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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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vermittelte. Jede Frau in Amerika war verliebt in ihn, ganz gleich, welcher Altersschicht sie angehörte. Sie alle waren hingerissen von seinem zeitlos guten Aussehen, seinem immensen Selbstbewusstsein und dem, was er für sie alle darstellte. Und er erwiderte diese allgemeine Bewunderung mit einer Leidenschaft, die sie immer wieder in Erstaunen versetzte.
    Leider war sie selbst nie Ziel dieser Leidenschaft gewesen, ungeachtet der versteckten Andeutungen, der Berührungen, die ein klein wenig zu lange dauerten; ungeachtet dessen, dass sie es stets so einfädelte, dass sie ihn gleich morgens traf, wenn sie am besten aussah; ungeachtet der sexuellen Anspielungen während ihrer Lagebesprechungen. Sie war lediglich einer seiner Laufburschen. Doch es war noch genug Zeit. Bis ihre Zeit kam – und sie würde kommen, das hielt sie sich ständig vor Augen –, würde sie geduldig sein.
    Sie sah aus dem Fenster. Das alles dauerte zu lang. Solche Improvisationen hasste sie, denn sie brachten alles andere durcheinander. Missfällig verzog sie den Mund.
    Luther hörte die Autos die Auffahrt heraufkommen. Seine Augen bestätigten ihm, was die Ohren ihm bereits mitgeteilt hatten. Ihm war sofort klar, dass der Rückweg abgeschnitten war und dass er sich etwas einfallen lassen musste.
    Er wechselte an ein anderes Fenster, um dem Weg der Wagen um die Ecke zu folgen. Luther zählte vier Personen, die aus der Limousine stiegen; eine weitere stieg aus dem Kastenwagen. Wer waren diese Leute? Die Gruppe war zu klein, als dass es sich um die Bewohner des Hauses handeln konnte, andererseits so groß, dass es kaum jemand sein konnte, der nur im Haus nach dem Rechten sehen wollte. Gesichter auszumachen war unmöglich. Einen Augenblick kam Luther der ironische Gedanke, dass in das Haus zweimal in derselben Nacht eingebrochen werden sollte; dann jedoch schüttelte er den Kopf. Das wäre ein gar zu großer Zufall gewesen. In diesem Geschäft, wie auch in vielen anderen, vermied man Zufälle tunlichst. Außerdem fuhren Einbrecher nicht mit mehreren Fahrzeugen vor und trugen Kleider, die eher für einen Streifzug durch das Nachtleben einer Großstadt geeignet waren.
    Seine Gedanken rasten, als Lärm zu ihm drang, offenbar von der Hinterseite des Hauses her.
    Luther zwang sich zur Ruhe, ergriff den Sportbeutel, aktivierte, voll stummer Dankbarkeit für die zweite Schalttafel im Schlafzimmer, die Alarmanlage des Hauses, schlich durch das Zimmer in den Tresorraum und zog vorsichtig die Tür hinter sich zu, bis sie einschnappte. Dann kauerte er sich in die hinterste Ecke des kleinen Raumes. Nun musste er abwarten.
    Er fluchte auf sein Pech, nachdem alles so glatt gegangen war. Dann schüttelte er den Kopf, um die Gedanken zu ordnen, und zwang sich, gleichmäßig zu atmen. Es war wie beim Fliegen. Je öfter man flog, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passierte. Luther konnte nur abwarten und hoffen, dass die soeben angekommenen Gäste des Hauses keine Einlage bei der Privatbank vorzunehmen hatten, die er jetzt besetzte.
    Ein Schwall Gelächter, gefolgt von Stimmengewirr, drang zu ihm. Gleichzeitig setzte das laute Summen ein, das sich anhörte, als brauste ein Jet unmittelbar über seinen Kopf hinweg. Anscheinend gab es leichte Probleme mit dem Sicherheitscode. Schweißperlen traten auf Luthers Stirn, als er sich vorstellte, was wäre, wenn der Alarm losginge und die Polizei käme, um jeden Winkel des Hauses zu durchsuchen, nur um ganz sicherzugehen. Angefangen bei seiner kleinen Kammer.
    Luther fragte sich, wie er wohl reagieren würde, wenn er hörte, wie die verspiegelte Tür sich öffnete und ein Lichtstrahl hereindrang, der ihn unmöglich verfehlen konnte. Fremde Gesichter, die hereinstarrten, gezückte Waffen, das Verlesen seiner Rechte. Es war lachhaft. Er saß in der Falle wie eine gottverdammte Ratte, ohne jeden Ausweg. Fast dreißig Jahre lang hatte er keine Zigarette mehr geraucht, jetzt aber sehnte er sich verzweifelt nach einem Zug. Leise legte er den Beutel auf den Boden und streckte langsam die Beine aus, damit sie nicht einschliefen. Dann wartete er.
    Schwere Schritte ertönten auf den Eichenstufen der Treppe. Wer immer auch kam, gab sich keine Mühe, unbemerkt zu bleiben, was gut und schlecht war. Er zählte vier, möglicherweise fünf Personen. Sie wandten sich nach links und bewegten sich in seine Richtung.
    Mit leisem Knarren wurde die Schlafzimmertür geöffnet. Luther überlegte fieberhaft. Er hatte alles

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