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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ich Sie für die Größte halte und Ihnen aus der Patsche helfen will. Und Sie müssen nicht vorgeben, mich zu mögen. Aber so wie ich das sehe, stecken wir gemeinsam in der Sache drin, ob Ihnen das passt oder nicht. Und die einzige Möglichkeit, die ich sehe, um das Ganze durchzustehen, heißt Zusammenarbeit. Das kann ich Ihnen anbieten.« Burton lehnte sich zurück und musterte sie.
    Russell stellte die Tasse ab und tupfte sich mit einer Serviette die Lippen.
    »In Ordnung.«
    Sofort beugte sich Burton wieder vor. »Nur zur Auffrischung: Auf dem Brieföffner sind immer noch die Fingerabdrücke des Präsidenten und von Christine Sullivan. Und das Blut von beiden. Richtig?«
    »Ja.«
    »Jeder Staatsanwalt würde nach dem Ding geifern. Wir müssen es zurückbekommen.«
    »Wir bezahlen dafür. Er will es verkaufen. In der nächsten Mitteilung sagt er uns, wie viel er will.«
    Zum zweiten Mal schockierte Burton sie. Er warf ihr einen Umschlag zu.
    »Der Kerl hat Grips, aber irgendwann muss er uns sagen, wie die Übergabe ablaufen soll.«
    Russell nahm den Brief heraus und las ihn. Wie zuvor war er in Blockschrift verfasst. Die Mitteilung war kurz:
    Einzelheiten folgen demnächst. Empfehle die finanziellen Mittel vorzubereiten. Schlage mittleren siebenstelligen Betrag für ein derart kostbares Gut vor. Möchte ferner anregen, die Folgen eines Fehlers gründlich zu überdenken. Antworten Sie bei Interesse über die Privatanzeigen der Washington Post.
    »Interessanter Schreibstil, nicht? Kurz und bündig, aber man weiß, was er will.« Burton schenkte sich noch eine Tasse Kaffee ein. Dann warf er ihr ein weiteres Foto des Gegenstandes zu, den Russell sehnsüchtig wiederzuerlangen hoffte.
    »Es gefällt ihm anscheinend, uns zu quälen, finden Sie nicht auch, Ms. Russell?«
    »Zumindest klingt es so, als sei er verhandlungsbereit.«
    »Wir reden hier von immensen Summen. Sind Sie darauf vorbereitet?«
    »Lassen Sie das meine Sorge sein, Burton. Geld ist nicht das Problem.« Die Arroganz kehrte gerade rechtzeitig zurück.
    »Wahrscheinlich nicht«, stimmte er zu. »Übrigens, warum durfte Collin das Ding nicht abwischen?«
    »Darauf muss ich nicht antworten.«
    »Nein, eigentlich nicht, Mrs. President.«
    Russell und Burton lächelten einander tatsächlich an. Vielleicht hatte sie sich geirrt. Burton war zwar eine Landplage, doch er war gerissen und umsichtig. Nun erkannte sie, dass sie diese Eigenschaften dringender benötigte als Collins ritterliche Naivität, selbst wenn sie dort als Zugabe einen jungen, muskulösen Körper bekam.
    »Eine Frage ist noch offen, Stabschefin.«
    »Und die wäre?«
    »Wie zimperlich sind Sie, wenn es an der Zeit ist, den Kerl umzubringen?«
    Russell verschluckte sich an ihrem Kaffee, und Burton musste ihr buchstäblich auf den Rücken klopfen, bis sie wieder normal atmen konnte.
    »Ich schätze, damit ist die Frage beantwortet.«
    »Was meinen Sie damit, Burton?«
    »Sie verstehen immer noch nicht, worum es hier geht, was? Ich dachte, Sie wären irgendwo mal eine brillante Professorin gewesen. Die Universitäten sind wohl nicht mehr, was sie mal waren. Vielleicht brauchen Sie aber auch nur ein bisschen gesunden Menschenverstand. Ich werde es Ihnen ganz einfach erklären. Dieser Typ ist ein Augenzeuge. Er hat gesehen, wie der Präsident versucht hat, Christine Sullivan umzubringen, wie Christy den Gefallen erwidern wollte und wie Collin und ich unsere Arbeit getan und sie umgenietet haben, bevor sie den Präsidenten wie eine Rinderhälfte zerstückeln konnte. Ein Augenzeuge! Merken Sie sich den Begriff. Ich war nämlich der Meinung, wir wären ohnehin geliefert, schon bevor ich von dem netten Beweisstück erfahren habe, das Sie zurückgelassen haben. Der Kerl lässt die Geschichte irgendwie durchsickern, und wir werden von einer Fragenlawine überrollt. Irgendetwas hätten wir bestimmt nicht erklären können.
    Aber es ist nichts geschehen, und ich nahm an, wir hätten Glück gehabt, und er sei zu verängstigt, um sich zu melden. Und nun finde ich heraus, dass er uns erpresst, und ich frage mich, was das bedeuten soll.«
    Burton sah Russell fragend an.
    »Er will ganz einfach Geld für den Brieföffner. Das ist sein großer Glückstreffer. Was sonst sollte es bedeuten?«
    Burton schüttelte den Kopf. »Nein, es bedeutet, dass er uns verarscht. Er spielt mit uns. Es bedeutet, dass da draußen ein Augenzeuge ist, der ein bisschen verwegen, ein bisschen waghalsig wird. Außerdem konnte nur ein

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