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Der Poet der kleinen Dinge

Der Poet der kleinen Dinge

Titel: Der Poet der kleinen Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie-Sabine Roger
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ein Häufchen Elend, den Mund voller Gras, einen Arm unter sich eingeklemmt, den anderen auf den Rücken gedreht.
    Und er hat hinzugefügt, sehr um deutliche Aussprache bemüht: »Schhanschheff. Schhérard Schhanschheff. Schleuffenfeg achffehn.«
    Stille.
    Schließlich hat der Dicke gemeint: »Okay.« Und ein paar Sekunden später: »Hallo, Gérard. Ich bin Olivier. Man nennt mich den Zackenbarsch.«
    »Und ich heiße Cédric.«
    Roswell hat geantwortet: »Sssehr erffreut!« Und er fügte nuschelnd und lachend noch etwas hinzu.
    »Hä, was?«, hat der Zackenbarsch gefragt.
    »Er sagt, er gibt euch nicht die Hand, aber sein Herz ist dabei.«
    Der Zackenbarsch hat gelacht, Cédric auch.
    »Na, dann wollen wir das mal feiern!«, hat der Zackenbarsch gemeint und sich eine Dose aufgemacht.

 
    C édric und der Zackenbarsch haben Roswell geholfen, sich wieder auf die Karre zu setzen.
    »Gar nicht blöd, dein System!«, hat Cédric gesagt, nachdem er das Wägelchen rundum begutachtet hatte. »Wo hast du das Ding gefunden?«
    »Im Schuppen von den Leuten, bei denen ich ein Zimmer miete. Ich habe nur ein bisschen daran rumgebastelt, um es bequemer zu machen.«
    Der Zackenbarsch sagte nichts. Er betrachtete Roswell. Er wirkte fasziniert, und ich erinnerte mich noch gut daran, wie es mir gegangen war, als ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte.
    Ein Wesen, das so anders war – wie konnte man da nicht hypnotisiert sein? Unmöglich, ihn nicht anzuschauen oder so zu tun, als wenn nichts wäre, als wäre er normal. Das würde bedeuten, Roswell auszulöschen, das zu leugnen, was ihn von allen anderen unterscheidet: dieser unglaubliche Look, der ihn zu einem einzigartigen Wesen macht. Nirgendwo anders zu finden als in einer knallbunten Karre an einem Kanalufer.
    Der Blick des Zackenbarschs war nicht angewidert, es sprach eher Ungläubigkeit daraus. Und diese Art von Unbehagen, das einen überkommt, wenn man sich hilflos und allein fühlt angesichts des Unbekannten.
    Roswell war wie eine Gleichung, die man knacken muss.
    Und er saß da, in seine Kissen zurückgelehnt wie der letzte Merowinger, ohne sich darum zu scheren, was die Leute dachten. Er beobachtete ein paar Teichhuhnküken, die brav hinter ihrer Mutter herschwammen.
    Cédric hatte sich zu mir gesetzt.
    Ich hatte ganz weiche Knie, wahrscheinlich rückwirkend. Eins meiner Augen war halb zugeschwollen. Mein T-Shirt war am Ausschnitt zerrissen, und in der Halsbeuge brannte es tierisch. Ich fuhr vorsichtig mit der Hand darüber, die Haut war feucht, empfindlich, es klebte ein bisschen an den Fingern.
    Ich habe gefragt: »Blute ich?«
    Cédric hat es sich angeschaut und den Kopf geschüttelt: »Nein, die Haut ist ein bisschen aufgeschürft und rot, das ist alles. Morgen wird das trocken sein.«
    »Anzunehmen.«
    Dann hat er plötzlich etwas schroff gefragt: »Und abgesehen von deinem Hals da … haben sie dich …? Na, du weißt schon.«
    »Nein, nein, alles klar. Danke überhaupt, weil ohne euch beide …«
    »Schon in Ordnung. Ich hab ja gar nichts weiter gemacht. Der Held des Tages ist der Zackenbarsch.« Er hat gelächelt und hinzugefügt: »Außerdem habe ich mich damit für den Kaffee von neulich revanchiert!«
    Und gleich darauf: »Dann bist du also ’ne Frau?!«
    »Ja, wieso, sieht man das nicht?«
    Er ist rot geworden und hat gestammelt: »Äh … doch, doch! Aber … ich meine, ich … ich wollte damit nicht sagen, dass … Im Pub ist die Beleuchtung so schlecht, verstehst du … Und ansonsten habe ich dich immer nur von weitem gesehen, deshalb …«
    Er hat noch zwei, drei weitere Sätze in dieser Richtung ab gelassen, und ich habe verfolgt, wie er sich immer mehr verstrickte, ohne etwas zu sagen. Schließlich habe ich geantwortet: »Lass mal gut sein. Du schuldest mir dafür nur noch einen Kaffee.«
    Er hat gelacht. »Du bist ganz schön dreist! Wir helfen dir aus der Patsche, und dann darf ich dir noch einen ausgeben?!«
    »Ja. Und wenn du so weitermachst, kriege ich noch ein Bier dazu.«
    »Oh, das ist kein Problem, der Zackenbarsch geht nie ohne Vorrat aus dem Haus!«

 
    C édric und ich haben uns ein bisschen unterhalten. Ich spürte, dass ich ihn neugierig machte und dass er gern mehr wissen wollte, und da er nicht unangenehm bohrte, habe ich ihm ein paar Sachen von mir erzählt. Er wirkte erstaunt über das Leben, das ich führe. Ich glaube, ihn würde das nicht so reizen, er scheint eher von der sesshaften Sorte zu sein. Er hat auch von sich

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