Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
Vom Netzwerk:
Marine mitbringen würde, um die Insel und all ihre Bewohner zu vernichten. Er war so aufreizend!
    Heute Morgen hatte er die Unverfrorenheit besessen, ihr die Teilnahme an diesem Ball vorzuschlagen, als ob in den letzten Monaten nichts in ihrem Leben geschehen wäre. Vielleicht hörte er ihr ja jetzt zu.
    Doch erst einmal musste sie an diesem Ball teilnehmen, und zwar aus einem wichtigen Grund. Am Morgen war ihr die Idee gekommen, dass sie ihren Zwangsaufenthalt in England dazu nutzen könnte, etwas über Gideons Familie herauszufinden. Deshalb hatte sie Debretts Adelskalender studiert. Es gab tatsächlich die Tochter eines Duke mit Namen Eustacia, die nach ihrem Geburtsdatum Gideons Mutter sein könnte. Viel erstaunlicher war allerdings, dass diese Frau lebte. Sie war die Frau des Marquis of Dryden. Und das Beste von allem war, dass Lady Dryden zu diesem Ball heute Abend erwartet wurde, wenn sie ihrer Freundin vom Damenkomitee glauben konnte.
    Natürlich musste Lady Dryden nicht unbedingt Gideons Mutter sein. Die anderen Dinge, die sie von ihrer Freundin erfahren hatte, schienen nicht zu der Frau zu passen, die sie sich als Gideons Mutter vorstellte. Lady Dryden und ihr Ehemann standen nicht im Mittelpunkt der Gesellschaft, sondern lebten abgeschieden auf ihrem Anwesen in Derbyshire. Als Philanthropen spendeten sie großzügig für wohltätige Zwecke und vermieden gleichzeitig, sich für diese Großzügigkeit feiern zu lassen. Und Lady Dryden war bekannt für ihre Freundlichkeit.
    Das ergab überhaupt keinen Sinn. Diese Frau sollte doch angeblich verwöhnt und selbstsüchtig sein. Sie sollte tot sein, um Himmels willen. Doch Sara hatte den gesamten Adelskalender durchforstet und keine andere Frau gefunden, die besser zu Gideons Beschreibung seiner Mutter passte.
    Vielleicht hatte Elias über den Tod seiner Frau gelogen. Oder vielleicht hatte Gideon den Namen missverstanden. Jedenfalls wollte sie heute Abend die Wahrheit herausfinden. Nachdem sie Jordan noch ein wenig gequält hatte, natürlich.
    Als sie zum zweiten Mal die Treppe herabkam, betrachtete er ihr Kleid zustimmend, ehe er sie aus der Tür scheuchte.
    Erst als sie in der Blackmore-Kutsche saßen, sprach er mit ihr. „Ich verstehe gar nicht, was ich falsch gemacht habe. Ich möchte dich nur glücklich machen. “
    Sie blickte starr vor sich hin, weil sie ihn einfach nicht anschauen konnte. „Indem du mich von der Heirat mit dem Mann, den ich liebe, abhältst?“
    „Du glaubst nur, ihn zu lieben. Es wird nicht lange dauern, dann wirst du erkennen, dass dies nur eine vorübergehende Vernarrtheit gewesen ist. . .“
    „Vielen Dank für deine schmeichelhafte Einschätzung meines Charakters.“
    Er sah sie verblüfft an. „Was, zum Teufel, soll das nun wieder heißen?“
    Ein bitteres Lächeln umspielte ihre Lippen. „Du verstehst es wirklich nicht, wie? Ich weiß, dass es Frauen mit solch einem frivolen Charakter gibt, den du bei mir vermutest. Sie verlieben sich und ändern ihre Meinung, sobald sie sich in einer anderen Umgebung befinden.“ Sie dachte an Gideons Mutter, die ihn ohne Skrupel verlassen hatte. „Aber du glaubst doch nicht, dass ich auch so bin. Wenn ich mich so verhalten würde, wie du es dir erhoffst, und Gideon nach ein paar Tagen hier in England vergessen hätte, würde das nicht beweisen, dass ich den unstetigsten und unverlässlichsten Charakter hätte, den man sich nur vorstellen kann?“
    „Es würde nur deine Vernunft beweisen“, entgegnete Jordan, obwohl er sich zum ersten Mal unsicher fühlte, seit sie Atlantis verlassen hatten.
    „Vernünftig? Das glaube ich nicht. Eine vernünftige Frau verschenkt ihr Herz nicht und nimmt es aus einer Laune heraus wieder zurück. Ich habe eine Woche gebraucht, um unter Gideons rauer Oberfläche den wahren Menschen zu erkennen, und drei weitere Wochen, bis ich zugestimmt habe, ihn zu heiraten. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Kannst du das denn nicht sehen? Ich wusste, du würdest kommen, um mich zu retten. Wenn ich Gideon hätte widerstehen wollen, hätte ich es getan.“ Ihre Stimme wurde weicher, bei der Erinnerung, wie Gideon sie angesehen hatte, als er sie gebeten hatte, ihn zu heiraten. „Aber ich wollte ihm nicht widerstehen. Ich will es noch immer nicht. Deshalb muss ich zurückkehren. “
    Jordan stieß wütend einen leisen Fluch aus. „Du kannst alles von mir verlangen, Sara, nur das nicht! Lieber Himmel, du kannst von mir aus deinen Reformbemühungen

Weitere Kostenlose Bücher