der du länger als eine Monat zusammen warst?“ „Das ist mir alles selbst klar.“ Gideon schaute an Barnaby vorbei zu Sara hinüber, deren kupferfarbenes Haar in der Morgensonne schimmerte. „Doch ich habe vor, etwas dagegen zu unternehmen.“
    Wütend folgte Barnaby seinem Blick. „Ich wusste es. Das hat mal wieder was mit dieser Frau zu tun. Sie hat dich verhext.“ Als Gideon nicht antwortete, fuhr Barnaby fort: „Hast du vor, sie zu heiraten? Glaubst du wirklich, dass diese halsstarrige, prüde Frau dich wählen wird?“
    Gideon unterdrückte ein Lächeln über Barnabys völlig falsche Einschätzung von Sara. „Keine Sorge, zu gegebener Zeit wird sie mich schon wählen. “
    „Ach, darum geht es in Wirklichkeit. Du räumst dir selber Zeit ein, um ,Mylady' länger den Hof machen zu können. Dann ist sie ja wohl für die anderen von uns nicht mehr zu haben.“ Er warf Barnaby einen abschätzenden Blick zu. „Hast du sie nicht gerade als ,halsstarrig und prüde“ bezeichnet?“ „Manche Männer mögen solche Frauen.“
    Mühsam

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