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Der Preis der Ewigkeit

Der Preis der Ewigkeit

Titel: Der Preis der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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Kronos will oder warum er es will. Sicherlich hat er Kate in dieser Hinsicht einen Hinweis gegeben.“
    Alle Augen im Raum wandten sich wieder mir zu. Großartig. Ich wischte mir die Hände an der Hose ab. „Er will ein Leben“, sagte ich und legte alles an Überzeugungskraft in meinen Ton, was ich hatte. Sie mussten mir glauben. „Er hat so lange in der Unterwelt festgesessen, dass er einfach nur eine Chance will, wieder zu leben. Er denkt, das würdet ihr nicht zulassen.“
    „Nein, das werden wir nicht“, bestätigte Walter. Irene warf ihm einen spitzen Blick zu und bedeutete mir fortzufahren.
    „Er hat sich bereit erklärt, uns nicht weiter zu attackieren, wenn ihr aufhört, ihn anzugreifen. Er wird niemandem mehr Schaden zufügen. Und – und er wird Calliope ausliefern oder euch zumindest nicht daran hindern, sie gefangen zu nehmen.“
    „Im Tausch gegen was?“, fragte Dylan, und auch wenn Irene ihn zum Schweigen bringen wollte, fuhr er fort: „Dass wir ihn freilassen? Weißt du, was es gekostet hat, ihn einzusperren?“
    Ich zögerte. „Er wird sein Wort halten. Er weiß, was die Konsequenzen sind, wenn er es nicht tut.“
    „Und was, bitte schön, sind die Konsequenzen, wenn das mächtigste Wesen des Universums seine Muskeln spielen lässt?“, höhnte Dylan. „Was könnte ihm wichtiger sein als die absolute Kontrolle über alles?“
    Einen Moment herrschte Stille. Mein Herz – mein dummes, nutzloses Herz, das sich zu sehr um alles und jeden sorgte – hämmerte schmerzhaft und mein Atem wurde unregelmäßig. Ich war nicht mehr sterblich, doch in diesem Augenblick fühlte ich mich menschlicher als je zuvor. „Er will mich.“
    Die Sekunden verstrichen. Walter runzelte finster die Stirn, während Irene verwirrt aussah. In meinem Rücken spürte ich Henrys starren Blick, doch ich wandte mich nicht um. Ich konnte es nicht.
    Schließlich stieß Dylan einen verächtlichen Laut aus. „Dich? Du bedeutest ihm gar nichts.“
    Auf der verzweifelten Suche nach jemandem, der es verstand, wandte ich mich wieder James zu und flehte ihn stumm an, es zu erklären. Er nickte und erhob sich mit grimmiger Miene.
    „Während unserer Reise durch die Unterwelt hatte Kate eine … Begegnung mit Kronos“, begann er vorsichtig. Dylan ließ ein anzügliches Pfeifen hören, bremste sich aber sofort, als er Henry wahrnahm. Was für einen Blick er Dylan auch zuwerfen mochte, ich war heilfroh, dass er nicht mir galt. „Sie hat mit ihm geredet und ihn davon abgehalten, uns anzugreifen. Anfangs wollten Ava und ich es nicht glauben, aber von da an hat er uns ungehindert durch die Unterwelt ziehen lassen.“
    „Bei dem Vorfall in Henrys Palast“, schaltete sich meine Mutter ein und ihre schmerzerfüllte Stimme brach mir fast das Herz, „hat Calliope keinen Finger gegen Ava erhoben wegen der Sache, die sie mit Nicholas gemacht hatte. Aber warum Kronos nicht auf Kate losgegangen ist, haben wir nie verstanden.“
    Ein weiteres Mal wandten sich alle mir zu und warteten darauf, dass ich etwas sagte. Doch die Stille hinter mir war es, die ich nicht ertragen konnte, und ich streckte die Hand nach Henry aus. Und berührte nichts als Luft. Ein schwerer Schwindel senkte sich über mich, und kurzzeitig hatte ich Angst, ich würde in Ohnmacht fallen. Ging das überhaupt noch? Oder würde meine Unsterblichkeit dafür sorgen, dass ich mich nie wieder wie ein Mensch fühlte?
    Doch nach einem unendlichen Moment trafen seine warmen Finger auf meine. Erleichtert seufzte ich auf, als er meine Hand nahm. Er verstand es. Ich konnte es schaffen. „Als Milo zur Welt gekommen ist und Calliope ihn mir weggenommen hat, war Kronos auch da“, erzählte ich und meine Stimme zitterte. „Ich hab ihn angefleht, mir zu helfen, und er hat gesagt – er hat gesagt, wenn ich verspreche, seine Königin zu werden, würde er mir Milo zurückgeben. Und dass er ihn beschützen würde.“
    Walters Miene wurde immer düsterer und ein paar Plätze weiter verdrehte Dylan die Augen. „Na, da hast du ihn ja regelrecht um den Finger gewickelt.“
    Ich ignorierte ihn. „Ich hab Ja gesagt. Natürlich hab ich das nicht ernst gemeint“, schob ich schnell hinterher. „Aber ich habe zugestimmt, weil … weil …“
    „Weil Milo dein Sohn ist“, half mir James. „Da musst du nichts weiter erklären.“
    Ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Henrys Griff um meine Finger wurde fester und ich fuhr fort. „Wenn ich in meinen Visionen Milo besuche, ist Kronos immer

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