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Der Preis der Ewigkeit

Der Preis der Ewigkeit

Titel: Der Preis der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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erste Mädchen, das zu blöd war, am Leben zu bleiben?“, hakte Persephone nach und ich stieß ihr den Ellbogen in die Seite. Das war jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt.
    „Kate!“ Ingrids begeisterte Stimme hallte leicht, was ihr jenseitiges Leben verriet. „Du bist wirklich gekommen! Ich dachte, du wolltest bloß nett sein, aber du bist wirklich hier!“
    „Ja, ich bin wirklich hier.“ Als ich mich neben ihr hinkniete, um das zahme Rehkitz zu streicheln, verwandelte sich Persephones Wald in Ingrids Wiese voller Zuckerwatte-Blumen. „Leider nicht zum Quatschen.“
    Ingrids Lächeln erlosch, doch bevor sie die Fassung verlieren konnte, schaltete sich Persephone hinter mir ein. „Du weißt nicht zufällig, wie man mit einem Messer umgeht, oder?“
    Ingrid riss die Augen auf und zupfte sich nervös an einer Haarsträhne. „Warum?“
    „Weil wir kurz vor dem Beginn der größten Schlacht stehen, die die Welt seit dem Krieg der Titanen gesehen hat“, erklärte ich. „Die Toten sind die Einzigen, denen Kronos und Calliope nichts anhaben können, und sie haben ein ganzes Zimmer voller Waffen, mit denen wir sie unschädlich machen könnten.“ Oder zumindest Calliope. Wenn das bei Kronos nicht funktionierte …
    Es war einen Versuch wert. Und wir hatten nur den einen.
    Ingrids Mundwinkel hoben sich zu einem ungläubigen Lächeln. „Und ihr wollt, dass ich euch helfe?“
    „Wir wollen, dass uns alle Mädchen helfen“, berichtigte ich. „Persephone weiß nicht, wer das alles ist, aber wir hatten gehofft, du wüsstest es vielleicht.“
    Da setzte Ingrid die Kaninchen ins Gras und stand auf. Sorgsam klopfte sie sich das Gras von ihrem weißen Kleid, das in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts der Inbegriff legerer Tagesmode gewesen sein musste. „Zufällig weiß ich sogar nicht nur, wer das ist. Als Henry versucht hat, herauszufinden, wer hinter den Morden steckte, hat er mich ihnen allen vorgestellt. Es ist ein Stück zu laufen, aber ich kann euch hinbringen.“
    Endlich hatte ich mal Glück. Ich streckte ihr die Hand entgegen. „Ich kenne eine schnellere Methode.“
    Mit Ingrids Hilfe versammelten wir acht der anderen zehn Mädchen. Zwei waren nicht in den Ecken der Unterwelt gewesen, die Henry ihnen zugewiesen hatte, und uns lief die Zeit davon. Acht würden reichen müssen.
    Nervös stellte ich mich vor sie und trat von einem Fuß auf den anderen. Weil Ingrid dicht an meiner Seite stand, sah ich ihre Wiese um mich herum, doch jedes Mal, wenn eins der anderen Mädchen näher rückte, veränderte sich die Umgebung. Wälder, ein weißer Sandstrand, ein leerer Freizeitpark – es war bizarr, aber ich zwang mich, es zu ignorieren. Alles war egal, solange die Mädchen mich und einander sehen konnten.
    „Ich bin Kate“, eröffnete ich ihnen. Schweigen schlug mir entgegen. „Henrys Ehefrau.“
    Es fühlte sich seltsam an, das Wort auszusprechen, doch es brachte mir augenblicklich eine Reaktion ein. Ein Wispern erhob sich, und diejenigen, die weiter hinten standen, drängelten sich nach vorn, um mich besser sehen zu können.
    „Das kann nicht sein. Du hast tatsächlich alle Prüfungen bestanden?“, zweifelte ein Mädchen mit dichtem kastanienbraunen Haar, das sich in üppigen Locken über seine Schultern ergoss. „Ich meine, du hast echt überlebt und alles?“
    Mühsam unterdrückte ich eine gereizte Antwort. Natürlich hielten sie mich alle für verrückt. Calliope hatte jede Einzelne von ihnen umgebracht. Nach einer Weile hatte selbst Henry es für unmöglich gehalten, dass irgendjemand es schaffen könnte. „Gerade so“, sagte ich. Das war eine Lüge; Calliope hatte auch mich umgebracht, aber das mussten sie nicht wissen. „Ich hab Glück gehabt.“
    „Ich kann’s immer noch nicht glauben, dass es Calliope war“, meinte dasselbe Mädchen. „Die Schlampe hat mich hinterrücks erstochen und dann in den Fluss geworfen. Ich hab gedacht, es wäre James.“
    „Tja, dann hat sich wohl rausgestellt, dass du doch nicht so schlau bist, Anna“, kommentierte ein dunkelhaariges Mädchen vom anderen Ende der Gruppe. Es reichte mir kaum bis zum Kinn.
    Der Lockenkopf – Anna – stieß einen verächtlichen Laut aus. „Als wärst du auch nur ein Stück besser, Emmy. Du warst felsenfest davon überzeugt, Ava würde dahinterstecken.“
    „Sie hat mit jedem von den anderen Göttern geschlafen. Warum hätte sie nicht auch hinter Henry her sein sollen?“
    „Das reicht“, schaltete sich

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