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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Maus. Die glaubten, dass er sich versteckt hielt und nur daraufwartete, abhauen zu können.«
    »Nur hat Luther ihnen nicht gesagt, dass die Rollen vertauscht waren. Dass er die Katze und sie die Maus waren.«
    »Und die Rückverfolgung würde letztlich zu den Tätern führen, ganz gleich, wie viele Schutzbarrieren sie auch aufgebaut haben, wenn sie daran überhaupt dachten. Jede Überweisung des Landes muss über die Nationalbank laufen. Sobald man die Überweisungsnummer der Nationalbank oder die Leitzahl der absendenden Bank kennt, hat man schon etwas, mit dem man anfangen kann. Selbst wenn Luther die Überweisung nicht zurückverfolgt hat, ist allein schon die Tatsache, dass er eine größere Summe Geld erhalten hat, schlimm genug. Hätte er diese Information den Bullen gegeben, mit dem Namen des Absenders, und hätte man die Sache überprüft ...«
    Jack führte den Gedanken zu Ende » ... dann wäre das Unglaubliche plötzlich doch glaubhaft geworden. Banküberweisungen lügen nicht. Geld wurde verbucht. Wenn es eine Menge Geld ist – und da bin ich in diesem Fall ganz sicher –, lässt sich das nicht so einfach vom Tisch wischen. Das kommt einem unwiderlegbaren Beweis schon ziemlich nahe. Mit der eigenen Geldübergabe hat er sie reingelegt.«
    »Mir ist gerade etwas anderes eingefallen, Jack. Wenn Whitney Beweismaterial gegen diese Leute gesammelt hat, dann hatte er vor, letzten Endes zur Polizei zu gehen. Er wollte einfach bei uns reinspazieren und sich samt Beweismaterial stellen.«
    Jack nickte. »Deshalb brauchte er mich. Leider aber sind die uns zuvorgekommen und haben Kate als Garantie für sein Schweigen benutzt. Und später eine Kugel, um endgültig jedes Risiko auszuschalten.«
    »Also wollte er sich stellen.«
    »Stimmt.«
    Frank rieb sich das Kinn. »Weißt du, was ich glaube?«
    Ohne zu überlegen, antwortete Jack. »Er hat es gewusst.« Die beiden Männer sahen einander an.
    Frank sprach zuerst, leise, fast flüsternd: »Er wusste, dass Kate eine Falle war. Trotzdem ist er hingegangen. Und ich hab’ mich für so verdammt schlau gehalten.«
    »Wahrscheinlich dachte er, es sei die letzte Möglichkeit, sie noch einmal zu sehen.«
    »Scheiße. Ich weiß, der Kerl war ein Krimineller, aber ich kann dir sagen, meine Hochachtung vor ihm wächst von Minute zu Minute.«
    »Ich weiß, was du meinst.«
    Frank ließ den Motor wieder an und fädelte sich in den Verkehr ein.
    »Gut, wohin führen uns nun all diese Folgerungen?«
    Jack schüttelte den Kopf und legte sich wieder hin. »Ich weiß es nicht genau.«
    »Ich meine, solange wir keinen Hinweis daraufhaben, wer es ist, weiß ich nicht, was wir tun können.«
    Jack sprang wieder auf. »Aber wir haben doch Hinweise.« Als wäre damit alle Energie schon verbraucht, legte er sich zurück. »Ich kann mir nur noch keinen Reim darauf machen.«
    Ein paar Minuten lang fuhren die beiden Männer schweigend weiter.
    »Jack, ich weiß, aus dem Mund eines Polizisten klingt das komisch, aber vielleicht solltest du dir überlegen, so schnell wie möglich abzuhauen. Hast du ein bisschen Geld gespart? Vielleicht solltest du dich früh zur Ruhe setzen.«
    »Und Kate einfach ihrem Schicksal überlassen? Wenn wir diese Typen nicht festnageln, wie viel kriegt sie dann? Zehn bis fünfzehn Jahre wegen Beihilfe? Nein, Seth, das kommt nicht in Frage, nicht in einer Million Jahren. Lieber lasse ich mich auf dem Stuhl rösten.«
    »Du hast recht. Entschuldige, war eine dumme Idee.«
    Als Seth in den Spiegel blickte, versuchte der Wagen unmittelbar vor ihm eine Kehre. Frank trat auf die Bremse, und der Wagen schleuderte seitwärts gegen den Randstein. Das Kansas-Nummernschild des Fahrzeugs, mit dem sie beinahe zusammengeprallt wären, verschwand in der Ferne.
    »Blöde Touristen. Miese Scheißkerle!« Aufgeregt schnaufend, umklammerte Frank das Lenkrad. Der Sicherheitsgurt hatte seine Pflicht erfüllt, sich dabei jedoch tief ins Fleisch gegraben. Sein verletzter Kopf pochte.
    »Mieser Scheißkerl!«, brüllte Frank abermals, ohne bestimmtes Ziel. Dann fiel ihm sein Mitfahrer ein; besorgt schaute er auf den Rücksitz.
    »Jack! Jack, alles in Ordnung?«
    Jack presste das Gesicht gegen die Scheibe. Er war bei Bewusstsein, tatsächlich starrte er intensiv auf etwas.
    »Jack?« Frank öffnete seinen Gurt und packte Jack an der Schulter. »Geht’s dir gut? Jack!«
    Jack blickte Frank an, dann zurück aus dem Fenster. Frank überlegte, ob der Aufprall seinem Freund den Verstand

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