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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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weitere Eidechsenfalken. Zuerst vier. Dann ein Dutzend. Noch viele, viele mehr. Sie kreisten unablässig vor dem fernen Horizont.
    Plötzlich wurde ihm klar, was das bedeutete. Er blieb stehen und starrte zu den Falken hinüber, die immer tiefer flogen und schließlich mit ausgebreiteten Schwingen niedergingen und landeten. Sie waren noch so weit entfernt, daß er nicht erkennen konnte, an welcher Stelle und weshalb sie sich auf dem Boden niederließen. Doch irgendwie wußte er es.
    Er bog von seiner ursprünglichen Richtung ab und bewegte sich auf die Ansammlung der Falken zu.
    Nein! Er soll doch geradenwegs auf das Camp zugehen.
    Jeff hat ihn noch immer unter Kontrolle. Er läßt zu, daß das Tier von seinem Weg abweicht.
    Irgend etwas ist hier falsch gelaufen. Ich breche das Experiment ab…
    Warten Siel Warten Siel Wir wollen sehen, was Jeff vorhat.
    Erschöpft und von der mitleidlosen Sonne ausgedörrt, schob sich Crown auf die Stelle zu, wo die Vögel nach und nach niedergingen. In einer solchen Steinwüste konnten Vögel wie diese nur Aasfresser sein. Und dort, wo sie landeten, mußte Fleisch sein. Und da sie erst vor ein paar Minuten mit dem Landemanöver begonnen hatten, mußte das Fleisch frisch sein.
    Felsbrocken, die größer waren als Crown selber, versperrten ihm den Blick auf den Landeplatz der Falken. Crown arbeitete sich mühsam vorwärts und quetschte sich zwischen den Blöcken durch, die er weder umgehen noch übersteigen konnte.
    Endlich stand er auf einem gewaltigen verwitterten Felsen, der geborsten und von der Sonne weiß gebleicht war. Er achtete nicht mehr auf die Hitze und auf seine schmerzenden Pranken. Sein Blick war fest auf die Szene geheftet, die sich unter ihm abspielte.
    Nahezu hundert Eidechsenfalken waren um ein Tier versammelt. Es war ein riesiges Tier, genauso groß wie Crown. Aber es sah ganz anders aus. Sein Fell war grün und braun gesprenkelt und mit einer trockenen und weißlichen staubähnlichen Masse bedeckt. Der Kopf war ziemlich klein, doch das Gesicht wies zwei stattliche Augenplatten auf, die dicht nebeneinander lagen und nach vorne gerichtet waren. Das Maul war mit kräftigen, scharfen Zähnen bewehrt. Das Tier hatte vier Beine, doch offenbar dienten nur zwei davon der Fortbewegung, da sich die Vorderbeine deutlich von den hinteren unterschieden: Sie waren länger, dünner und endeten in Pfoten, die viel beweglicher wirkten als Crowns Vorderpranken.
    Es sieht aus wie ein Bär, ein altertümlicher Kodiakbär.
    Ja, aber die Vorderpfoten passen eher zu einem Affen als zu einem Bären.
    Das Tier war noch nicht tot. Es lag auf dem Rücken, und die Hinterbeine bewegten sich schwach. Die Augenplatten waren getrübt, aber aus dem Maul drangen noch unterdrückte Schmerz- und Angstlaute, und die Krallen der Vorderpfoten stießen vor, wenn ein Vogel sich zu nähern versuchte.
    Das ist einmalig! Schalten Sie die Zusatzkameras auf diesem Bildschirm ein. Ein solches Tier hat noch niemand gesehen.
    Es kommt bisher in keinem Bericht vor.
    Wir haben ein neues Tier entdeckt… o nein!
    Crown straffte seine Muskeln und stieß ein herausforderndes Gebrüll aus. Erschreckt hoben sich die Falken in die Luft. Die Luft war erfüllt von ihrem Gekreisch und ihrem lederartigen Flügelschlagen. Crown brüllte sie noch einmal an, während sie eiligst in die Höhe stiegen.
    Dann drehte er sich um und sprang dem verendenden Affen an die Kehle.
    Mein Gott!
    Jeff… wie konntest du…?
    Der Affe war zu sehr geschwächt, um sich zu wehren. Crown schlug sich den Magen voll, während die Falken hoch über ihm kreisten und sich lautstark beklagten. Doch sie warteten nur darauf, daß er sich verzog und sie sich um die Überreste seiner Mahlzeit streiten konnten.
    Mit einem Triumphgebrüll verließ Crown den blutigen Kadaver und setzte seine Wanderung durch die Steinwüste fort.
    Die Mittagszeit war längst vorüber, als er sich einer anderen Hügelkette näherte. Die Erhebungen waren steiler und zerklüfteter als alle Berge, die er jemals gesehen hatte. Ihr Unterteil bestand aus massivem Fels und war durchzogen von schmalen Wasserläufen, die der Regen in Jahrtausenden eingegraben hatte. In halber Höhe waren die gezackten Hänge von Gras und Buschwerk bewachsen, das sich halsbrecherisch an die Steilwände klammerte. Und noch weiter oben, gleich unter dem Gipfel, standen Bäume. Ein dichter, herrlicher Wald verhüllte die Gipfel und wiegte sich rhythmisch im Wind.
    Crown schnurrte regelrecht vor

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