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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Freundin, ihm die Geschichte nicht abgekauft hätte, dann dachte er wahrscheinlich, seine Glaubwürdigkeit wäre gleich null, zumal er außerdem einen Einbruch zu gestehen hatte.«
    »Gut, er hatte also ein Problem mit seiner Glaubwürdigkeit. Wie passen die Fotos dazu?«
    »Nehmen wir mal an, es geht um einen glatten Tausch. Bargeld gegen einen gewissen Gegenstand. Was ist die schwierigste Phase?«
    Franks Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Die Übergabe. Wie man an das Geld rankommt, ohne dabei umgebracht oder geschnappt zu werden. Für das Abholen des Gegenstandes kann man später Anweisungen schicken. Das wirklich Schwierige ist, das Geld zu bekommen. Deshalb ist auch die Zahl der Entführungen zurückgegangen.«
    »Wie würdest du es abwickeln?«
    Frank überlegte einen Augenblick. »Da wir es hier mit Leuten zu tun haben, die nicht die Polizei einschalten, würde ich die Sache so schnell wie möglich durchziehen. Geringstmögliches persönliches Risiko, genug Zeit abzuhauen.«
    »Wie würdest du das anstellen?«
    »Elektronischer Geldtransfer. Eine Überweisung. In New York hatte ich mal mit einem Veruntreuungsfall bei einer Bank zu tun. Der Kerl hat alles über die Überweisungsabteilung der eigenen Bank abgewickelt. Du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Summen da Tag für Tag durchschwirren. Unglaublich ist auch, wie viel dabei verloren geht. Ein gerissener Gauner könnte hier und da ein wenig abzweigen; bis man es bemerkt, könnte er längst über alle Berge sein. Man erteilt Überweisungsaufträge. Das Geld wird angewiesen. Dauert nur ein paar Minuten. Ist viel angenehmer, als im Park in einer Mülltonne rumzuwühlen, wo man ein wunderbares Ziel für feindliche Kanonen abgibt.«
    »Aber der Absender kann die Überweisung doch weiterverfolgen?«
    »Sicher. Man muss die Bestimmungsbank angeben. Die Bankleitzahl. Außerdem muss man ein Konto bei der Bank haben. All so was.«
    »Nehmen wir mal an, der Absender ist raffiniert genug und überprüft die Überweisung. Was dann?«
    »Dann kann er den Geldfluss verfolgen. Möglicherweise könnte er irgendeine Information aus dem Konto ablesen. Obwohl niemand so blöd wäre, seinen richtigen Namen oder die eigene Sozialversicherungsnummer anzugeben. Außerdem hätte ein gerissener Bursche wie Whitney vermutlich Vorausanweisungen bei der Bank hinterlassen. Sobald der Betrag bei der Bank eingeht, wird er auch schon zu einer andern weiterüberwiesen, dann zur nächsten und so weiter. Irgendwo verliert sich die Spur wahrscheinlich. Letztlich ist es schnelles Geld. Sofort verfügbar.«
    »Nicht schlecht. Ich wette, Luther hat etwas in der Art gemacht.«
    Behutsam kratzte Frank sich an den Rändern des Verbands. Den Hut hatte er tief ins Gesicht gezogen; das Ganze war ziemlich unbequem. »Ich kann mir bloß nicht vorstellen, warum er das Risiko überhaupt einging. Nach der Sache bei Sullivan brauchte er das Geld bestimmt nicht. Er hätte einfach in Deckung bleiben können. Gras über die Sache wachsen lassen. Nach einer Weile hätten die gedacht, er wäre für immer verschwunden. Nach dem Motto: Ihr tut mir nichts, ich tu’ euch nichts.«
    »Du hast recht. Das hätte er tun können. Sich zurückziehen. Aufgeben. Aber er ist zurückgekommen. Mehr noch, er ist zurückgekommen und hat anscheinend Christine Sullivans Mörder erpresst. Und da er es vermutlich nicht des Geldes wegen getan hat, weshalb dann?«
    Der Fahnder überlegte einen Augenblick. »Um sie schwitzen zu lassen. Um ihnen zu zeigen, dass er da draußen war. Mit dem Beweis, der sie zerstören konnte.«
    »Aber er war nicht sicher, ob der Beweis ausreichen würde.«
    »Weil der Täter eine angesehene Persönlichkeit war.«
    »Genau. Also, was würdest du unter den gegebenen Umständen tun?«
    Frank fuhr an den Straßenrand und stellte den Motor ab. Er drehte sich herum. »Ich würde versuchen, noch einen Beweis ranzuschaffen. Das würde ich tun.«
    »Wie? Indem du jemanden erpresst?«
    Schließlich breitete Frank die Arme aus. »Ich geb’s auf.«
    »Du hast gesagt, die Überweisung könnte vom Absender weiterverfolgt werden.«
    »Und?«
    »Wie steht’s mit der anderen Richtung? Vom Empfänger ausgehend?«
    »Mann, bin ich blöd.« Vorübergehend vergaß Frank die Gehirnerschütterung und schlug sich auf die Stirn. »Whitney hat die Überweisung zurückverfolgt, in die andere Richtung. Die Absender haben die ganze Zeit gedacht, sie spielten Katz und Maus mit Whitney. Sie die Katze, Luther die

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