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Der Polizistenmörder

Der Polizistenmörder

Titel: Der Polizistenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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richtig im Kopf, aber diesmal ist er es nicht gewesen.«
    Bevor sie sich verabschiedeten, sagte Martin Beck: »Nimm’s nicht so schwer.«
    »Ich will’s versuchen«, sagte Kollberg. »Hej.«
    »Hej.«
    Martin Beck saß eine Weile allein da und versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bringen.
    Er konnte sich auf Kollbergs Urteil genauso fest verlassen wie auf sein eigenes.
    Kollberg glaubte nicht, daß Folke Bengtsson Sigbrit Märd erwürgt hatte. Er selbst glaubte das auch nicht. Aber er war nicht ganz so sicher. Bengtsson war so verdammt merkwürdig.
    Eine andere Sache wußte Martin Beck dagegen ganz sicher. Bertil Märd war unschuldig. Benny Skacke hatte das mit den Schiffen überprüft. An und für sich keine leichte Aufgabe, aber für einen energischen Polizeibeamten mit Ambitionen und freundlicher Telefonstimme auch wieder nichts Unmögliches.
    Märds Notizen stimmten. Das Detail mit dem Frachter von den Färöer-Inseln konnte als entscheidend angesehen werden.
    Nöjd kam ins Zimmer, warf den Hut auf den Schreibtisch und sich selbst auf den Dienstsessel.
    Timmy kam auf die Beine und fing an, Martin Beck im Gesicht zu lecken. Er schob den Hund weg und fragte: »Herrgott, bist du absolut sicher, daß du niemand kennst, der Kaj heißt, und eine Frau, die Sissy genannt wird? Der klein und schwächlich, aber braungebrannt ist? Der gewelltes Haar und eine Sonnenbrille trägt?«
    »So einen gibt es nicht im Wachbezirk Anderslöv«, antwortete Nöjd entschieden. »Meinst du, daß der Sigbrit umgebracht hat?«
    »Ja. Ich tendiere immer mehr zu der Annahme.«
    »Platz, Timmy«, befahl Nöjd, und der Hund legte sich tatsächlich neben seinen Stuhl.
    Er kraulte ihm das Genick und sagte: »Tja. Es wäre schön, wenn Bengtsson es nicht gewesen wäre. Sieht ganz so aus, als ob die Leute ihn und seinen geräucherten Fisch vermissen. Außerdem wäre1 es besser, wenn es jemand getan hat, der nicht hier wohnt.«
    Er fuhr den ganzen Tag über, und am Abend kam er in einen kleinen Ort, der Malexander hieß.
    Er hatte es vermieden, die großen Landstraßen zu benutzen; allgemeine Richtung war Norden, und er orientierte sich an Entfernungsschildern und Wegweisern, aber da er ungenügende geographische Kenntnisse und keine Karte besaß, bewegte er sich häufig in die falsche Richtung.
    Manchmal hatte er das Gefühl, die gleiche Strecke nach Süden zu fahren, die er eben in nördlicher Richtung auf einem anderen Weg gefahren war. Das, was geschehen war, kam ihm abstrakt und unwirklich vor. Er versuchte, sich an den Verlauf der Ereignisse zu erinnern, sah aber immer nur einzelne Augenblicke vor sich wie stillstehende Bilder in einem Film, die für einen Moment eingeblendet werden.
    Zuerst war er wie vom Schreck gelähmt gewesen, aber die Angst hatte überwogen, und schließlich war er, ohne nachzudenken, weitergefahren, schon den ganzen Tag über. Jetzt bog er auf einen schmalen Weg ab, der zu einem See führte, und parkte den Wagen am Wegrand. Dann legte er sich auf den Rücksitz, schlug den Kragen seiner Jacke über die Ohren, steckte die Hände zwischen die Knie und schlief sofort ein.
    Vom See stieg der Nebel herauf und deckte den Wagen mit einem dünnen, feuchten Schleier zu.
    Er erwachte, weil er fror. Er wußte nicht gleich, wo er sich befand, aber dann erinnerte er sich, und die Angst ergriff ihn von neuem.
    Es war immer noch dunkel. Er kroch hinüber auf den Vordersitz, schaltete die Scheinwerfer ein und startete den Motor. Dann ging er zähneklappernd einmal um das Auto herum, um seine steifen Glieder zu lokkern. Vor dem Kühler blieb er stehen, blickte auf das Nummernschild und überlegte, daß er die Kennzeichen wechseln mußte, sobald sich eine Gelegenheit bot.
    Dann stieg er in den Wagen und setzte seine Fahrt in nördlicher Richtung fort.
    Der Junge, der Kasper genannt wurde, war klein, zart und feingliedrig, und das blonde Haar, das ihm gewellt bis auf die S hultern fiel, verstärkte noch den weichen und kindlichen Zug seinem Gesicht. Wenn er mit einem Auto unterwegs war, gehah es nicht selten, daß er seinen Führerschein vorzeigen mußte, es fiel schwer, zu glauben, daß er bereits achtzehn Jahre war. Das ärgerte ihn jedesmal, und er hoffte, indem er Nebenstraßen benutzte, irgendwelchen Polizeikontrollen zu entgehen.
    Sein Führerschein war in Ordnung. Er steckte in der Gesäßtasche der Jeans, ausgestellt auf den Namen Ronnie Kaspersson, geboren 16.09.54. Er überlegte, wie die Sache für seinen Kameraden

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