Der praktische Alkohol-Knigge (German Edition)

mit dem Alkohol haben, ist „Trinke mäßig, aber regelmäßig“ ein gefährliches bis tödliches Rezept.
     
    Mein Tipp: Alkohol kann selbst in kleinen Dosen auf Dauer  gefährlich werden. Alkohol schützt auch nicht unbedingt vor einem Herzinfarkt. Ein Spaziergang  an der frischen Luft schon eher. Laufen Sie heute Abend einmal um den Block –  Leber, Herz und Kreislauf werden es Ihnen danken.
     
     
    Ist Alkohol ein Nahrungsmittel?
     
    Viele glauben, dass vor allem Bier einen hohen Vitamin-B-Gehalt hat und dadurch ein wertvolles Nahrungsmittel ist. Oft ist sogar die Rede vom „flüssigen Brot“ . Bier zählt hierzulande zwar – wie auch alle anderen alkoholischen Getränke – immer noch zu den Lebensmitteln, doch wohl eher aus steuerlichen Gründen als aus Ernährungstechnischen Aspekten. 
     
    Es stimmt, dass Bier wie Wein Vitamine enthält. Die Vitamine  verflüchtigen sich jedoch größtenteils bei der Weiterverarbeitung des Biers.  Folglich kann ihm kaum ein besonderer Nährwert zugeschrieben werden. Und es gehört genau so wie wenig wie Rotwein oder Eierlikör unbedingt auf den täglichen Speisezettel. Ohnehin stehen dort auch ohne Kennzeichnung schon reichlich Lebensmittel mit einem mehr oder weniger hohen Alkoholanteil.
     
    Wussten Sie schon, dass eine 50-Gramm-Scheibe Mischbrot etwa 0,1 bis 0,2 Gramm Alkohol enthält, ein Pfund Sauerkraut bereits 1,5 bis 3 Gramm und ein halber Liter Kefir immerhin um die 5 Gramm? Oder dass zum Beispiel Essig oder Apfelsaft 0,3 bzw. 0,5 Vol. % reinen Alkohol enthalten?
     
    So wenig wie sich Essig oder Sauerkraut als Suchtmittel eignen, so wenig eignen sich alkoholische Getränke als „Schlankmacher“ . Alkohol enthält nämlich  jede Menge Kalorien. Reiner Alkohol hat fast so viel davon wie Fett, nämlich 7,1 Kilokalorien (kcal) pro Gramm. Ein Glas Schnaps bringt es demzufolge auf 70, ein Glas Wein auf 80  bis 100  und ein gut gezapftes Pils auf lockere 110 Kilokalorien. Und zu viele Kalorien machen nun einmal fett. Bier eignet sich also hervorragend  zum Zunehmen.
     
    Mein Tipp: Wenn Sie wert auf einen klaren Kopf und eine gute Figur legen, greifen Sie besser hin und wieder statt zu einer Flasche Bier zu einem Becher Kefir. Alkohol macht auf ungesunde Weise dick. Kefir hält schlank und ist als Suchtmittel ebenso ungefährlich wie Sauerkraut.
     
     
    Hilft Alkohol bei Zahnschmerzen?
     
    Alkohol betäubt. Zahnschmerzen spüren wir nicht mehr so heftig, wenn wir sie zum Beispiel mit Whisky betäuben. Es hilft allerdings nur vorübergehend. Wenn der Alkohol nicht mehr wirkt, kommen die Zahnschmerzen wieder. So lässt sich ein Besuch beim Zahnarzt zwar verschieben, aber nicht auf Dauer.
     
    Das gilt auch für andere Schmerzen. Der Schmerz wird betäubt, aber die Krankheit nicht geheilt. Darüber hinaus verzögert Alkoholkonsum den Genesungsprozess. Der Abbau von Alkohol verbraucht Energie, die der Körper dringend benötigt, um gesund zu werden. In manchen Fällen ist es sogar so, dass ein Schmerz erst durch Alkohol verursacht wird.
     
    Der Versuch die Schmerzen mit anderen Betäubungsmitteln zu bekämpfen, bringt  im Übrigen auch nicht viel. Tabletten beseitigen nicht die Ursachen der Schmerzen, sondern verführen wie der Alkohol lediglich zur wiederholten und verstärkten Einnahme.
     
    Mein Tipp: Gehen Sie zum Zahnarzt, wenn Sie Zahnschmerzen haben! Wenn Ihnen der Alkohol Kopfschmerzen bereitet, lernen Sie besser ohne Alkohol schmerzfrei zu leben. 
     
     
    Ist Alkohol ein gutes Schlafmittel?
     
    Alkohol scheint als Schlafmittel gut zu wirken. Alkohol macht zuerst tatsächlich müde und kann damit das Einschlafen fördern. Schade nur, dass wir mit der Zeit mehr als nur einen Gute-Nacht-Schluck brauchen, um denselben Effekt zu erzielen. Und dann sorgt er auch nur für einen unruhigen und kurzen Schlaf. Grund dafür ist, dass die Verarbeitungsprozesse, die nachts in unserem Körper und im Gehirn stattfinden, nicht richtig funktionieren, wenn wir Alkohol getrunken haben.
     
    Mein Tipp: Ohne Alkohol schlafen Sie besser. Und wenn Sie nicht einschlafen können, versuchen Sie besser. sich mit leiser Musik oder einem guten Buch zu entspannen, statt sich mit einer Flasche Doppelkorn zuzuschütten.
     
     
    Verhindert Alkohol negative Gefühle?
     
    Alkohol betäubt – auch Gefühle. Viele von uns können mit ihren Gefühlen nicht richtig umgehen, haben es vielleicht nie gelernt. Besonders unangenehme Gefühle versuchen wir möglichst nicht an uns