Der praktische Alkohol-Knigge (German Edition)
elf Artikel. Warum? Na klar, weil die „Elf“ eine heilige Zahl ist. Und weil jeder im römisch-katholischen Rheinland – Lutheraner, Marxisten, Zeugen Jehovas, Islamisten, Nihilisten und Atheisten eingeschlossen – mit einem unerschütterlichen menschenfreundlichen Gottvertrauen ausgestattet ist, gehört auch eine Präambel dazu. Nicht nur um das Dutzend für die zwölf Apostel voll zu machen, sondern auch um klar zu stellen, dass alle Menschen guten Willens Rheinländer sind.
Hier nun der einfache Wortlaut des Ganzen – zur leichteren Verständigung mit Übersetzung und Erläuterungen, wie sich das bei vernünftigen Gesetzestexten so gehört:
Das Rheinische Grundgesetz
Präambel
Jede Jeck es anders.
Jeder Narr ist anders.
Jeder Mensch ist anders gestrickt. Jeder funktioniert anders. Jeder hat seinen eigenen Vogel. Will heißen: So unterschiedlich wir auch immer sein mögen, letztlich sind wir alle gleich verrückt. Akzeptieren Sie jeden so, wie er ist – und sich selbst genau so!
Artikel 1
Et es, wie et es.
Es ist, wie es ist.
Sehen Sie den Tatsachen ins Auge! Akzeptieren Sie die Realität. Es bringt nichts, sich selber etwas vorzumachen oder neidvoll zum Nachbarn zu blicken. Auf der anderen Seite des Zaunes mag das Gras grüner scheinen. Aber auch dort ist nicht alles Gold, was glänzt.
Artikel 2
Et kütt, wie et kütt.
Es kommt, wie es kommt .
Haben Sie keine Angst vor der Zukunft.! Denn es gilt auch der Satz: „Wat nit es, dat kann noch wäde.“ Was nicht ist, das kann noch werden. Bei allem also nie die Hoffnung aufgeben und fest darauf vertrauen, dass Alles gut wird.
Artikel 3
Et hätt noch emmer joot jejange.
Es ist noch immer gut gegangen.
Lernen Sie aus der Vergangenheit! Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht. Und wenn einmal etwas schief gelaufen ist – auch das soll vor kommen – gilt immer noch das ungeschriebene Notstandsgesetz „Et hätt noch schlemmer kumme künne.“ Es hätte noch schlimmer kommen können . Wir haben bisher noch alles überlebt. Und es hätte ja wirklich oft noch schlimmer kommen können. Oder?
Artikel 4
Wat fott es, es fott.
Was weg ist, ist weg.
Jammern Sie nicht allem und jedem nach – weder den verpassten Möglichkeiten noch den verlorenen Dingen! Wenn Sie nur Erinnerungen nachhängen oder auf Altem beharren, verschwenden Sie unnütz Energie und berauben sich der Freiheit neuer Möglichkeiten.
Artikel 5
Et bliev nix, wie et woor.
Es bleibt nichts so, wie es war
Nichts hält ewig. Seien Sie offen für alles Neue! Freunden Sie sich mit Veränderungen an. Das Leben bietet Ihnen jeden Tag die Chance, etwas Neues zu entdecken und zu lernen.
Artikel 6
Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.
Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, weg damit.
Akzeptieren Sie nicht alles, nur weil es neu ist! Laufen Sie nicht jedem Trend hinterher. Bleiben Sie kritisch und halten Sie an Bewährtem fest, so lange es Ihnen hilft. Vertrauen Sie im Übrigen auf Ihren Instinkt und Ihre Inspiration.
Artikel 7
Wat wellste maache?
Was willst du machen?
Entdecken Sie das Geheimnis der Gelassenheit! Akzeptieren Sie Dinge, die Sie aus eigener Kraft nicht ändern können.„Do kannste nix maache.“ Da kannst du nichts machen . Fügen Sie sich aber nicht in Ihr Schicksal. Machen Sie nicht andere oder die Umstände dafür verantwortlich. Sie haben Ihr Schicksal selbst in der Hand Und es liegt alleine an Ihnen, wie Sie damit umgehen und was Sie daraus machen.
Artikel 8
Maach et joot, ävver nit ze off!
Mach´s gut, aber nicht zu oft!
Zu viel ist ungesund – egal ob es sich um Essen, Trinken, Arbeit, Fernsehen oder Sex handelt. Achten Sie auf Ihre Gesundheit! Den Hals nicht voll genug kriegen, ist definitiv tödlich. Lieber ein bisschen weniger von allem, dafür aber mit mehr Genuss und Qualität.
Artikel 9
Wat soll dä Quatsch?
Was soll der Blödsinn?
Stellen Sie immer zuerst die alles entscheidende Frage! Hinterfragen Sie den Sinn der Dinge. Hinterfragen Sie auch immer wieder sich selbst und Ihr Verhalten. Nur wenn Sie von dem, was Sie tun, wirklich überzeugt sind, werden Sie erfolgreich sein.
Artikel 10
Drinkste eene met?
Trinkst du einen mit?
Was sich anhört wie eine Aufforderung zum Trinken, ist in Wirklichkeit eine Geste der Gastfreundschaft. Eine der
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