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Der Polizistenmörder

Der Polizistenmörder

Titel: Der Polizistenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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hinter deinem Rücken unternehmen, das weißt du. Du kannst dich auf mich verlassen. Hej.«
    »Hej.«
    Martin Beck kratzte sich an der Stirn. Er verließ sich auf Ragnarsson, aber nicht auf dessen Reporter und ganz bestimmt nicht auf dessen Zeitung.
    Nöjd sah nachdenklich aus. »Zeitungsschmierfink?«
    »Ja.«
    »Aus Stockholm?«
    »Ja.«
    »Na, dann ist es bald rum.«
    »Sicher.«
    »Wir haben hier auch ein paar Lokalreporter. Die kennen die Sache natürlich, aber sie sind harmlos. Eine Art Loyalität. Trelleborgs Allehanda ist gut. Aber wenn erst die Malmöer Zeitungen kommen, wird’s ärgerlich. Die schlimmste ist Kvällsposten und dann Aftonbladet und Expressen.«
    »Leider hast du recht.«
    Martin Beck verstand sich gut mit Nöjd. Eine Art unkomplizierte Freundschaft. Es würde gutgehen.
    »Was machen wir jetzt?«
    »Du mußt entscheiden«, antwortete Martin Beck. »Du kennst ja die Gegend.«
    »Anderslövs Polizeirevier. Ja, das müßte ich kennen. Soll ich dir einen Überblick geben? Mit dem Auto? Aber wir nehmen nicht den Streifenwagen. Mein eigener ist dafür besser.«
    »Der tomatenrote?«
    »Ja. Den kennen natürlich alle. Aber ich fühle mich darin wohler. Fahren wir?«
    »Wie du willst.«
    Das Gespräch im Auto drehte sich um drei Dinge.
    Das erste war etwas, was Nöjd aus irgendeinem Anlaß bisher für sich behalten hatte.
    »Hier ist die Post, und jetzt fahren wir an der Bushaltestelle vorbei. Als Sigbrit zum letztenmal gesehen wurde, befand sie sich ungefähr hier.« Er fuhr langsamer und hielt an.
    »Ein Zeuge hat auch etwas anderes gesehen.«
    »Was denn?«
    »Folke Bengtsson. Er kam mit seinem Lastwagen angefahren, und gerade als er an Sigbrit vorbeifuhr, bremste er und hielt an. Das alles sah ganz natürlich aus. Er hatte den Wagen geholt und war auf dem Heimweg. Sie kannten sich und waren Nachbarn.
    Er weiß, daß sie auf den Bus wartet, und nimmt sie manchmal mit.«
    »Was ist das für ein Zeuge?«
    Nöjd trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad.
    »Eine ältere Dame hier aus dem Ort. Signe Persson heißt sie. Als sie erfuhr, daß Sigbrit verschwunden war, kam sie hierher und erzählte, daß sie auf der anderen Straßenseite langgegangen war. Sie hatte Sigbrit gesehen, und genau in diesem Moment kam Bengtsson aus der entgegengesetzten Richtung angefahren. Er bremste und hielt an. Nun war es so, daß zu der Zeit nur Britta im Büro anwesend war. Sie sagte ihr, daß es das beste sei, wenn sie wiederkäme und mir die Sache erzählen würde. Am nächsten Tag kam Signe auch wieder, und ich sprach mit ihr. Sie sagte im großen und ganzen das gleiche. Daß sie Sigbrit gesehen hätte und daß Folke angehalten hätte. Dann fragte ich sie, ob sie wirklich beobachtet hätte, daß der Wagen hielt und Sigbrit einstieg.«
    »Und was antwortete sie?«
    »Daß sie sich nicht hätte umdrehen und nachsehen wollen, um nicht neugierig zu wirken. Die Antwort war lächerlich, denn dieses Weibsbild ist wahrscheinlich die neugierigste Person in der ganzen Gegend. Als ich ihr auf den Zahn fühlte, sagte sie dann auch, daß sie sich gleich danach umgesehen hätte, und da waren sowohl der Lastwagen als auch Sigbrit verschwunden. Dann haben wir über dies und jenes gesprochen, und nach einer Weile meinte sie, daß sie nicht ganz sicher sei. Daß sie keinem was Böses anhängen wolle. Aber am nächsten Tag traf sie einen meiner Jungens im Konsum, und da behauptete sie steif und fest, daß sie sowohl gesehen hätte, wie Bengtsson anhielt, als auch, wie Sigbrit ins Auto stieg. Wenn sie dabei bleibt, wird Bengtsson tatsächlich schwer belastet.«
    »Was sagt Bengtsson selbst dazu?«
    »Weiß nicht. Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Zwei Kriminalbeamte aus Trelleborg wollten ihn sprechen, aber da war er nicht zu Hause. Dann wurde entschieden, daß ihr dazugerufen werden solltet, und ich habe mehr oder weniger deutlich die Anweisung bekommen, nichts zu unternehmen, sozusagen nichts vorwegzunehmen. Abwarten und die Experten ranlassen. Ich habe nicht einmal ein regelrechtes Vernehmungsprotokoll über das Gespräch mit Signe Persson geschrieben. Meinst du, daß man mir deswegen einen Vorwurf machen kann?«
    Martin Beck antwortete nicht.
    »Ich finde, das ist sehr schlampig«, fuhr Nöjd fort und lachte leise.
    »Aber ich habe meine Bedenken bei Signe Persson. Sie war an dem schwersten Fall, den ich hier jemals gehabt habe, beteiligt. Das ist ungefähr fünf Jahre her. Sie behauptete, ihre Nachbarin hätte ihre, Signes, Katze

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