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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sich ein, dass sie konzentriert bleiben musste. Das hatte sie jedoch nicht davon abgehalten, diesen jungen Mann an die Schwelle ihres Schlafzimmers zu führen.
    Mit fast übermenschlicher Anstrengung versuchte sie, etwas von ihrer Selbstkontrolle zurückzugewinnen. Was stellte sie sich eigentlich vor? Ihr Leben steckte in einer Krise, und sie führte sich auf wie eine Prostituierte. So durfte sie an die Sache nicht herangehen, das wusste sie. Das Drängen, das sie aus einem anderen Teil ihrer Seele verspürte, einem Teil, der jahrelang verdrängt worden war, beeinträchtigte den Prozess der kühlen, rationalen Überlegung. Das durfte sie nicht zulassen, nicht jetzt.
    Sie sollte sich wieder umziehen und ihn ins Wohnzimmer zurückführen oder aber ins Arbeitszimmer, wo das dunkle Eichenholz und die Bücherwände das erregende Knistern zunichte machen würden.
    Eindringlich musterte er sie. »Ja.«
    Sie wollte gerade aufstehen, kam aber nicht mehr dazu.
    »Ich würde auch für dich eine abfangen, Gloria.«
    »Für mich?« Ihre Stimme bebte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an. Die Strategie war vergessen.
    »Ohne nachzudenken. Es gibt eine Menge Secret-Service-Agenten. Aber nur eine Stabschefin. So läuft das nun mal.« Er schlug die Augen nieder und flüsterte: »Das ist kein Spiel, Gloria.«
    Als er noch ein Bier holte, bemerkte er, dass sie mittlerweile so nahe herangerückt war, dass ihr Knie seine Hüfte berührte, als er sich hinsetzte. Russell streckte die Beine aus, rieb sie an seinen und legte sie dann auf den Tisch vor ihnen. Auf wundersame Weise war der Pullover hochgerutscht und entblößte lange, schlanke Unterschenkel und volle, cremig weiße Hüften. Es waren die Beine einer reiferen Frau – und zwar einer verflucht attraktiven. Langsam wanderten Collins Augen über die nackte Haut.
    »Weißt du«, sagte sie, »ich habe dich immer bewundert. Ich meine, alle Agenten.« Sie wirkte beinahe beschämt. »Ich weiß, manchmal betrachtet man euch als Selbstverständlichkeit. Du sollst wissen, ich bin froh, dass ihr auf uns aufpasst.«
    »Ist ’n guter Job. Ich würd’ ihn gegen nichts eintauschen.« Er schlürfte das nächste Bier und fühlte sich besser. Seine Atmung beruhigte sich.
    Sie lächelte ihn an. »Ich bin froh, dass du heute Nacht vorbeigekommen bist.«
    »Stets zu Diensten, Gloria.« Sein Selbstvertrauen stieg in selbem Maße wie der Alkoholpegel. Nachdem er das letzte Bier ausgetrunken hatte, deutete sie mit bebenden Fingern auf einen Getränkewagen an der Tür. Er mixte zwei Drinks, dann setzte er sich wieder hin.
    »Ich fühle, dass ich dir vertrauen kann, Tim.«
    »Das kannst du.«
    »Ich hoffe, du fasst das nicht falsch auf, aber bei Burton bin ich da nicht so sicher.«
    »Bill ist ’n Spitzenagent.«
    Russell berührte seinen Arm, ließ die Hand dort ruhen.
    »So habe ich es nicht gemeint. Ich weiß, dass er gut ist. Ich werde manchmal einfach nicht schlau aus ihm. Es ist schwer zu erklären. Nur so ein Instinkt.«
    »Du solltest auf deine Instinkte vertrauen. Mache ich auch.« Collin sah sie an. Sie wirkte jünger, viel jünger, wie eine Collegeabsolventin, bereit, die Welt zu erobern.
    »Der Instinkt sagt mir, dass ich mich auf dich verlassen kann, Tim.«
    »So ist es.« Er kippte den Drink hinunter.
    »Immer?«
    Collin musterte sie, stieß mit dem leeren Glas an ihres. »Immer.«
    Seine Lider fühlten sich schwer an. Er dachte zurück an die High-School. Als er den entscheidenden Touchdown für die Football-Meisterschaft gemacht hatte. Cindy Purket hatte ihn genauso angesehen. Mit einem durch und durch bereitwilligen Blick.
    Die Hand legte er auf ihre Hüfte und begann, sie zu streicheln. Die Haut fühlte sich geschmeidig an, überaus weiblich. Gloria wehrte sich nicht, sondern rückte noch näher. Dann schob er die Hand unter den Pullover, strich über den immer noch festen Bauch, berührte die Unterseite ihrer Brüste. Mit dem anderen Arm umfasste er ihre Taille und zog sie dichter an sich. Danach fasste er hinunter an ihr Gesäß und packte zu. Mit einem tiefen Ein- und Ausatmen ließ sie sich an seine Schulter sinken. Er fühlte, wie die Brüste seinen Arm berührten; die wogende Masse war warm und weich. Sie legte die Hand zwischen seine Schenkel, wo sich die Erregung bemerkbar machte, und drückte zärtlich zu. Ihre Lippen berührten sich; sanft wich sie zurück und blickte ihn an.
    Sie stellte den Drink ab und schlüpfte langsam, verführerisch aus dem Pullover.

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