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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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auf seinem Teller herum, während seine Mutter ihn besorgt beobachtete und sein Vater jede Bewegung, die er machte, zu kontrollieren schien.
    „Du hast dein Steak noch nicht aufgegessen, Junge“, sagte die Mutter, als Jeff den Teller von sich wegschob. „Ich hab’ es eigens für dich gemacht.“
    „Nur fünf Familien pro Woche bekommen Steak“, sagte Dr. Holman mit Nachdruck.
    „Ich hab’ keinen richtigen Hunger… Ich glaube, sie haben mir schon etwas gegeben, als ich noch auf der Couch lag.“ Jeff rieb sich eine wunde Stelle am Ellbogen.
    „Natürlich“, versetzte sein Vater. „Aber das ist nur eine Salzlösung mit Zucker. Du brauchst Eiweiß.“
    „Ich habe genug“, sagte Jeff. „Ich bin satt.“
    „Du bekommst keinen Nachtisch, wenn du nicht aufißt…“
    „Schon recht“, entgegnete er schnell. „Ich bin wirklich satt. Ehrlich!“
    Dr. Holman zog die Brauen hoch, als wollte er fragen: Was machen wir nur mit diesem Bengel? Laut sagte er zu Jeff: „Na schön. Du gehst jetzt ins Erholungszentrum und treibst wenigstens zwei Stunden Sport.“
    „Wie bitte?“
    „Anweisung des Arztes. Dr. Carbo hat es mir heute nachmittag selber gesagt, als ich hereinschaute, um mich nach dir zu erkundigen. Du kannst doch nicht den ganzen Tag auf der Couch liegen und dich überhaupt nicht körperlich betätigen.“
    „Aber ich bin müde.“
    „Dein Gehirn ist vielleicht müde, aber nicht deine Muskulatur. Ab ins Erholungszentrum! Zwei Stunden!“
    Es war gar nicht so schlimm.
    Laura war bereits da und hüpfte mit einem halben Dutzend anderen Kindern auf dem großen Trampolin herum. Doch als sie Jeff entdeckte, kam sie sofort auf ihn zu. Sie spielten auf dem Null-Schwerefeld des Erholungszentrums zusammen Federball; sie schwebten dabei über die Köpfe der anderen hinweg und trieben den Ball über, unter und um das kreisförmige Netz herum, das in der Mitte dieses Feldes ausgespannt war. Sie spielten so lange, bis ihren kleinen Düsen am Gürtel der Treibstoff ausging, dann stiegen sie keuchend und lachend die Leiter hinab und standen wieder auf dem festen Boden des Erholungszentrums, wo normale Schwerkraftbedingungen herrschten.
    Der Raum füllte sich allmählich mit Mädchen und Jungen, die alle gemeinsam ein großes Volleyball-Spiel eröffneten. Dabei galten folgende Regeln: Man mußte möglichst viele Punkte machen, am Netz so rauh wie möglich spielen und beim Aufschlag versuchen, den Ball hoch in die Null-Zone des Schwerefelds zu befördern. Alle schüttelten sich jedesmal vor Lachen, wenn der Ball dort oben landete und in eine verrückte Umlaufbahn um das Federballnetz einschwenkte.
    Endlich ertönte der Summer und forderte sie auf, das Zentrum zu räumen. Zeit für die Erwachsenen, ihre sportlichen Fähigkeiten zu beweisen. Jeff begleitete Laura nach Hause. Ihre Wohnkugeln lagen nicht weit auseinander.
    „Ich habe heute mit Amanda gesprochen“, sagte Laura, als sie einen langen „Grünpfad“ durchschritten.
    „Ach – wohl über den Versuch, mit einem Tier Kontakt aufzunehmen?“
    Laura nickte. „Sie hatte nur ein paar Minuten Zeit. Sie hat gerade in der Cafeteria schnell eine Kleinigkeit gegessen. Doch offenbar will sie dich auf keinen Fall aufgeben.“
    Jeff spürte, wie er einen roten Kopf bekam. Er hoffte nur, daß Laura das in der gedämpften Abendbeleuchtung des „Grünpfads“ nicht bemerkte. „Ah… was hat sie denn gesagt? Über dich, meine ich.“
    „Sie will mit Dr. Carbo sprechen. Sie meinte, es gibt keinen Grund, warum Mädchen nicht dasselbe leisten sollten wie Jungen. Aber im Augenblick, sagte sie, beobachten sie dich noch sehr sorgfältig, um sicherzugehen, daß den Kontaktpersonen nichts passiert.“
    „Das ist vernünftig“, sagte Jeff.
    „Nun, wenn du es kannst, kann ich es auch“, beharrte Laura.
    Jeff nickte. „Da hast du recht.“
    Laura machte ein leicht enttäuschtes Gesicht, als ob sie einen Widerspruch erwartet hätte.
    Als Jeff heimkam, saß sein Vater mit seiner Ich-habe-auf-dich-gewartet-Miene im Wohnzimmer.
    „Hei!“ sagte Jeff und machte die Tür hinter sich zu.
    „Hallo!“ erwiderte Dr. Holman. Die Mutter war nicht im Zimmer. „Wie war es im Erholungszentrum?“
    „Prima! Aber man wird ganz schön müde.“
    „Setz dich doch einen Augenblick hin, bitte!“
    Jeff nahm automatisch auf dem Sofa Platz, seinem Vater gegenüber, der im großen Vibrosessel saß. Die Vibrationsmechanik war allerdings nicht eingeschaltet.
    „Ich habe heute abend mit Dr. Carbo

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