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Der Polizistenmörder

Der Polizistenmörder

Titel: Der Polizistenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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Platz.« Martin Beck antwortete nicht. Er stand da und schaute abwesend auf ein schlankes, elegantes Vollschiff, das in einer bauchigen Viertelgallonenflasche durch die Meereswogen aus blauem Gips glitt. Hinter dem Buddelschiff stand ein Gesteck aus schillernden blauen und grünen Schmetterlingsflügeln.
    Als Junge hatte er selbst einmal so ein Gesteck besessen, das er von irgendeinem Verwandten, der es von einer Südamerikareise mitgebracht hatte, geschenkt bekommen hatte.
    Für ihn war es das Symbol für Abenteuer gewesen. Fremde Hafenstädte, wilde Urwälder und große Ströme, geheimnisvolle Länder am Ende weiter Meere, unbekannte Länder, die er ganz sicher erforschen würde, wenn er nur erst groß war. Einen kurzen Augenblick lang erinnerte er sich plötzlich mit aller Deutlichkeit an seine Träume und Erwartungen und fühlte sich in gewisser Weise als Verräter an dem Jungen, der er einmal gewesen war.
    Er zuckte zusammen, drehte sich um und ließ den Schrank und die Erinnerungen hinter sich.
    »Ein eigenartiges Zimmer«, stellte Kollberg fest.
    »Warum?«
    »Hier gibt es nicht ein einziges Buch, kein Radio, kein Grammophon, nicht einmal einen Fernseher.«
    »Auf dem Dach ist eine Antenne. Den Fernsehapparat wird sie wohl in einem anderen Raum haben.«
    »Herrgott sagte doch, daß sie an den meisten Abenden der Woche arbeitet. Aber manchmal muß sie doch abends zu Hause sein. Was meinst du, was sie in ihrer Einsamkeit hier tut?«
    Martin Beck zuckte die Achseln.
    »Komm, sehen wir uns das übrige Haus an«, schlug er vor.
    Zwischen Küche und Wohnzimmer befand sich ein kleines Eßzimmer. Das hatte die übliche Einrichtung, einen runden weißlackierten Tisch, vier Stühle drumherum und weitere vier an den Wänden. Zwei Anrichten und einen Eckschrank mit Gläsern und Porzellan. Weiße Spitzengardinen und Blumentöpfe auf dem Fensterbrett.
    Sie gingen durch die Küche zurück in die Diele, öffneten ein paar Türen und blickten in eine Kleiderkammer und einen Waschraum mit Toilette.
    Dann gingen sie weiter ins Schlafzimmer.
    Das lag ebenso wie das Wohnzimmer zum Weg hin, war aber kleiner und hatte nur ein Fenster.
    Durch dieses Fenster konnten sie jetzt das Einfahrtstor sehen, das zu schließen sie vergessen hatten, und dahinter ein Stück des Weges, der zu Folke Bengtssons Haus führte.
    Hinter dem Schlafzimmer befand sich ein großes geräumiges Bad mit einer Tür, die in ein weiteres Zimmer führte, dessen Fenster nach hinten zum Garten hinausgingen. Hier verbrachte Sigbrit Märd offenbar ihre freien Abende.
    In einer Ecke stand der Fernsehapparat und davor ein bequemer Lehnstuhl und ein kleiner Tisch mit einem Aschenbecher, einigen Illustrierten und einem Zigarettenkästchen aus Messing. An der Wand stand ein Bücherregal mit einer nicht allzu imponierenden Bibliothek.
    Etwa dreißig Taschenbücher, ein Dutzend in Leinen gebundene Buchgemeinschaftsausgaben, eine schwarze Schulbibel, ein Weltatlas und einige Kochbücher.
    Der übrige Platz im Bücherregal war mit ein paar Stapeln Illustrierten, einem Nähkasten, einem Transistorradio, zwei Keramikschalen und zwei Kerzenhaltern aus Zinn ausgefüllt.
    Außerdem enthielt der Raum einen Sekretär, eine Couch mit vielen Kissen und davor einen niedrigen Tisch und einen Sessel. Auf einem Tisch vor dem Fenster stand eine Nähmaschine.
    Kollberg zog eine Schublade des Tisches auf. Sie enthielt einige Modezeitschriften und Schnittmusterteile aus Seidenpapier. In der zweiten Schublade fand er Briefpapier, Umschläge, ein paar Kugelschreiber und ein Kartenspiel.
    Dann nahm er sich die Fächer des Sekretärs vor, die Briefe, Quittungen, Belege und Unterlagen verschiedener Art enthielten. Alles war ordentlich in Aktendeckel geheftet und mit deutlich beschrifteten Etiketten versehen.
    Martin Beck ging zurück ins Schlafzimmer, stand eine ganze Weile am Fenster und blickte hinüber zu Folke Bengtssons Haus, das beinahe ganz von Bäumen verdeckt war. Nur ein Stück des Daches und der Schornstein waren zu sehen. Hinter sich hörte er Kollberg vorbeigehen, hinaus in die Küche, und nach kurzer Zeit stampften dessen schwere Schritte die Kellertreppe hinunter.
    Das Schlafzimmer war genauso sauber und ordentlich wie die übrigen Räume des Hauses.
    Außer Bett und Nachttisch enthielt es eine Kommode, einen Frisiertisch, einen tiefen Sessel mit Fußbank, zwei Stühle und eine buntbemalte Wäschekiste.
    Auf dem Fußboden neben dem Sessel stand ein Korb mit Wollknäueln in vielen

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