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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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neugierigen Blick zu. „Sie und ich? Sie haben sich doch schon einen Ehemann ausgesucht.“ Innerlich stöhnend verfluchte Sara ihren Versprecher. „Oder haben Sie Ihre Meinung geändert und überlassen Petey nun doch Ann?“
    Sofort wurde Sara wieder von Schuldgefühlen geplagt. Arme Ann. „Wo ist sie überhaupt?“ erkundigte sich Sara und überging Louisas Frage, als sie ihren Blick über die Grüppchen der Männer und Frauen schweifen ließ. Sara hatte Ann schon früher suchen wollen, um die Dinge zwischen ihnen wieder einzurenken, doch bei der Erforschung der Insel hatte sie das ganz vergessen.
    Louisa wandte sich dem nahe gelegenen Fluss zu. „Vor kurzem habe ich sie dort hinaufgehen sehen. Ich glaube, sie wollte allein sein.“
    „Oh, natürlich. Ich werde mal nach ihr schauen. Sie sollte sich nicht so weit von den anderen entfernen, da wir die Insel noch nicht gut kennen. Sie könnte sich verletzen.“
    „Machen Sie, was Sie wollen. Ich jedenfalls werde zu dem schmutzigen kleinen Loch zurückkehren, das sie Küche nennen. Wir essen bald. Die Piraten haben für uns ein fettes Wildschwein getötet, und wenn ich Silas die Zubereitung überlasse, wird er es in das zäheste und ungenießbarste Gericht verwandeln.“
    Als Sara ihren Aufstieg begann, stellte sie fest, dass ihre Stiefeletten sich kaum für das Erklettern der glitschigen Felsen um den Fluss herum eigneten. Sie war so damit beschäftigt, ihr Gleichgewicht zu halten und gleichzeitig ihre Röcke zu raffen, dass sie die leisen Stimmen eines Paars im Wald erst hörte, als sie schon fast vor ihm stand.
    Sara hielt inne und lauschte. Sie erkannte Anns Stimme, auf die eine tiefere, männliche antwortete. Lieber Himmel, nutzte jetzt einer dieser grässlichen Männer schon Anns Kummer aus? Das würde sie nicht zulassen. Ann hatte schon genug mitgemacht.
    Als sie sich entschlossen durch das dichte Unterholz drängte, befand sie sich plötzlich auf einer Lichtung. Das Paar, das sich leidenschaftlich umarmte, löste sich sofort voneinander. Und zu ihrer Überraschung war Petey dieser „grässliche Mann“, der Ann umarmte.
    „O ... es ... es tut mir Leid. Ich dachte . . . ich hatte mir Sorgen gemacht. . .“Verlegen wandte Sara sich ab. „Ich werde zurück zum Strand gehen . . .“
    „Warten Sie!“ rief Petey ihr nach. „Bitte, Miss Willis . . . ich kann das erklären.“ Er folgte ihr.
    Sara schüttelte den Kopf, während sie weiterhastete. „Sie müssen mir überhaupt nichts erklären. “ Doch da hatte er sie schon erreicht und packte sie am Arm.
    „Hören Sie bitte zu.“ Als Sara ihn anschaute, sagte er: „Ich habe Ann genau erklärt, warum ich Sie heirate und wer Sie sind. Ich habe ihr gesagt, dass ich für Ihren Bruder arbeite. Ich musste das einfach tun.“
    „Bitte nehmen Sie ihm das nicht übel“, stieß Ann hervor, die hinter Petey hergelaufen war. Als Sara Ann anschaute, sah sie bedauernd, wie rot Anns Augen und Nase waren.    
    Zögernd fuhr sie fort. „Ich bin hier heraufgegangen, weil ich allein sein wollte . . . weil. . .“
    „Sie hat geweint“, warf Petey ein. „Ich habe gesehen, dass sie allein hierher ging. Weil ich mir Sorgen um sie machte, bin ich ihr gefolgt, und sie hat dort auf dem Baumstamm gesessen.“ Petey wies mit der Hand in die Richtung. „Sie dachte, dass Sie und ich ineinander verliebt seien. Weil sie so sehr litt, konnte ich sie nicht länger in diesem Glauben lassen.“ Leise fügte er hinzu: „Vor allem, weil es ja nicht wahr ist.“
    Der Blick, den Ann und Petey tauschten, war so zärtlich, dass Sara traurig wurde. Sehnsüchtig wünschte sie, dass sie und Gideon sich so anschauen würden.
    Kaum hatte sie das gedacht, stöhnte sie innerlich auf. Ausgerechnet Gideon! Dieser Mann wusste ja überhaupt nichts von Zuneigung und Zärtlichkeit. Er wollte nur ihren Körper, und er begehrte sie sicherlich auch nur deshalb so sehr, weil sie sich ihm bisher verweigert hatte.
    Ann wandte sich nun an Sara. „Nachdem Petey mir alles erklärt hat, Miss Willis, verstehe ich ihn auch. Wirklich.“ Es klang, als versuchte sie, mehr sich selbst als Sara zu überzeugen. Ann senkte die Lider und glättete ihre Röcke. „Es gibt keine andere Möglichkeit. Petey muss Sie heiraten, um Sie vor den Piraten zu schützen. Ich sehe das jetzt ein.“
    Um Sie vor den Piraten zu schützen. Ann erwähnte dabei nicht, dass sie damit auf den Schutz vor den Piraten verzichtete. Sie akzeptierte es einfach, dass Sara wichtiger war als

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