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Der Prediger von Fjällbacka

Der Prediger von Fjällbacka

Titel: Der Prediger von Fjällbacka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Kopf gehen lassen, ob wir mit dieser Spur irgendwie anders weiterkommen. Indessen haben wir eine Zeugenaussage von jemandem erhalten, der Tanja kurz vor ihrem Verschwinden gesehen hat. Johannes’ Sohn Johan rief mich heute morgen an und erzählte, daß er auf Västergärden ein Mädchen gesehen hat, von der er überzeugt ist, daß es Tanja war. Seine Cousine Linda, Gabriels Tochter, war bei der Gelegenheit mit ihm zusammen, und Martin und ich sind heute vormittag hingefahren und haben mit ihr geredet. Auch sie bezeugte, daß sie dort ein Mädchen gesehen haben, aber war sich nicht genauso sicher, daß es sich um Tanja handelte.«
    »Können wir uns denn auf diesen Zeugen verlassen? Johans Strafregister und die Rivalität in der Familie stellen die Glaubwürdigkeit seiner Worte doch wohl ziemlich in Frage«, sagte Mellberg.
    »Ja, das macht mir auch Sorgen. Wir müssen wohl abwarten, was Jacob Hult dazu sagt. Doch ich halte es für interessant, daß wir auf irgendeine Weise ständig auf diese Familie stoßen. Wohin wir uns auch drehen, wir landen immer bei den Hults.«
    Die Hitze nahm in dem kleinen Zimmer rasch zu. Patrik hatte ein Fenster weit geöffnet, aber das half wenig, weil es auch draußen keine frische Luft gab. Annika versuchte etwas Kühle zu finden, indem sie sich mit ihrem Block Luft zuwedelte. Mellberg wischte sich mit der Handfläche den Schweiß von der Stirn, und Gösta wirkte unter seiner Sonnenbräune beunruhigend grau im Gesicht. Martin hatte die obersten Hemdknöpfe aufgeknöpft, was Patrik neidisch registrieren ließ, daß wenigstens manche Zeit fanden, hin und wieder ein paar Stunden im Fitness-Center zu verbringen. Nur Ernst wirkte völlig unangefochten. Er sagte: »Ja, mein Geld würde ich jedenfalls auf einen dieser verdammten Strolche setzen. Das sind ja die einzigen von denen, die schon früher mit der Polizei zu tun hatten.«
    »Außer ihrem Vater«, erinnerte Patrik.
    »Genau, außer ihrem Vater. Das beweist nur, daß in diesem Zweig der Familie irgendwas faul ist.«
    »Und was ist mit den Angaben, daß Tanja zuletzt auf Västergärden gesehen worden ist? Laut seiner eigenen Schwester war Jacob zu dem Zeitpunkt zu Hause. Weist das nicht eher auf ihn hin?«
    Ernst schnaubte verächtlich. »Und wer hat gesagt, daß das Mädel dort gewesen ist? Johan Hult. Nein, ich würde kein Wort von dem glauben, was dieser Bursche sagt.«
    »Wann, meinst du, sollen wir mit Jacob reden?« fragte Martin.
    »Ich dachte, daß wir beide direkt nach dieser Zusammenkunft nach Bullaren fahren. Ich haue dort angerufen und mich erkundigt, er arbeitet heute.«
    »Glaubst du nicht, daß Gabriel Hult dort angerufen und ihn gewarnt hat?« fragte Martin.
    »Doch, bestimmt, aber dagegen können wir nichts machen. Wir müssen sehen, was er sagt.«
    »Wie verfahren wir mit den Angaben, daß Johannes ermordet worden ist?« fuhr Martin hartnäckig fort.
    Patrik wollte nicht zugeben, daß er irgendwie unschlüssig war. Es waren jetzt ein bißchen viele Dinge auf einmal zu klären, und er befürchtete, daß, wenn er einen Schritt zurücktreten und das Ganze gleichzeitig überblicken würde, ihn das Überwältigende der Aufgabe handlungsunfähig machte. Er seufzte.
    »Wir müssen uns eins nach dem anderen vornehmen. Wir werden bei dem Gespräch mit Jacob nichts davon sagen. Ich will nicht, daß Solveig und die Jungs vorgewarnt werden.«
    »Also der nächste Schritt ist dann, mit ihnen zu reden?«
    »Ja, vermutlich. Wenn es keine anderen Vorschläge gibt?«
    Schweigen. Niemand schien irgendeine Idee zu haben. »Was sollen wir anderen tun?«
    Gösta atmete schwer, und Patrik fragte sich beunruhigt, ob er in der Hitze vielleicht einen Herzinfarkt bekäme.
    »Annika hat gesagt, daß von draußen so einige Informationen eingetrudelt sind, nachdem wir das Bild von Jenny in die Zeitungen gebracht hatten. Das scheint inzwischen als interessanteste Neuigkeit zu gelten, also können du und Ernst wohl anfangen, diese Liste abzuarbeiten.«
    Patrik hoffte, daß er keinen Fehler machte, wenn er Ernst wieder in die Ermittlung einbezog. Aber der sollte noch eine Chance bekommen, das hatte er sich überlegt, nachdem Ernst anscheinend auf dem Teppich geblieben war, als er mit Gösta die Düngerspur verfolgte.
    »Annika, ich möchte, daß du noch mal bei der Firma anrufst, die den Dünger verkauft hat, und sie bittest, bei der Suche nach Kunden den Einzugsbereich zu erweitern. Mir fällt es zwar schwer zu glauben, daß die Leichen eine

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