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Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition)

Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uli T. Swidler
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Pulver in den Lauf gepresst, dann die Kugel hinein, und ein Zündplättchen habe ich auch noch in unserer Sammlung gefunden, es erschien mir noch funktionsfähig, was es ja auch war, wie wir eben –»
    «Modernes Schießpulver ist zehnmal stärker als das alte Schwarzpulver. Dir hätte der Schießprügel leicht um die Ohren fliegen können.»
    «Oh!» Erschrocken betrachtete sie die Handfeuerwaffe, als könnte sie jetzt noch explodieren.
    Roberto sah sich um. «Wir müssen los, zu deiner Oma. Frag mich jetzt nicht, wieso. Ich erzähl dir und deinen Schwestern alles, wenn wir da sind.»
    Antonia wollte sofort losflitzen. Roberto nahm ihr den Vorderlader aus der Hand und zog das Beilchen aus ihrem Gürtel. «Hast du genug Munition für das Schrotgewehr?»
    «Selbstverständlich. Rehposten, Kaliber 12.»
    «Dann pack’s ein.»

    Die Rückfahrt verlief wesentlich schneller. Sie hatten Antonias Lancia Ypsilon genommen, den Roberto bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit beschleunigte, was gemessen an seinem Topolino in etwa dem Unterschied zwischen einem Segelflugzeug und einer Rakete entsprach. Antonia hielt sich mit beiden Händen fest und sagte keinen Ton, bis Roberto mit quietschenden Reifen vor dem Haupteingang des Krankenhauses anhielt.
    Im Foyer saßen Raffaella, Malpomena und Talia und warteten nervös, Fidel war ebenfalls da. Roberto klopfte gegen die Scheibe, hinter der Manfredo Benotti, der Pförtner, mit demonstrativer Ernsthaftigkeit zum Fenster hinausstarrte.
    « Ou , Manfredo, hier hast du den Schlüssel für den Lancia da draußen. Wenn er stört, fahr ihn ein paar Meter zur Seite. Aber nicht zu weit weg.»
    Manfredo wandte betont langsam seinen Kopf und deutete mit dem Daumen hinaus. «Da kannst du nicht stehen bleiben, Poliziotto.»
    «Hast du nicht gehört, was ich dir gesagt habe?»
    «Hier gilt ein anderes Recht», machte der Pförtner auf wichtig. «Weg mit dem Auto.»
    Roberto konzentrierte sich, um nicht loszubrüllen. Stattdessen signalisierte er Manfredo, etwas näher zu kommen. «Neulich war ich bei naturambiente , um mich wegen der Müllgebühren zu beschweren. Die kassieren von mir im Jahr zweihundertzehn Euro, und dabei muss man seinen Müll auch noch selber zu den Containern bringen.»
    Manfredos Blick bekam etwas Alarmiertes. «Du hast recht, aber was hat das –»
    «Wo ich schon mal da war, habe ich mich informiert, was andere so bezahlen.»
    «Moment mal, das sind doch vertrauliche –»
    «Und was sehe ich da? Manfredo Benotti zahlt im Jahr 37,57 Euro. Und warum? Weil er die Nutzfläche seines Hauses mit fünfunddreißig Quadratmetern angibt. Nanu, denke ich, ich kenne doch Manfredo Benottis Haus, das hat doch locker 200 Quadratmeter. Jetzt frage ich dich: Hat naturambiente sich geirrt?»
    Manfredo starrte Roberto an, er gehörte nicht zu den Schnelldenkern, von denen es in Urbino ansonsten mehr gab als anderswo.
    « Va bene , lass den Wagen stehen», knurrte er.
    «Aber mach keinen Kratzer rein, hast du gehört?» Roberto warf ihm den Schlüssel zu. Natürlich behielt er für sich, dass er seit seinem Besuch bei naturambiente selber nur noch 31,06 Euro im Jahr bezahlte.
    Er signalisierte den vier Schwestern und Fidel, ihm zum Aufzug zu folgen. Sofort bedrängten sie ihn mit Fragen. Er atmete durch.
    «Die Baronessa wurde von einem Unbekannten von der Mauer gestoßen», begann er, zu leise, wie er fand. Er reckte sich und atmete noch einmal durch. «Kurz darauf bekam Antonia von einem Unbekannten – derselbe übrigens, der Antonia gestern Nacht attackiert hat – einen Anruf. Der Mann drohte, der Baronessa würde weit Schlimmeres passieren, wenn Antonia nicht umgehend den Pachtvertrag mit der Firma Toggi unterschreibt, und er drohte dasselbe an, falls Antonia irgendwem von seinem Anruf erzählen würde. Bei dem Unbekannten handelt es sich um den Mörder von Ernesto Quatriglio und Ruggero Grilli.»
    Er warf Antonia einen prüfenden Blick zu. War das, was er sich zusammengereimt hatte, richtig? Sie blickte starr an die Decke und vermied jeglichen Blickkontakt.
    «Es steht außer Frage», fuhr er fort, «dass der Mörder im Auftrag der Firma Toggi handelt, die eine Neunzig-Millionen-Euro-Subvention an die EU zurückzahlen muss, wenn sie nicht bis übermorgen alle für den Windpark nötigen Pachtverträge beibringt. Und es steht auch außer Frage, dass es praktisch unmöglich sein wird, Toggi irgendetwas nachzuweisen. Die wichtigsten Zeugen sind tot, und wenn der Mörder

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