Der Piratenlord
Frauen davon zu überzeugen, dass sie noch eine Weile auf der Satyr bleiben müssen.“ Sara würde sicherlich mehr als glücklich darüber sein, dass sie in ihrer Kabine schlafen konnte, besonders nach ihrer Begegnung mit dieser Schlange.
Die Schlange!
Plötzlich grinste Gideon. „Hör zu, Barnaby, bring die Männer und Frauen vor meine Hütte. Ich glaube, ich weiß, wie ich unsere zukünftigen Ehefrauen davon überzeugen kann, dass sie nicht allein in unseren Inselhäusern schlafen können.“ Er kehrte zum Fluss zurück und stieg den Weg zum Wald wieder hinauf.
„Was hast du vor?“
„Lass dich überraschen. Ruf sie einfach alle zusammen. Ich komme gleich wieder.“
Eine halbe Stunde später stand Gideon in der heißen Mittagssonne vor seinen Leuten am Strand und hielt einen Segeltuchbeutel in der Hand. Alle sahen wütend aus, auf ihn und auch aufeinander. Die Frauen und Männer standen getrennt voneinander da, die Männer nahe der Unterholzgrenze und die Frauen am Meer. Die Mienen seiner Männer waren rebellisch.
Die Frauen schauten ihn jedoch herausfordernd an, und das ging zweifellos von der kleinen Aufrührerin aus, die wie Jeanne d'Arc mit hoch erhobenem Kopf in ihrer Mitte stand. Es war ihm unbegreiflich, wie sie es fertig brachte, sich nach ihren Weinkrämpfen blitzartig in einen unerschrockenen Kreuzfahrer zu verwandeln. Aber das war jetzt unwichtig. Sie würde bald erfahren, mit wem sie es zu tun hatte.
Er hob die Hand, um sich Gehör zu verschaffen. Er sprach laut, um die Brandung zu übertönen. „Barnaby hat mir gesagt, dass ihr alle mit den derzeitigen Schlafregelungen unzufrieden seid.“ Beide Gruppen redeten durcheinander, doch er brachte sie mit dem Ruf „Ruhe!“ wieder zum Schweigen. „Ich verstehe, dass keiner von euch auf dem Schiff bleiben möchte. Und da die Frauen noch immer vier Tage Zeit haben, um sich ihre Ehemänner zu wählen . . . “
„Fünf Tage, Captain Horn“, unterbrach ihn eine weibliche Stimme. Als er Sara anblitzte, wiederholte sie gelassen: „Wir haben noch fünf Tage Zeit.“
Sie blickten sich zum ersten Mal seit ihrer intimen Begegnung im Wald an, und er sah erfreut, dass sich ihre Wangen röteten, als er sie länger betrachtete. „Wenn Sie es sagen. Ich möchte nicht mit Ihnen streiten.“ Er musterte nun auch die anderen Frauen. „Und niemand von Ihnen braucht Angst zu haben, dass ich mein Wort zurücknehme, was die Wahl der Ehemänner angeht.“
Als die Seeleute meuterten und die Frauen sich entspannten, warf er seinen Männern einen bezwingenden Blick zu. „Wir werden den Frauen doch wohl die Zeit zugestehen, um die sie gebeten haben, oder?“ Es war eher ein Befehl als eine Frage.
„Aber Cap'n“, rief ein mutiger Pirat, „müssen wir denn aus unseren bequemen Häusern hinausgejagt werden, nur weil diese Frauen zu hochnäsig sind, um unsere Betten zu teilen?“ Ein zustimmendes Murmeln der anderen Besatzungsmitglieder zeigte Gideon deutlich, dass sie die Meinung des Seemanns teilten.
Gideon wartete, bis wieder Ruhe eingekehrt war. „Genau das werden wir hier jetzt diskutieren. Ich bin sicher, dass die Frauen gleich einsehen, warum es besser für sie ist, an Bord des Schiffs zu schlafen.“
„Hören Sie mal“, rief Queenie streitlustig, „Ihre Männer haben nicht mal eine Woche auf dem Schiff verbringen müssen, doch wir sind schon fast einen Monat auf See gewesen. Sie haben Miss Willis versichert, dass wir an Land schlafen werden, und genau das wollen wir auch tun!“
Die Frauen murmelten zustimmend. Erbost sah Gideon
Sara an. Eigensinnig hob sie den Kopf. Er hatte doch richtig vermutet, dass sie hinter diesem kleinen Aufruhr steckte.
„Ich kann nachfühlen, was Sie empfinden, meine Damen.“ Er sprach mit sanfter Stimme, obwohl er sich alles andere als sanft fühlte. „Das Problem ist, dass es nicht gut ist, wenn Frauen auf dieser Insel nachts allein sind. Es gibt wilde Tiere und andere Gefahren.“ Als die Frauen fragende Blicke austauschten, fuhr er fort: „Miss Willis kann Ihnen das bestätigen. Sie wäre vor einer knappen Stunde fast getötet worden. “ Er griff in den Segeltuchbeutel, zog die Mamba heraus und hielt sie in voller Länge hoch, während ihr Schwanz noch am Boden schleifte. „Von ihr.“
„Schlangen?“ schrie eine Frau, als sie das schreckliche kopflose Reptil sah. „O Gott, gibt es hier wirklich Schlangen?“ Die anderen schauten ängstlich zu Sara hinüber, die ihn zornig anblickte.
Er lächelte ihr zu
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