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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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eine Übergabe. Das ist sein wunder Punkt.«
    »Er wird einfach verlangen, dass wir es überweisen. Wenn Sie recht haben, dann ist der Kerl zu gerissen, um in einem Abfalleimer nach dem Geld zu kramen. Und wir erfahren erst, wo sich das Messer befindet, nachdem er schon längst über alle Berge ist.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Darum kümmere ich mich. Wichtig ist nur, dass Sie ihn eine Weile hinhalten. Wenn er das Geschäft in zwei Tagen abwickeln will, machen Sie vier daraus. Was auch immer Sie in die Anzeige schreiben, es muss ehrlich klingen. Das überlasse ich Ihnen, Frau Professor. Aber Sie müssen ein wenig Zeit für mich herausschinden.« Burton erhob sich. Sie packte ihn am Arm.
    »Was haben Sie vor?«
    »Je weniger Sie darüber wissen, desto besser. Aber Ihnen ist doch klar, dass wir alle erledigt sind, wenn die Sache auffliegt, einschließlich des Präsidenten? Dagegen könnte und würde ich nichts unternehmen. Soweit es mich betrifft, verdienen Sie es nicht besser. Und Richmond auch nicht.«
    »Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, was?«
    »Habe ich nie für besonders hilfreich gehalten.« Er zog den Mantel an.
    »Übrigens, Sie wissen doch, dass Richmond Christine Sullivan brutal verprügelt hat, nicht? Im Autopsiebericht klingt es so, als hätte er versucht, einen Knoten in ihren Hals zu machen.«
    »Ich weiß. Ist das wichtig für Sie?«
    »Sie haben keine Kinder, nicht wahr?«
    Russell schüttelte den Kopf.
    »Ich habe vier. Davon zwei Töchter, die nicht viel jünger als Christine Sullivan sind. Als Vater denkt man über so etwas nach. Dass sie von einem Arschloch wie Richmond zusammengeschlagen werden könnten. Ich wollte nur, dass Sie wissen, was für ein Mensch unser Boss ist. Sollte er also mal zudringlich werden, denken Sie besser zweimal darüber nach.«
    Er ließ sie im Wohnzimmer zurück, damit sie über ihr zerrüttetes Leben nachgrübeln konnte.
    Als er in den Wagen stieg, nahm er sich die Zeit, eine Zigarette anzuzünden. Die vergangenen paar Tage hatte Burton damit verbracht, die letzten zwanzig Jahre seines Lebens zu überdenken. Der Preis, den er dafür zahlen sollte, diese Jahre zu bewahren, schnellte in astronomische Höhen. War es das wert? War er bereit, ihn zu bezahlen? Er konnte zu den Bullen gehen. Ihnen alles erzählen. Selbstverständlich wäre seine Karriere vorbei. Die Polizei konnte ihm Behinderung der Justiz und Verschwörung zum Mord vorwerfen, ihm eine blödsinnige Klage wegen Totschlags anhängen, weil er Christine Sullivan erschossen hatte, außerdem verschiedene Kleinigkeiten. Trotzdem würde einiges zusammenkommen. Selbst wenn er sich Vergünstigungen aushandelte, würde er eine gewisse Zeit absitzen müssen. Aber das konnte er überleben. Auch über den Skandal könnte er hinwegkommen. Über all den Mist, den die Zeitungen schreiben würden. Er würde als Krimineller in die Geschichte eingehen. Untrennbar wäre sein Name mit der eklatant korrupten Präsidentschaft Richmonds verbunden. Doch selbst das hätte er ertragen können, wenn es notwendig war. Was der knallharte Bill Burton hingegen nicht hätte ertragen können, war der Blick in den Augen seiner Kinder. Niemals wieder würde er darin Stolz und Liebe erblicken. Und das vollkommene und uneingeschränkte Vertrauen, dass ihr Daddy, dieser Berg von einem Mann, unbestreitbar zu den Guten zählte. Das war sogar für Burton zu viel.
    Seit seiner Unterhaltung mit Collin war ihm genau das immer wieder durch den Kopf gegangen. Ein Teil von ihm wünschte, er hätte Collin nie gefragt und nie etwas von dem Erpressungsversuch erfahren. Denn das hatte ihm eine Möglichkeit eröffnet. Und Möglichkeiten bedeuteten stets, dass man eine Wahl hatte. Burton hatte die seine getroffen. Stolz war er nicht darauf. Sollte alles nach Plan verlaufen, würde er tunlichst versuchen zu vergessen, dass es je geschehen war. Und wenn es nicht funktionierte? Nun, das wäre ganz einfach Pech. Doch wenn er schon untergehen musste, dann gewiss nicht allein.
    Dieser Gedanke löste einen anderen Einfall aus. Burton beugte sich zur Seite und öffnete das Handschuhfach. Er holte ein Diktiergerät und ein paar Kassetten heraus. Während er die Zigarette paffte, blickte er hinauf zum Gebäude.
    Burton legte den Gang ein. Als er am Haus der Stabschefin vorbeifuhr, nahm er an, dass die Lichter noch lange eingeschaltet bleiben würden.

KAPITEL 16 Laura Simon hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, noch etwas zu finden.
    Auf der Suche nach

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