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Der Preis der Ewigkeit

Der Preis der Ewigkeit

Titel: Der Preis der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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Calliopes Suite – nach bestem Wissen und Gewissen. Innerhalb von drei Minuten hatten wir einen Plan. Ob er nun funktionierte oder nicht, wenigstens würde er den anderen eine Chance verschaffen.
    Sie alle an die Oberfläche zu schaffen, würde kompliziert werden, aber das klaffende Loch, das Kronos bei seinem ersten Ausbruch hinterlassen hatte, war immer noch da. Er war auf der Insel gefangen, aber ich hatte den Durchlass zweimal getestet und kam ohne Probleme hinein und hinaus.
    „Du zuerst“, sagte ich zu Persephone. Sie schaute auf meine dargebotene Hand, als wolle ich sie damit erwürgen.
    „Woher soll ich wissen, ob du es überhaupt unter Kontrolle hast? Du hast meine Tulpen zertrampelt.“
    Ich verdrehte die Augen und packte sie beim Handgelenk. Um uns herum löste die Unterwelt sich auf und an ihre Stelle traten die nackten weißen Wände meines ehemaligen Zimmers in Calliopes Palast. „Bist du jetzt zufrieden? Warte hier.“
    Finster starrte Persephone mich an, doch ich ersparte mir, was auch immer sie mir für einen Vortrag halten wollte, und verschwand sofort wieder. Die Mauern des Palasts bebten. Uns blieb keine Zeit mehr.
    Die restlichen Mädchen brachte ich in Zweiergruppen hinauf, und eine Minute später drängten wir uns alle in dem spartanischen Raum. Beunruhigt zappelten die Mädchen herum, und nicht wenige Augenpaare weiteten sich voller Entsetzen, als eine riesige Welle donnernd auf das Kliff traf, in dessen Schutz sich der Palast erhob.
    „Haltet euch einfach an den Plan“, erinnerte ich sie. „Und was auch immer ihr tut, denkt immer daran, dass niemand euch wehtun kann. Nicht Calliope, nicht Kronos. Niemand.“
    „Können sie dir was tun?“, ertönte da zaghaft Emmys Stimme und ich erstarrte, die Hand bereits auf der Türklinke.
    „Wenn wir das hier hinkriegen, wird für mich schon alles gut gehen“, log ich. An diesem Tag konnte niemand irgendwelche Versprechungen machen, aber sie mussten es hören, und in diesem Moment war es nicht meine Aufgabe, ihnen die Wahrheit zu sagen. „Wir haben keine Zeit mehr. Vertraut mir. Vertraut auf euch selbst.“
    Ich stieß die Tür auf und schlich auf den Korridor, gefolgt von den zaghaften Schritten mehrerer Paar Füße. Den Blick über die Schulter, um zu sehen, ob auch alle mitkamen, sparte ich mir. Bis hierher hatten sie mich begleitet, jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass sie nicht der Mut verließ.
    Der Gang zwischen meinem Zimmer und Nicholas’ Folterkammer war verdächtig leer. Glaubte Calliope, niemand könnte in den Palast eindringen, oder war sie so töricht, sich nicht darum zu scheren? Ich schob die Frage beiseite. Es gab keine Wachen. Das war alles, was zählte.
    Schritt für Schritt tastete ich mich vor und rechnete jeden Moment mit irgendwelchen Fallen, die Calliope oder Kronos gestellt haben mochten, doch wir gelangten ohne Zwischenfall bis zu Nicholas’ Zelle. Ich drückte die Türklinke herab, doch die Tür war verschlossen. Na super. „Ich muss mich da reinteleportieren und die Waffen allein rausholen“, erklärte ich, doch Emmy drängte sich zwischen den anderen Mädchen hindurch nach vorn.
    „Lass mich mal.“
    Sie zog sich eine Haarnadel aus den dunklen Strähnen und kniete sich vor das Schloss. Mit angehaltenem Atem lauschte ich nach irgendwelchen Anzeichen, dass jemand kam, doch schon fünf Sekunden später klickte es leise und die Tür sprang auf.
    „Kinderspiel“, kommentierte Emmy grinsend und ich warf ihr ein dankbares Lächeln zu. Dann stieß ich die Tür auf und stürmte in den Raum, wo ich fest damit rechnete, dass Calliope mich bereits erwartete. Stattdessen erblickte ich nur Nicholas in seinen Ketten auf dem Stuhl, umgeben von seiner Werkstatt mit dem Sammelsurium von Waffen.
    „Kate?“, fragte er und kniff die blutunterlaufenen, zugeschwollenen Augen zusammen. Blut tropfte ihm aus einer hässlichen Wunde auf der Stirn. Calliope musste vor Kurzem hier gewesen sein. „Persephone?“
    „Ebenfalls hallo, Bruderherz“, antwortete sie. Hinter ihr strömten die anderen in die Werkstatt und stießen helle Rufe der Begeisterung aus, als sie die Waffensammlung entdeckten.
    Statt mich ihnen anzuschließen, kniete ich mich neben Nicholas’ Stuhl und nahm die Ketten in Augenschein. „Ich kann sie nicht anrühren“, sagte ich bedauernd.
    „Ich weiß“, erwiderte er. „Mach dir um mich keine Sorgen. Geh und schnapp dir Kronos.“
    „Ich lass dich hier nicht zurück. Emmy, kannst du das Schloss hier

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