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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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South Wales gewesen. Das war eine rechtlose Kolonie, in der sich Mörder und Diebe tummelten und in der kein Platz für Frauen war, nicht einmal für verurteilte.
    Als sich die Satyr langsam von der Chastity löste, trat Barnaby ironisch lächelnd zu ihm. „Nun, Captain, das ist ja alles schön glatt gegangen. “
    „Behalte deinen verdammten englischen Humor für dich, Barnaby. Mir steht jetzt nicht der Sinn danach.“
    „Der Lärm, den die Frauen unter Deck veranstalten, macht die Männer ganz verrückt.“
    „Sie werden ja wohl schon einmal eine Frau weinen gehört haben“, versetzte Gideon achselzuckend. Er musste allerdings zugeben, dass dieses unausgesetzte Wehklagen entschieden schlimmer war als das Jammern einer Frau, die ihren Juwelen nachtrauert. Er rief dem Bootsmann einen Befehl zu und wandte sich daraufhin wieder an Barnaby „Sag den Männern, dass sie sich die Ohren zustopfen sollen, wenn es sein muss. Wir haben einen harten Segeltörn vor uns, wenn wir außer Sicht sein wollen, ehe die Chastity nach Santiago zurückgekehrt ist und uns ein Schiff nachschicken kann.“
    Barnaby nickte, doch er blieb neben seinem Captain stehen. „Das Problem ist, dass sie keine beliebigen Frauen sind. Sie sind zukünftige Ehefrauen, und die Männer können es nicht
    ertragen, dass sie so verzweifelt sind. Das hatten sie nicht
    erwartet.“
    „Ich auch nicht. Dahinter steckt nur diese verdammte Lady Sara. Sie waren ruhig, bis ich sie zu den anderen in den Frachtraum bringen ließ. Ich hätte wissen müssen, dass sie die Frauen aufwiegeln würde. Sie bringt uns nichts als Ärger.“ „Ja.“ Barnaby zog eine Zigarre hervor, zündete sie an und zog heftig daran. „Vielleicht hätten Sie sie zurücklassen sollen. Alle ihre Drohungen waren haltlos. Selbst wenn sie ihren Bruder dazu gebracht hätte, einige verurteilte Frauen zu suchen, hätte er uns nicht finden können. Unsere Insel ist auf keiner Karte verzeichnet und . . .“
    „Ich wollte das Risiko nicht eingehen. Wenn wir unsere Pläne in die Tat umsetzen wollen, müssen wir Frieden haben. Wir können uns nicht ständig vor irgendeinem verdammten Earl verstecken.“
    „Ihre Mitnahme hat die Situation vielleicht noch verschlimmert. Glauben Sie, dass dieser Earl nichts unternehmen wird, wenn seine Schwester einfach verschwindet? Das ist doch ziemlich unwahrscheinlich.“
    Düster blickte Gideon der sich schnell entfernenden Chastity nach. Dass Barnaby Recht hatte, machte es nicht leichter für ihn. „Wie du schon gesagt hast, wer sollte uns finden? Außerdem wäre die Frau in England eine viel größere Bedrohung. Wenn sie nicht bei ihm ist und ihn anstachelt, ist es ihm vielleicht egal. Wenn du eine solche Schwester hättest, würdest du sie zurückbekommen wollen?“
    „Ich weiß nicht. Vielleicht.“ Barnaby paffte nachdenklich Rauch in die Luft. „Könnte es sein, dass Sie sie . . . aus anderen Gründen mitgenommen haben?“
    Aufgebracht ging Gideon in Richtung Achterdeck davon. ,Was soll denn das heißen?“
    Barnaby folgte ihm. „Sie ist die Schwester eines Earls, und jeder weiß, dass Sie dem Adel gern eins auswischen, Captain.“
    Gideon schwieg auch noch, als er das Achterdeck erklomm Und das Steuerrad vom Bootsmann übernahm. Er wusste wirklich nicht, warum er Miss Willis - Lady Sara - an Bord gebracht hatte. Außer vielleicht, weil er rotgesehen hatte, als sie ihm den Titel ihres Bruders entgegengeschleudert hatte.
    Der britische Adel machte ihn immer rasend. Diese gezierten Gecken waren der Fluch der zivilisierten Welt. Wenn es Leute wie den Earl of Blackmore und seine Schwester nich gäbe, gäbe es weniger Unterdrückung und weniger grausame Trennungen von Liebenden . . .
    Er fluchte, als der alte Schmerz ihn wieder packte. So viel Dukes, Marquis und Viscounts hatte er schon zum Narren gehalten, ihnen den Besitz genommen und sie auf ihren Kriegs' schiffen verspottet. Doch das alles hatte weder den Schmerz vertreiben noch das britische System verändern können, das seinen Vater zu Grunde gerichtet und seine Mutter dazu gebracht hatte, Unglaubliches zu tun.
    Seine Mutter. Er ließ die Finger über seine mit Juwelen besetzte Gürtelschnalle gleiten. Ursprünglich war sie eine Brosche gewesen, doch er hatte sie als ständige Erinnerung an die Treulosigkeit seiner Mutter zu dieser Schnalle umarbeiten lassen. Vielleicht hatte Barnaby Recht. Vielleicht hatte er Lady Sara nur deshalb an Bord gebracht, um sie zu quälen, weil sie adelig war.
    „Wenn

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