Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
biologische Abteilung. Neben ihr saß Lauras Vater, John Polchek, der für die technische Abteilung zuständig war. Die beiden waren das einzige Ehepaar unter den Abteilungsleitern. Jeffs Mutter war Lehrerin, und zwar eine sehr gute, aber keine Abteilungsleiterin.
    Dr. Carbo trat ein. Er machte einen etwas besorgten und zerstreuten Eindruck. Zusammen mit ihm kam Dr. Shellings, dem die medizinische Abteilung unterstand. Am runden Tisch nahmen insgesamt achtzehn Personen Platz, welche die verschiedenen wissenschaftlichen Gruppen des „Dorfes“ vertraten. Außerdem Jeff.
    Dr. Holman eröffnete die Versammlung. „Ich glaube, Bernie Carbos Arbeit ist in den letzten Wochen so gut vorangekommen, daß wir uns überlegen müssen, was als nächstes geschehen soll“, sagte er.
    Bernie Carbos Arbeit? Jeff war ein wenig verwirrt. Ich hatte doch wohl auch etwas damit zu tun.
    „Die Sache hat sich recht gut angelassen“, pflichtete Carbo bei. Er saß an dem großen Tisch, Jeff fast genau gegenüber. Während er Jeff direkt anblickte und sich ein kleines Lächeln gestattete, fuhr er fort: „Unser junger Freund hier hat zu dem Versuchstier einen ständigen Kontakt hergestellt und es in einem solchen Maße unter Kontrolle gebracht, daß alle unsere Erwartungen übertroffen wurden. Ich meine, er hat damit bewiesen, daß die Grundidee richtig war.“
    „Dann können wir also da unten weitere Tiere einsetzen?“ fragte Anna Polchek.
    „Ohne Zweifel.“
    „Sehr schön“, sagte Dr. Holman, der seinen Kopf mit der goldenen Mähne und seine Stimme so weit erhob, daß sich die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf ihn richtete. „Mir scheint, unsere nächste Aufgabe müßte die Entscheidung darüber sein, wie viele Tiere und welche Arten von Tieren wir für unsere Zwecke benötigen.“
    „Die eigentliche Aufgabe“, versetzte John Polchek, „besteht darin, daß wir das Camp zum Funktionieren bringen und damit beginnen, die Atmosphäre des Planeten in ein atemfähiges Gemisch zu verwandeln.“
    „Ja, natürlich“, entgegnete Jeffs Vater rasch. „Aber wir sind uns doch darüber einig, daß wir dazu die Unterstützung von ferngesteuerten Tieren brauchen. Deswegen müssen wir zuerst entscheiden, wie viele und welche Tiere wir benötigen.“
    „Und außerdem müssen wir wissen“, fügte Mrs. Polchek hinzu, „wer die Fernsteuerung übernehmen soll.“
    „Es steht fest, daß keiner von uns das kann“, sagte einer der älteren Wissenschaftler. „Das ist eine Aufgabe für die Kinder.“
    „Wir brauchen sie dutzendweise“, murmelte ein anderer.
    „Ist es wirklich ungefährlich?“
    „Ich weiß nicht recht, ob ich meine Kinder dazu hergeben würde.“
    Bernie Carbo schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Das Gemurmel hörte sofort auf. „Wenn Sie die harten Fakten wissen wollen“, sagte er leise und eiskalt, „so kann ich sie Ihnen auf dem Bildschirm vorführen. Wir haben unsere einzige Testperson nach der ersten Kontaktaufnahme fast täglich untersucht. Körperlich ist er jetzt in einer besseren Verfassung als zu Beginn, vor allem deswegen, weil wir ihm ein Übungs- und Sportprogramm verordnet haben, als Ausgleich für die Stunden der Untätigkeit während der Kontaktsitzungen…“
    „Wenn Sie einmal Untätigkeit erleben wollen“, sagte ein grauhaariger Herr, „dann sollten Sie sich mal meinen Teenager anschauen. Der fläzt sich den ganzen lieben Tag in seinem Zimmer herum!“
    Alle lachten, nur Jeff und Dr. Carbo nicht.
    „Wir haben zudem umfangreiche psychologische Tests bei der Versuchsperson durchgeführt.“
    Die Versuchsperson. Das bin ich, dachte Jeff. Warum nennt er mich nicht beim Namen? Ich sitze doch direkt vor ihm.
    „Es besteht bei der Versuchsperson eine gewisse Neigung, sich mit dem Tier des Experiments zu identifizieren“, fuhr Carbo fort. „Tatsächlich hat er das Gefühl, er sei das Tier, insbesondere in Streßsituationen. Doch das läßt sich durch eine chemotherapeutische Behandlung und Anpassungshilfen abstellen.“
    „Sie meinen also, er ist nicht in Gefahr?“
    Carbo machte eine Handbewegung in Richtung Jeff. „Der Junge ist hier… fragen Sie ihn doch selber.“
    „Er wirkt gesund und munter.“
    „Das ist er auch. Mehr als mancher von uns“, versetzte Carbo bissig.
    Die meisten lachten.
    Jeff fühlte sich plötzlich schrecklich enttäuscht. Er hätte den Leuten zu gerne erzählt, wie es war, wenn er mit Crown in Verbindung stand, wie es auf dem Planeten Altair VI aussah, die Wälder

Weitere Kostenlose Bücher