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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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das Kate überhaupt nicht, aber du verlierst selbst die kleine Chance, die du noch hast, dein Leben wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Aber Kate –«
    »Ich kümmere mich um Kate. Hab’ schon einen Kumpel in Washington angerufen. Er erwartet sie bereits. Das ist’n netter Kerl.«
    Jack ließ sich zurückplumpsen. »Scheiße.«
    Frank öffnete das Fenster, fasste hinaus, schaltete das Einsatzlicht aus und warf es auf den Beifahrersitz.
    »Was zur Hölle ist passiert?«
    Frank schaute in den Rückspiegel. »Weiß ich nicht genau. Ich kann mir nur vorstellen, dass Kate sich irgendwo einen Schatten eingefangen hat. Ich bin in der Gegend herumgefahren. Wir wollten uns nach der Übergabe am Convention Center treffen. Über Polizeifunk hörte ich, dass man dich entdeckt hat. Ich habe die Jagd über Funk mitverfolgt und versucht zu erraten, wohin du laufen könntest. Hab’ wohl Glück gehabt. Ich konnte es kaum glauben, als ich dich aus der Gasse stürzen sah. Um ein Haar hätte ich dich über den Haufen gefahren. Wie geht’s dir übrigens?«
    »Blendend. Ich sollte diesen Mist ein- oder zweimal im Jahr machen, um in Form zu bleiben. Zur Vorbereitung auf die Olympiade der Verbrecher auf der Flucht.«
    Frank kicherte. »Du bist noch wohlauf, mein Freund. Danke deinem Schutzengel. Übrigens, hast du ein hübsches Geschenk bekommen?«
    Jack stieß einen leisen Fluch aus. Die Flucht vor der Polizei hatte ihn dermaßen beschäftigt, dass er noch gar keinen Blick darauf geworfen hatte. Er holte das Päckchen hervor.
    »Hast du Licht hier drinnen?«
    Frank schaltete die Innenbeleuchtung ein.
    Jack sah die Fotos durch.
    Frank blickte in den Spiegel. »Und, was haben wir?«
    »Fotos. Vom Brieföffner oder Messer – wie auch immer du das Ding nennen willst.«
    »Tja. Keine große Überraschung, würde ich sagen. Kann man etwas erkennen?«
    Eingehend studierte Jack die Bilder in dem kärglichen Licht. »Nicht viel. Deine Leute werden eine Menge Gerätschaften brauchen, um da was rauszuholen.«
    Frank seufzte. »Ich will ehrlich mit dir sein, Jack. Wenn das alles ist, haben wir keine große Chance. Selbst wenn es uns gelingt, etwas Fingerabdruckähnliches zu bekommen, wer kann feststellen, woher der Abdruck stammt? Und man kann keine DNA-Analyse mit Blut auf einem verfluchten Foto durchführen, zumindest ist mir nichts davon bekannt.«
    »Ich weiß. In den vier Jahren als Pflichtverteidiger habe ich nicht in der Nase gebohrt.«
    Seth verlangsamte den Wagen. Sie befanden sich auf der Pennsylvania Avenue, und der Verkehr wurde dichter. »Was also hast du vor?«
    Jack fuhr sich durch die Haare, dann bohrte er die Finger ins Bein, bis der Schmerz im Knie nachließ. Er legte sich zurück auf den Sitz. »Wer auch immer hinter dem Ganzen steckt, wollte den Brieföffner um jeden Preis zurückhaben, war bereit, dich, mich, jeden, der im Weg stand, dafür zu töten. Das deutet auf ausgeprägte Paranoia hin.«
    »Was genau zu unserer Theorie vom hohen Tier passt, das sehr viel zu verlieren hat. Und? Jetzt haben sie ihn zurück. Was bringt uns das, Jack?«
    »Luther hat diese Fotos nicht bloß für den Fall gemacht, dass etwas mit dem ursprünglichen Gegenstand schieflaufen könnte.«
    »Was meinst du damit?«
    »Luther ist in die USA zurückgekommen, Seth, erinnerst du dich? Darauf haben wir uns nie einen Reim machen können.«
    Frank hielt an einer roten Ampel. Er drehte sich auf dem Sitz herum.
    »Stimmt. Er ist zurückgekommen. Und du glaubst, du wüsstest warum?«
    Vorsichtig richtete Jack sich auf dem Rücksitz auf, bedacht darauf, den Kopf unter dem Fenster zu halten. »Ja, das glaube ich. Ich hab’ dir doch gesagt, Luther war nicht der Typ, der so etwas auf sich hätte beruhen lassen. Wenn er etwas tun konnte, hätte er es auch getan.«
    »Aber er hat sich ins Ausland abgesetzt. Zunächst.«
    »Ich weiß. Vielleicht war das sein ursprünglicher Plan. Möglicherweise hatte er das die ganze Zeit über vor, wenn alles glatt gelaufen wäre. Tatsache aber bleibt, dass er zurückgekommen ist. Irgendetwas muss ihn umgestimmt haben. Und er hat diese Bilder geschossen.« Jack hielt die Fotos fächerartig hoch.
    »Ich begreife das nicht, Jack. Wenn er den Kerl festnageln wollte, warum hat er das ganze Zeug dann nicht zur Polizei geschickt?«
    »Ich glaube, letzten Endes hatte er genau das vor. Aber er hat Edwina Broome gesagt, dass sie ihm nicht glauben würde, wenn er ihr erzählte, wen er gesehen hatte. Und wenn selbst sie, eine gute

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