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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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unten.
    Crown kam zu dem Schluß, daß hier keine Gefahr für ihn bestand. Er bedachte nicht, daß der Gestank der Maschinen vielleicht den Geruch einer Schlange oder gar eines anderen Katzenwolfs überdecken konnte. Aber andererseits gab es hier auch nichts zu fressen, und Crown blickte sehnsüchtig zu den Bäumen auf dem Gipfel hinauf. Die Sonne ging soeben unter, und die Schatten des Waldes sahen dunkel und einladend aus.
    Ich glaube, er wird nicht sehr weit umherstreifen. Machen wir also Schluß. Kontakt unterbrechen!
    Amanda Corlie starrte auf die Bildschirme und Instrumente der vor ihr stehenden Kontrolltafel. Mit gerunzelter Stirn drückte sie sanft mehrere Knöpfe auf dem Armaturenbrett.
    Sie vollführte mit ihrem Drehstuhl eine kleine Wendung und blickte zu Jeff hinüber, der ruhig auf der Couch lag. Er hatte den silbernen Helm auf dem Kopf und war an die elektrischen Leitungen angeschlossen, die in den Manschetten an seinen Hand- und Fußgelenken endeten.
    „Was ist los?“ fragte Bernie Carbo. Er stand am anderen Ende der Kontrolltafel, die sich über eine ganze Wand erstreckte.
    Amanda schnalzte mit der Zunge. „Er kommt nicht zurück… es ist fast… fast…“
    „Was?“ Mit drei schnellen, nervösen Schritten stand Carbo neben ihrem Stuhl.
    „Es ist, als ob er nicht zurückkommen wollte.“ Sie beobachtete Jeffs Körper, während sie das sagte. Ein Lächeln überflog das Gesicht des schlafenden Jungen.
    „Schalten Sie nur ab“, sagte Carbo. „Strom weg und Kontakt unterbrechen!“
    „Ja, aber er macht nicht mit. Bei den anderen Malen war er wieder da, bevor wir den Strom abgeschaltet hatten.“
    Carbo warf einen Blick auf die Couch. „Es wird ihm nichts schaden. Vermindern Sie eben die Stromstärke ganz allmählich. Er wird wieder dasein, ehe Sie vollständig abgeschaltet haben.“
    „Ich weiß nicht…“
    „Es schadet ihm nicht, auch wenn er nicht mitmacht.“
    Amanda schüttelte den Kopf, aber so unauffällig, daß nur jemand, der sie so gut kannte wie Carbo, die Geste überhaupt bemerken konnte. „Ich hoffe…“
    Sie hantierte an den Schaltern und Hebeln herum und ließ dabei die Couch nicht aus den Augen. Jeffs Körper rührte sich ein wenig. Er stieß einen langen Seufzer aus, der fast wie ein Stöhnen klang, und Amanda spürte, wie sie den Atem anhielt.
    Jeff schlug die Augen auf. Er erblickte die geschwungene Metalldecke des Labors. Kein Himmel. Kein Wind. Kein Ozean und keine pulsierende Brandung. Nur das Brummen der elektrischen Anlage und der schale metallische Geruch des Raumschiffs, überlagert von dem schwachen Duft von Desinfektionsmitteln.
    Dann schob sich Dr. Carbos Gesicht in sein Blickfeld. „Bist du okay?“
    Jeff blinzelte. „Klar…“
    Amanda kam lächelnd näher und begann seine Manschetten zu lösen. „Du mußt sehr müde sein. Ein großer Tag, wie?“
    „Uh… ja, ich bin wirklich müde.“ Jeff spürte, wie ihm jemand – Dr. Carbo natürlich – den Helm abnahm. Seine Kopfhaut juckte… nein, sie brannte.
    „Einen Augenblick noch“, sagte Amanda leise. „Versuche jetzt noch nicht, dich aufzurichten.“
    Sie entschwand einen Moment lang seinem Blick. Ich möchte wissen, was Crown ohne mich anfängt.
    Amanda kam mit einem Plastikbecher zurück, der eine orangefarbene Flüssigkeit enthielt. „Hier, trink das“, sagte sie. „Damit kommst du wieder zu Kräften. Eine schwere Arbeit, den ganzen Tag auf der Couch liegen.“
    Er grinste sie an und trank.
    „Weiter, austrinken! Es wird dir schon nicht den Appetit aufs Abendessen verderben.“
    Jeff setzte sich auf und ließ die Beine über den Rand der Couch baumeln. Amanda stand direkt neben ihm, lächelnd, die Hand auf seine Schulter gelegt. Dr. Carbo beugte sich über einen der Tische vor der Kontrolltafel und beobachtete die rotierenden Aufzeichnungsbänder.
    „Wie spät ist es?“ fragte Jeff.
    Amanda schaute auf die Armbanduhr. „Fünf nach sechs.“
    Kurz vor Sonnenuntergang.
    „Ich bringe dich nach Hause“, sagte Amanda.
    „Ich kann schon alleine gehen“, erwiderte Jeff, aber nicht sehr überzeugend.
    „Ist schon in Ordnung… ich wohne ja nicht weit von euch weg.“
    „Immerhin der halbe Weg durchs Dorf“, konterte Jeff.
    Sie lachte unbeschwert. „Okay… ich gehe eben gern spazieren. Dann los! Fühlst du dich schon sicher auf den Beinen?“
    Jeff nickte glücklich. „Na klar!“
    Das Abendessen verlief still und langsam. Jeff stellte fest, daß er keinen großen Hunger hatte. Er stocherte

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