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Der Prediger von Fjällbacka

Der Prediger von Fjällbacka

Titel: Der Prediger von Fjällbacka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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des Herstellers herauszufinden. Das allerbeste jedoch ist - es wird nicht einfach so über den Ladentisch verkauft, sondern direkt vom Hersteller bezogen und ist außerdem keins der allerüblichsten Fabrikate, die auf dem Markt sind. Also wenn du gleich mal bei ihnen anrufen und sie bitten könntest, die Listen der Kunden herauszusuchen, die dieses Mittel gekauft haben, dann kommen wir vielleicht endlich voran. Hier ist ein Zettel mit dem Namen des Düngemittels und des Herstellers. Die Nummer steht wohl in den Gelben Seiten.«
    Martin wedelte beruhigend mit der Hand. »Wird erledigt. Ich gebe Bescheid, sobald ich die Listen erhalten habe.«
    »Super.« Patrik zeigte ihm den Daumen und trommelte leicht gegen den Türrahmen.
    »Du, übrigens …«
    Patrik war schon auf dem Weg zum Flur und drehte sich beim Klang von Martins Stimme wieder um. »Ja?«
    »Haben die was über die DANN gesagt, die sie gefunden haben?«
    »Da sitzen sie noch dran. Solche Analysen werden auch vom SKL gemacht, und bei diesen Tests ist der Andrang anscheinend verdammt groß. Eine Masse Vergewaltigungen um diese Jahreszeit, verstehst du?«
    Martin nickte düster. Er wußte genau Bescheid. Das war einer der großen Vorteile des Winterhalbjahrs. Viele Vergewaltiger fanden es draußen einfach zu kalt, um die Hosen herunterzulassen, aber im Sommer gab es da kein Hindernis.
    Patrik summte leicht vor sich hin, als er in sein Zimmer ging. Endlich sahen sie so etwas wie einen Anfang. Auch wenn es nicht viel war, was sie hatten, so gab es nun wenigstens eine Spur.
     
    Ernst gönnte sich auf dem Markt von Fjällbacka eine Wurst mit Kartoffelbrei. Er setzte sich auf eine der Bänke, die zum Meer zeigten, und bewachte mißtrauisch die Möwen, die ihn umkreisten. Wenn sie die Chance hätten, würden sie ihm die Wurst stibitzen, also ließ er sie keine Sekunde aus den Augen. Verdammte Scheißvögel. Als Kind hatte er sich einen Spaß daraus gemacht, einen Fisch an eine Schnur zu binden und das andere Ende der Schnur festzuhalten. Auf diese Weise erhielt er, wenn die Möwe, nichts Böses ahnend, den Fisch verschlungen hatte, seinen eigenen leibhaftigen Drachen, der hilflos und in Panik durch die Luft flatterte. Eine zweite Lieblingsbeschäftigung hatte darin bestanden, etwas von Vaters Selbstgebranntem zu mausen, in den er dann Brotstückchen tunkte, die er den Möwen hinwarf. Der Anblick, wie sie taumelnd hin und her flogen, brachte ihn immer derart zum Lachen, daß er sich auf die Erde schmiß und sich den Bauch hielt. An solche Jungenstreiche wagte er sich heute nicht mehr, obwohl er große Lust dazu hatte. Verdammte Geier, die sie waren.
    Aus dem Augenwinkel nahm er ein bekanntes Gesicht wahr. Gabriel Hult hielt mit seinem BMW am Bürgersteig vor dem Zentrumskiosk. Ernst richtete sich auf seiner Bank auf. Vor lauter Wut darüber, daß er bei den Mädchenmorden übergangen worden war, hatte er sich über die Ermittlungen auf dem laufenden gehalten. Deshalb war ihm auch Gabriels Zeugenaussage gegen seinen Bruder bestens bekannt. Vielleicht, ja vielleicht, dachte Ernst, war aus diesem hochnäsigen Scheißkerl ja noch mehr herauszuquetschen. Allein der Gedanke an den Hof und die Ländereien, die in Gabriel Hults Besitz waren, ließ Neidern das Wasser im Mund zusammenlaufen, und es wäre ein schönes Gefühl, ihm ein bißchen zuzusetzen. Und wenn es auch nur eine kleine Chance gäbe, den Ermittlungen etwas Neues hinzufügen und es somit diesem Scheiß-Hedström zu zeigen, dann wäre das einfach super.
    Er warf den Rest seiner Wurstportion in den nächstgelegenen Papierkorb und schlenderte gemächlich auf Gabriels Wagen zu. Der silberfarbene BMW glänzte in der Sonne, und er konnte nicht widerstehen, mit der Hand sehnsüchtig über das Dach zu streichen. Verdammt, so einen sollte man haben. Er zog die Hand rasch zurück, als Gabriel mit einer Zeitung aus dem Kiosk kam. Er schaute Ernst, der lässig an der Beifahrertür lehnte, mißtrauisch an.
    »Entschuldigen Sie, aber das Auto, an dem Sie lehnen, gehört mir.«
    »So ist es, ja.« Ernsts Ton war so unverschämt wie möglich. Es war das beste, sich sofort Respekt zu verschaffen. »Ernst Lundgren von der Polizei in Tanumshede.«
    Gabriel seufzte. »Was ist es denn jetzt? Haben Johan und Robert schon wieder was angestellt?«
    Ernst grinste. »Das haben sie bestimmt, wenn ich diese Früchtchen richtig kenne, aber jedenfalls nichts, was mir im Moment bekannt wäre. Nein, ich habe ein paar Fragen in bezug auf die

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