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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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bitten, auf das AFIS der Staatspolizei zuzugreifen, unser verdammtes Terminal ist noch immer kaputt.« Simon sprach vom ›Automati-schen-Fingerabdruck-Identifikations-System‹, das in Richmond verwaltet wurde. Mit Hilfe dieses Systems konnten Fingerabdrucke, die am Tatort gefunden wurden, mit den im Computer der Staatspolizei erfassten verglichen werden.
    Frank überlegte einen Augenblick. »Ich weiß etwas Besseres.«
    »Was denn?«
    Frank zog eine Karte aus der Tasche, griff zum Hörer und wählte. Er sprach ins Telefon. »Agent Bill Burton, bitte.«
    Burton holte Frank ab. Gemeinsam fuhren sie zum Hoover Building des FBI. Den meisten Touristen war das Gebäude als ziemlich hässlicher Betonklotz bekannt, den sie bei einem Besuch in Washington keinesfalls auslassen durften. Hier befand sich das National Crime Information Center (NCIC), eine vom FBI betriebene EDV-Anlage, welche vierzehn zentral verwaltete Datenbanken sowie zwei Untersysteme umfasste. Zusammengenommen ergab das die größte Datensammlung der Welt über bekannte Verbrecher. Das Automatische Identifikations-System des NCIC war der beste Freund jedes Polizisten. Bei zig Millionen erfasster Fingerabdruckskarten erhöhten sich die Chancen beträchtlich, dass Frank einen Treffer landete.
    Burton und Frank standen in der Halle und tranken nervös Kaffee, nachdem sie den Abdruck an die Techniker des FBI übergeben hatten. Unmissverständlich hatte Burton sie angewiesen, den Auftrag möglichst weit vorne in der Liste einzureihen.
    »Das wird eine Weile dauern, Seth. Der Computer wird einen Haufen Möglichkeiten ausspucken. Die endgültige Identifikation müssen die Techniker immer noch von Hand vornehmen. Ich bleibe hier und informiere Sie, sobald man eine Entsprechung gefunden hat.«
    Frank sah auf die Uhr. Seine jüngste Tochter spielte in einer Schulaufführung mit, die in vierzig Minuten beginnen sollte. Zwar verkörperte sie bloß ein Gemüse, doch im Augenblick war es für das kleine Mädchen das Wichtigste auf der Welt.
    »Sind Sie sicher?«
    »Geben Sie mir nur eine Nummer, unter der ich Sie erreichen kann.«
    Frank schrieb sie ihm auf und eilte hinaus. Der Abdruck konnte sich als bedeutungslos erweisen, vielleicht als der eines Tankstellenwärters, doch irgendetwas sagte Frank, dass dies nicht der Fall war. Christine Sullivan war mittlerweile seit einiger Zeit tot. Derart kalte Fährten blieben für gewöhnlich so kalt wie das Opfer, das zwei Meter unter der Erde ruhte. Die längsten zwei Meter, die ein Mensch zurücklegen musste. Aber diese kalte Spur war mit einem Mal brennend heiß geworden. Nun blieb abzuwarten, ob sie sich wieder abkühlen würde. Im Augenblick genoss Frank die Wärme. Er lächelte, und nicht ausschließlich über den Gedanken an seine fünfjährige Tochter, die als Gurke über die Bühne hüpfen würde.
    Burton schaute ihm nach. Auch er lächelte, doch aus ganz anderem Grund. Das FBI arbeitete mit einem Erkennungsgrad und einer Wahrscheinlichkeit von über neunzig Prozent, wenn Fingerabdrücke durch das AFIS bearbeitet wurden. Das System würde am Ende höchstens zwei mögliche Entsprechungen ausspucken, wahrscheinlich überhaupt nur eine. Zudem hatte Burtons Anfrage eine höhere Priorität erhalten, als Frank glaubte. All das bedeutete für Burton den Gewinn von Zeit – wertvoller Zeit.
    Später an jenem Abend starrte Burton auf einen ihm völlig fremden Namen.
    LUTHER ALBERT WHITNEY.
    Geboren 5.8.1933. Sozialversicherungsnummer 179-82-1244; die ersten drei Ziffern, 179, deuteten daraufhin, dass sie in Pennsylvania ausgestellt worden war. Hundertdreiundsiebzig Zentimeter groß, etwa sechzig Kilo, fünf Zentimeter lange Narbe auf dem linken Unterarm.
    Über die so genannte 31-Datenbank des NCIC, den Interstate Identification Index, hatte Burton auch einen Einblick in die Vergangenheit des Mannes erhalten. Der Bericht enthielt drei Vorstrafen wegen Einbruchs in drei verschiedenen Staaten. Whitney hatte einige Zeit eingesessen, zuletzt war er Mitte der siebziger Jahre aus dem Gefängnis gekommen. Seither gab es nichts mehr. Zumindest nichts, von dem die Behörden wussten. Burton war solchen Männern schon früher über den Weg gelaufen. Es waren Leute, die sich auf ein Gebiet spezialisierten und darin immer besser wurden. Whitney zählte todsicher zu diesem Typ.
    Einen Haken gab es jedoch: Die letzte bekannte Adresse war in New York, und sie war fast zwanzig Jahre alt.
    Burton entschied sich für die einfachste Methode. Er

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