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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Milliardärs nervös. Die Elite war unter sich.
    »Ich möchte, dass Sie jemanden für mich töten«, erklärte Sullivan schlicht. »Leider weiß ich derzeit noch nicht, um wen es sich handelt. Aber mit ein bisschen Glück erfahre ich es noch. Bis dahin möchte ich Sie unter Vertrag nehmen, damit mir Ihre Dienste im Bedarfsfall jederzeit zur Verfügung stehen.«
    Lächelnd schüttelte McCarty den Kopf. »Vermutlich kennen Sie meinen Ruf, Mr. Sullivan. Meine Dienste sind sehr gefragt. Wie Sie sicher wissen, führt mich die Arbeit in die ganze Welt. Würde ich Ihnen meine gesamte Zeit widmen, bis sich die Gelegenheit ergäbe, entgingen mir andere Aufträge. Ich fürchte, sowohl mein Konto als auch mein Ruf würden darunter leiden.«
    Sullivan antwortete, ohne zu zögern: »Einhunderttausend Dollar pro Tag bis zu Ihrem Einsatz, Mr. McCarty. Nach erfolgreicher Erledigung des Auftrags dürfen Sie Ihre übliche Gage verdoppeln. Ich kann zwar nichts tun, um Ihren Ruf zu wahren, aber ich bin sicher, das Tageshonorar kann jedweden Schaden von Ihrem finanziellen Status abwenden.«
    McCartys Augen weiteten sich ein wenig, dann gewann er die Fassung zurück.
    »Ich denke, das ist angemessen, Mr. Sullivan.«
    »Es versteht sich von selbst, dass ich nicht nur vollstes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten bei der Beseitigung von Personen setze, sondern auch in Ihre Diskretion.«
    McCarty unterdrückte ein Lächeln. Er war in Istanbul um zwölf Uhr nachts Ortszeit in Sullivans Flugzeug gestiegen. Die Besatzung hatte keine Ahnung, wer er war. Niemand hatte ihn je identifiziert, es bestand also kein Grund zu der Sorge, jemand könnte ihn wiedererkennen. Dass Sullivan sich persönlich mit ihm traf, schloss eine weitere Gefahr aus, nämlich einen Mittelsmann, der Sullivan in der Hand gehabt hätte. McCarty hingegen hatte keinen vernünftigen Grund, Sullivan zu hintergehen, ganz im Gegenteil.
    Sullivan fuhr fort. »Die Einzelheiten erfahren Sie, sobald ich sie weiß. Sie finden sich im Stadtgebiet von Washington, D. C, ein, obwohl der Auftrag selbst überall auf der Welt auszuführen sein könnte. Sie müssen mir auf Abruf zur Verfügung stehen. Ihren Aufenthaltsort teilen Sie mir ständig mit. Über eine abhörsichere Geheimleitung, die ich noch einrichten lasse, rufen Sie mich täglich an. Ihre Spesen tragen Sie selbst aus dem Tageshonorar. Für die Bezahlung erteile ich einen Überweisungsauftrag auf ein Konto Ihrer Wahl. Wenn es soweit ist, stehen Ihnen meine Flugzeuge zur Verfügung. Alles klar?«
    McCarty nickte, ein wenig befremdet durch den Befehlshagel seines Klienten. Aber schließlich wurde man nicht Milliardär, ohne auf die eine oder andere Weise anspruchsvoll zu sein, nicht wahr? Außerdem hatte McCarty Berichte über den Mord an Christine Sullivan gelesen. Wer, zur Hölle, konnte es dem alten Mann verdenken?
    Sullivan drückte einen Knopf an der Sessellehne.
    »Thomas? Wann sind wir in den Staaten?«
    Die Antwort aus dem Lautsprecher kam rasch und präzise. »In fünf Stunden und fünfzehn Minuten, Mr. Sullivan, wenn wir die derzeitige Reisegeschwindigkeit und Flughöhe beibehalten können.«
    »Sorgen Sie dafür.«
    »Ja, Sir.«
    Sullivan drückte einen anderen Knopf, und die Flugbegleiterin servierte beflissen ein Abendessen, wie es McCarty noch nie in einem Flugzeug gereicht worden war.
    Nachdem das Geschirr abgeräumt war, und der junge Mann von der Flugbegleiterin in die Schlafkoje geführt werden sollte, hielt Sullivan ihn zurück. Auf eine Handbewegung Sullivans hin entfernte sich die Stewardess in den hinteren Teil des Flugzeuges.
    »Nur noch eine Frage, Mr. McCarty. Haben Sie je bei einem Auftrag versagt?«
    McCartys Augen verengten sich zu Schlitzen, als er den Blick seines neuen Arbeitgebers erwiderte. Zum ersten Mal wurde deutlich, dass der junge Mann brandgefährlich war.
    »Einmal, Mr. Sullivan. Die Israelis. Manchmal scheinen sie übermenschlich zu sein.«
    »Bitte leisten Sie sich das kein zweites Mal. Danke.«
    Seth Frank streifte durch die Hallen von Sullivans Villa. Draußen hingen noch die gelben Polizeiabsperrungen, die sanft in der zunehmend stärkeren Brise flatterten. Immer dichter werdende, dunkle Wolkenbänke drohten mit starkem Regen. Sullivan wohnte im Stadtzentrum, in seinem Penthouse in Watergate. Die Hausangestellten befanden sich in der Residenz ihres Arbeitgebers auf Fisher Island in Florida, wo sie sich um Sullivans Verwandte kümmerten. Frank hatte bereits jeden einzelnen aus der Dienerschaft

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