Der praktische Alkohol-Knigge (German Edition)

ist keine Antwort, aber man vergisst beim Trinken die Frage.
     
    Richtig! Erinnerungslücken sind der Hauptgewinn am Boden einer jeden Schnapsflasche. Und die meisten Menschen wissen nicht einmal, weshalb sie trinken. Weißt Du es?
     
     
    Arbeit ist der Untergang der trinkenden Klasse.
     
    Falsch! Zwar soll es Menschen geben, die eine Woche saufen können ohne zu arbeiten, aber es nicht schaffen, einen Tag zu arbeiten ohne zu saufen. Doch die werden von der trinkenden Gesellschaft als Alkoholiker ausgegrenzt. Noch immer gilt offiziell der alte Satz: Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.
     
     
    Lieber ein anonymer Alkoholiker, als ein stadtbekannter Säufer.
     
    Richtig! Alkoholiker sind Mitmenschen, die saufen wie Du und ich, die wir aber nicht leiden können. Also besser anonym bleiben und heimlich trinken! Ohnehin merken alle nur, wenn Du besoffen bist, aber keiner, wenn Du Durst hast. Ist doch wahr! Oder?
     
     
    Alkohol tötet langsam, wir haben also viel Zeit.
     
    Richtig! Aber nicht alle haben die Zeit. Alleine in Deutschland sterben jährlich über 40.000 Menschen in direktem  Zusammenhang mit Alkohol. Und jeder aktive Trinker darf mit erheblichen körperliche Schäden rechnen. Es kann nicht nur zu Herz-Kreislauf-Erkranken und schweren Leberschäden kommen, sondern auch und vor allem zu Störungen des Nervensystems und zur massiven Schädigung des Gehirns. Lang anhaltendes, übermäßiges Trinken kann auch das Entstehen von Krebs begünstigen
     
     
    3 Die Wahrheit im Wein
     
    „Ein Gläschen in Ehren, kann niemand verwehren.“ Wie so oft steckt auch in diesem schönen Spruch ein Stück Wahrheit. Ein Schoppen Wein oder ab und zu ein Glas Bier kann im Allgemeinen wirklich  nicht schaden. Auch ein kleiner Schnaps nicht. Doch nur so lange es dabei bleibt.
     
    Denn auch die alte Weisheit, dass im Wein Wahrheit („in vino veritas“) liegt, trifft zu – sogar mehr als so manch stiller Zecher vermutet. Jeder, für den reiner Alkohol das einzig Wahre ist, findet nämlich rund zwanzig Gramm davon in einem Pokal Wein. Eine Flasche Bier enthält ebenso viel und ein Liter klarer Korn ein halbes Pfund davon. Wer mehr trinkt, riskiert ein Alkoholproblem mit unschönen Folgen.
     
    Wie gesund ist Alkohol?
     
    Ernährungswissenschaftler sprechen davon, dass Trinken gesund sei, weil es die Lebensfreude hebt und den Energiehaushalt steigert. Einige versichern, dass eine tägliche Alkoholdosis von 56 Gramm so gut wie keine Gesundheitsschäden hervorrufe. Andere verkünden, dass man bei richtiger Ernährung sogar täglich bis zu 80 Gramm Alkohol in Form „verdünnter“ Getränke gefahrlos zu sich nehmen könne. Und es gibt Experten, die allen Ernstes behaupten, dass eine Alkohol-Diät schlank mache.
     
    Manche Ärzte stoßen mit ihren Patienten hin und wieder auf die Gesundheit an und raten sogar zum regelmäßigen Alkoholkonsum. Vor allem von Kardiologen wird immer wieder Alkohol in bestimmten Dosen zur Vorbeugung eines Herzinfarktes empfohlen.
     
    Obwohl die Empfindlichkeit von Mensch zu Mensch sehr verschieden ist und ein absolut sicherer, allgemeingültiger Grenzwert nicht angegeben werden kann, lassen sich für gesunde Erwachsene Grenzwerte nennen, innerhalb derer das
    Risiko gesundheitlicher Schäden gering ist. Diese Grenzwerte liegen nach aktuellen Studien für Frauen  bei 12 Gramm und für Männer bei 24 Gramm reinen Alkohol täglich – für Jugendliche und bestimmte Risikogruppen noch darunter.
     
    Nehmen wir die gängigen Grenzwerte als Richtlinie für risikoarmen Alkoholkonsum, dann sollte demnach eine erwachsen Frau nicht mehr als  ein  Glas  Wein, ein Mann nicht mehr als zwei Glas Bier am Tag trinken. Empfohlen wird zudem noch, pro Woche zwei alkoholfreie Tage einzulegen.
     
    Zur Orientierung: Ein Glas Bier mit 0,3 Liter entspricht etwa 10 - 12 Gramm, ein Glas Wein mit  0,1 Liter ungefähr 8 - 10 Gramm reinem Alkohol.
     
    Wenn auch in Fachkreisen kontrovers diskutiert wird, ab welcher Menge Alkohol definitiv schädlich ist, so sind sich doch alle Experten einig, dass es einen risikofreien Alkoholkonsum nicht gibt. Und der Versuch, sich durch regelmäßigen Alkoholkonsum – egal ob in Form von Bier, Wein, Likör oder harten Schnäpsen – vor Herzerkrankungen zu schützen, ist ein Spiel mit dem Feuer.
     
    Bleibt es nicht bei der risikoarmen Dosis, schlägt die positive Wirkung, so sie überhaupt eintritt, schnell ins Gegenteil um. Für Menschen, die ohnehin schon ein Problem