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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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bin… gleich wieder da.“
    Amanda starrte ihn bloß mit fragender Miene an. Er drehte sich um und schoß aus dem Büro, hinaus auf den Gang. Betont langsam wanderte er auf den „Grünpfaden“ den ganzen Weg zurück zur Cafeteria. Als er wieder im Kontaktlabor eintraf, war Dr. Carbo da, der sich angeregt mit Amanda unterhielt.
    Das halbe Butterbrot lag noch immer auf ihrem Schreibtisch. Jeff setzte sich hin und zwang sich, es zu essen. Es schmeckte wie Holz. Er trank die synthetische Milch, die er sich in der Cafeteria geholt hatte. Während der ganzen Zeit unterhielten sich Dr. Carbo und Amanda drinnen im Labor, ohne ihn zu beachten.
    Endlich stand er auf und trat ins Labor. Als sich die Gleittür hinter ihm schloß, wandte Dr. Carbo ihm das Gesicht zu.
    „Oh, da bist du ja. Nun, es sieht so aus, als ob wir noch einen Haufen Arbeit vor uns hätten.“
    Jeff sagte nur: „Ja.“
    Es war ein Haufen Arbeit.
    Aus den Tagen wurden Wochen, und die Wochen begannen sich zu Monaten aufzutürmen. Jeff verbrachte fast jede Minute des Tages im Kontaktlabor, auf der Couch, in Crowns Geist und Körper. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang war er Crown. Er steckte im Katzenwolfgehirn, wenn Crown am Morgen aufwachte, und er steckte noch immer darin, wenn das Tier sich zum Schlafen niederlegte.
    Jeffs Alltag lief fast automatisch ab. Er stand auf, lange bevor die meisten „Dorfbewohner“ erwachten, frühstückte, machte ein paar Freiübungen und ging zum Labor. Amanda war immer da. Doch Dr. Carbo glänzte meistens durch Abwesenheit.
    Nach einem Tag auf der Couch ging Jeff mit Amanda nach Hause, machte seine Freiübungen, aß zu Abend und legte sich ins Bett.
    Als sein Leben im Dorf immer mehr zur Routine wurde, kam es ihm von Tag zu Tag unwirklicher vor. Die Wirklichkeit war für ihn Crowns Leben auf der Oberfläche eines Planeten, der „Windsong“ hieß.
    Jeff konnte sich nicht mehr erinnern, wann ihm der Name zum erstenmal gekommen war. Vielleicht war es an jenem Spätnachmittag, als Crown auf dem Kamm eines Hügels stand, mit dem Blick auf den Strand. Wenn man von dieser Stelle aus aufs Meer hinausschaute, konnte man das Camp der Menschen nicht sehen. Man sah nur die geschwungene Linie der Hügel, die grün und voller Leben waren, und dahinter den hellen Sand und das Meer. Wellen rollten auf das Ufer zu, getrieben von einem Wind, der die Bäume zum Singen brachte. Das Lied des Windes, Windsong. Dunkle Wolken glitten über den Himmel. Schwankende Bäume, die sich vor dem Wind verneigten. Wogen, die den Strand hinaufpolterten.
    Windsong.
    „Jeff, ich fange jetzt auch mit der Kontaktausbildung an!“ berichtete ihm Laura eines Abends. Sie war zwischen Abendessen und Schlafenszeit auf einen Sprung vorbeigekommen.
    „Das ist schön“, sagte Jeff, doch ohne Begeisterung.
    Aber sie war so aufgeregt, daß sie das gar nicht bemerkte. „Wir arbeiten jetzt zusammen! Ich kann dann auch erleben, wie es da unten auf dem Planeten aussieht… genauso wie du.“
    Er lächelte gezwungen.
    Sie plapperte munter weiter, bis Jeff ihr Einhalt gebot: „Ich habe ein festes Arbeitsprogramm zu erfüllen, Laura, und ich bin total erledigt. Tut mir leid, aber ich muß jetzt ins Bett.“
    „Oh!“ Sie schaute ein bißchen verdutzt. „Okay. Ich glaube, ich sollte jetzt auch schlafen gehen. Wahrscheinlich bekomme ich das gleiche Programm wie du, nicht wahr?“
    Er nickte und schob sie so höflich wie möglich zur Tür hinaus.
    Vom Raumschiff aus wurden mehrere Raketenbesatzungen zum Planeten entsandt, die einigen Affen und weiteren Katzenwölfen Sonden ins Gehirn einpflanzen sollten.
    Beim ersten Landeunternehmen wurden zwei Männer getötet, als sie einem Katzenwolf, der nicht vollständig betäubt war, eine Sonde einzusetzen versuchen. Das Tier wachte auf und zerriß die Männer, ehe die Gefährten eingreifen konnten. Die anderen Männer erschossen den Katzenwolf schließlich mit Laserpistolen.
    Crown beobachtete den ganzen Vorgang. Auch er konnte nichts tun. Die Menschen waren so erschrocken und schießfreudig, daß sie an diesem Tag drei Katzenwölfe umbrachten: sie knallten sie einfach ab. Crown schlich sich aus dem Camp und blieb weg, bis die Menschen – in ihren merkwürdig riechenden unförmigen Anzügen – mit ihrer feuerspeienden Landefähre wieder abgeflogen waren. Crown stand am Strand und sah ihnen beim Abheben zu, und er schickte der Rakete ein wildes Gebrüll nach, als sie in den Wolken verschwand.
    „Diese verdammten Biester

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