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Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition)

Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uli T. Swidler
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keinen groben Fehler macht, was bei einem Profi wie ihm unwahrscheinlich ist, wird er seiner gerechten Strafe entgehen. Zumal Antonia den Vertrag inzwischen tatsächlich unterschrieben hat und der Täter sein Ziel damit erreicht hat.»
    Roberto fuhr sich nervös durchs Haar. Die kleine Rede hatte ihn vollkommen erschöpft, dabei fehlte noch der entscheidende Teil, nämlich dass er den Vertrag an sich genommen hatte. Er hatte niemanden direkt angesehen, aber Antonias Ablehnung, Raffaellas Misstrauen und Talias Genervtheit deutlich gespürt. Einzig Malpomena hatte sich neutral verhalten, und als er sie jetzt ansah, warf sie ihm sogar einen aufmunternden, warmen Blick zu.
    Würden die Del Vecchio ihn unterstützen, trotz der Gefahr, die das womöglich für die Baronessa und vor allem für Antonia heraufbeschwor? Sein Plan war simpel: Neunzig Millionen waren verdammt viel Geld, Toggi würde nichts unversucht lassen, den Vertrag noch vor Ablauf der Frist übermorgen zu bekommen. Das war die letzte Chance, den Mörder in flagranti zu fassen, und das ging nur mit Antonias Hilfe.
    Der Aufzug hielt im fünften Stock. Schweigend gingen Roberto und die Schwestern zum Ende des Gangs, klopften und öffneten die Tür, als sie keine Antwort erhielten. Das Zimmer war leer, kein Bett, keine Baronessa, keine Wache.

    Die Stationsschwester konnte nur berichten, dass ein Arzt die Baronessa abgeholt und sie sich noch gewundert hatte, wieso der das Bett alleine, ohne Krankenpfleger, zum Aufzug brachte. Außerdem war auf dem Behandlungsplan der Patientin nichts eingetragen.
    «Beschreiben Sie den Arzt, wie sah er aus?»
    «Gedrungen, kompakt, sehr kräftig, dicker Kopf fast ohne Hals, so in etwa.»
    «Und Sie haben ihn nie zuvor gesehen?»
    Die Schwester schüttelte den Kopf. «Eigentlich sah der eher aus wie ein Boxer und nicht wie ein Arzt. Bis auf den Arztkittel, die OP-Haube und den Mundschutz.»
    «Er trug einen Mundschutz?»
    Sie zuckte mit den Schultern und nickte.
    « Che diamine , kam Ihnen das nicht merkwürdig vor? Warum haben Sie ihn einfach mit der Patientin abziehen lassen?»
    «Ach, was glauben Sie denn, was ich mir anhören muss, wenn ich einem Arzt kritische Fragen stelle! Die halten sich doch für den lieben Gott.»
    Roberto verkniff sich jedes weitere Wort. Seine Wut war hier bei der armen Stationsschwester wirklich fehl am Platz. Während sie mit dem Aufzug wieder hinunterfuhren, wählte er Cottellis Nummer. Erst nach dem zehnten Klingeln hob der maresciallo capo ab.
    «Cottelli, wen hast du zur Bewachung geschickt? Warum ist der nicht hier?», fuhr Roberto seinen Chef an.
    Cottelli räusperte sich erst ein paar Male. «Bewachung? Hier? Wo ist ‹hier›? Bist du es etwa, Roberto?», krächzte er.
    « Porca puttana », brüllte Roberto. «Du solltest jemanden ins Krankenhaus schicken!»
    Langes Schweigen. «Ich kann mich nicht erinnern», erwiderte Cottelli.
    Roberto legte auf und sah die vier Schwestern an. «Ich fürchte, der Mörder hat die Baronessa entführt.»
    Die vier Schwestern sahen ihn betroffen an. «Aber warum soll er das getan haben?», fragte Antonia. «Ich habe doch den Vertrag unterschrieben.»
    «Ich …» Roberto räusperte sich und setzte noch einmal an. «Ich habe ihn aus der Mappe entfernt.»
    «Was?»
    «Weil er sich dann noch einmal melden muss und ich nur so die Chance habe, ihn zu erwischen. Er hat schließlich zwei Menschen getötet.»
    Raffaella, Malpomena und Talia sahen ihn fassungslos, vielleicht sogar vorwurfsvoll an. Antonias Blick hingegen war voller Wut. Und Hass? Roberto sah ihr noch einmal in die Augen. Nein, kein Hass. Nur Wut und furchtbare Angst.
    «Manfredo, du kennst die Baronessa Concetta Del Vecchio Onori?»
    Der Pförtner nickte beflissen. «Aber ja doch. Sie hat mir mal mit ihrem Stock das Schienbein –»
    «Ist sie hier kürzlich bei dir vorbei? In ihrem Krankenbett oder zu Fuß, vielleicht in Begleitung von einem Mann im Doktorkittel?»
    «Nein», antwortete Manfredo. «Und im Krankenbett sowieso nicht. Alle Betttransporte gehen über das Untergeschoss.»
    Unten herrschte dicke Luft. Roberto ahnte, wieso, und sprach den nächstbesten Weißkittel an. Marco Bruglia, den Notarzt. «Fehlt euch ein Krankenwagen, Marco?»
    Statt einer Antwort wandte sich der Notarzt an die Pfleger und Sanitäter, die herumstanden. «Wer von euch Idioten hat die Polizei angerufen? Wer, verdammt noch mal?»
    Roberto tippte ihm auf die Schulter. «Niemand hat mich angerufen. Also, was ist

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