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Der Prediger von Fjällbacka

Der Prediger von Fjällbacka

Titel: Der Prediger von Fjällbacka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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er jedoch getan hatte.
    »Ist etwas passiert?«
    Jacob legte langsam seine Brille auf den Tisch.
    »Sag doch was, was wollte er?« Kennedy konnte nicht verbergen, daß ihm Angst und Unruhe das Herz abschnürten.
    »Es war mein Vater. Die Polizei war da und hat meiner Schwester Fragen gestellt. Mein Cousin Johan hat die Polizei angerufen und behauptet, er und meine Schwester hätten das ermordete Mädchen auf meinem Hof gesehen. Kurz bevor sie verschwand. Gott steh mir bei.«
    »Gott steh dir bei«, flüsterte Kennedy wie ein Echo.
    Sie hatten sich in Patriks Zimmer versammelt. Es war eng, aber mit etwas gutem Willen war es ihnen gelungen, sich alle hineinzuquetschen. Mellberg hatte sein Zimmer angeboten, das dreimal so groß war wie das der anderen, aber Patrik wollte all das, was er am Anschlagbrett hinter seinem Schreibtisch befestigt hatte, nicht woanders hinbringen.
    Das Brett war voller Zettel und Notizen, und in der Mitte befanden sich die Fotos von Siv, Mona, Tanja und Jenny. Patrik hatte sich auf die Ecke des Schreibtischs gesetzt, halb den anderen zugewandt. Zum erstenmal seit langem waren alle gleichzeitig versammelt: Patrik, Martin, Mellberg, Gösta, Ernst und Annika. Der gesamte Brain-Trust der Tanumsheder Polizeidienststelle. Alle Blicke waren auf Patrik gerichtet. Plötzlich fühlte er das ganze Gewicht der Verantwortung auf seinen Schultern lasten, und Schweißtropfen rannen ihm den Rücken hinunter. Er hatte es noch nie gemocht, im Zentrum zu stehen, und der Gedanke daran, daß alle darauf warteten, was er zu sagen hatte, ließ ihn ein unangenehmes Kribbeln verspüren. Er räusperte sich.
    »Vor einer halben Stunde hat Tord Pedersen von der Gerichtsmedizin angerufen und erzählt, daß die Exhumierung heute morgen nicht vergebens gewesen ist.« Hier legte er eine Pause ein und kostete sie einen Moment lang aus. Es hatte ihm nicht behagt, zur Zielscheibe des Spottes zu werden.
    »Die Untersuchung von Johannes Hults Leiche hat erwiesen, daß er sich nicht erhängt hat. Statt dessen sieht es so aus, als hätte er irgendeine Art harten Schlag auf den Hinterkopf bekommen.«
    Ein Raunen ging durch die Versammelten. Patrik fuhr fort, überzeugt davon, jetzt die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden zu haben. »Es liegt also ein weiterer Mord vor, auch der nicht eben aktuell. Also hielt ich es für notwendig, daß wir uns zusammensetzen und durchgehen, was wir bisher haben.
    Soweit irgendwelche Fragen?« Schweigen. »Ja dann, legen wir also los.«
    Patrik fing damit an, all das alte Material darzulegen, das sie über Siv und Mona hatten, einschließlich der Zeugenaussage Gabriel Hults. Er fuhr mit Tanjas Tod fort und den medizinischen Fakten, die deutlich machten, daß sie genau dieselbe Art Verletzungen aufwies wie Siv und Mona. Er ging darauf ein, daß Tanja Sivs Tochter war, sowie auf Johans Angaben, daß er Tanja auf Västergärden gesehen hatte.
    Gösta erhob die Stimme: »Und was ist mit Jenny Möller? Ich bin jedenfalls nicht überzeugt, daß es einen Zusammenhang zwischen ihrem Verschwinden und den Morden gibt.«
    Aller Augen wanderten zu dem Foto der blonden Siebzehnjährigen, die ihnen vom Anschlagbrett her zulächelte. Auch Patrik blickte dorthin. Er sagte: »Darin gebe ich dir recht, Gösta. Das ist im Moment nur eine Theorie von vielen. Aber die Suchaktionen haben kein Ergebnis gebracht, und unsere Kontrolle der in der Gegend bekannten Sexualverbrecher hat uns nur auf die falsche Fährte, also zu Märten Frisk, geführt. Wir können nur noch darauf hoffen, daß die Öffentlichkeit uns zu Hilfe kommt, daß jemand etwas gesehen hat, während wir zugleich mit der Möglichkeit arbeiten, daß dieselbe Person, die am Tod von Tanja schuldig ist, auch Jenny in ihrer Gewalt hat. Beantwortet das deine Frage?«
    Gösta nickte. Die Antwort besagte im Prinzip, daß sie nichts wußten, und das bestätigte ungefähr das, was er selbst glaubte.
    »Übrigens, Gösta, ich hörte von Annika, daß ihr diese Sache mit dem Dünger kontrolliert habt. Hat das was ergeben?«
    Ernst antwortete anstelle Göstas. »Keinen Fatz. Der Bauer, mit dem wir geredet haben, hat nichts damit zu tun.«
    »Aber ihr habt euch wohl sicherheitshalber dort umgesehen?« Patrik ließ sich von Ernsts Versicherungen nicht überzeugen.
    »Natürlich, klar haben wir das gemacht. Und wie gesagt, kein Fatz«, sagte Ernst verärgert.
    Fragend schaute Patrik zu Gösta, und der nickte bestätigend.
    »Ja dann. Wir sollten uns vielleicht durch den

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