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Der Preis der Ewigkeit

Der Preis der Ewigkeit

Titel: Der Preis der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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auf die Wange und schließlich streifte er meine Lippen mit seinen. „Wir können nicht so tun, als sei es einfach gewesen bis hierher, aber wir lieben einander bedingungslos, und das ist es, was zählt. Wir werden ihn holen. Das schwöre ich dir.“
    Mir zitterte das Kinn. „Wie?“
    Henry zögerte. „Ich weiß es noch nicht, aber ich werde einen Weg finden. Gemeinsam finden wir einen Weg.“
    Verzweifelt erwiderte ich seinen Kuss, und es war mir egal, ob er meine Tränen schmeckte. Über solche Eitelkeiten waren wir längst hinaus. „Bringst du mir bei, meine Fähigkeiten einzusetzen?“
    „Natürlich“, versprach er. Warm strich sein Atem über meine Wange.
    Ich zögerte. „Ich will kämpfen. Ich muss kämpfen.“
    Ein langer Moment verstrich, während Henrys Brust sich hob und senkte. „Dann bringe ich dir auch das bei“, flüsterte er.
    Eine Woge der Dankbarkeit durchflutete mich, bis nichts anderes mehr übrig war. Ich drängte mich an ihn, barg das Gesicht in seiner Halsbeuge und ließ ein leises Schluchzen entweichen. Doch das war alles, was ich mir erlaubte; ein Schluchzen, und jetzt war es Zeit, uns an die Arbeit zu machen. Zeit, zu beweisen, dass ich nicht völlig nutzlos war.
    Vorher musste ich jedoch noch eins erledigen. „Willst du ihn sehen?“
    Henry brachte ein Lächeln zustande. „Musst du das wirklich fragen?“
    Nein, musste ich nicht. „Sorg dafür, dass Kronos dich nicht entdeckt.“
    „Versprochen.“
    Wieder glitt ich in meine Vision und zog Henry mit mir und diesmal unterbrach uns niemand. Gemeinsam kämpften wir uns durch den Treibsand, bis das Zimmer um uns herum verschwand und wir auf der anderen Seite auftauchten.
    Milo lag in seiner Wiege, die Augen geschlossen. Auf der Insel musste es weit nach Mitternacht sein. Kronos stand in der Nähe der Tür, die Arme verschränkt, als hätte er auf mich gewartet, doch ich ignorierte ihn. Ich wusste nicht, wie ich ihm sagen sollte, dass Walter sein Angebot abgelehnt hatte. Wenn er es nicht sowieso schon wusste.
    Gemeinsam beugten wir uns über die Wiege, wie wir es in meinem anfänglichen Glauben schon so oft getan hatten, aber diesmal war es wirklich Henry. Wir drei waren vereint oder zumindest so vereint, wie wir es sein konnten, bis wir einen Weg fanden, unseren Sohn sicher nach Hause zu holen.
    „Er ist wunderschön“, flüsterte Henry. Ich sagte nichts. Mit Kronos so dicht bei uns konnte ich das nicht. Ich lächelte, die Augen sorgsam auf Milo gerichtet, und Henry berührte mich am Rücken. Er verstand es.
    „Meine Liebe“, begrüßte mich Kronos, als er an meine andere Seite trat und meine Hand nahm. Mir stieg die Galle hoch und mühsam schluckte ich. „Bringst du Neuigkeiten zu unserem Waffenstillstand?“
    Ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen, noch nicht. Ich hatte keine Ahnung, was er tun würde, um seine Vormacht zu beweisen – eine weitere Million Menschen töten? Ganz Griechenland vernichten? Auch wenn alles andere darauf zurückzuführen war, wie Walter seine Frau behandelt hatte, das hier war meine Baustelle. Und ich musste die Wahrheit so lange wie möglich für mich behalten.
    „Sie sind noch nicht zu einer Entscheidung gekommen“, log ich und wandte den Blick keine Sekunde von Milo ab. „Sie brauchen noch Zeit.“
    Aus dem Augenwinkel sah ich einen fragenden Blick von Henry, den ich ignorierte.
    „Nun gut. Ich hoffe, sie brauchen nicht zu lange.“ Kronos begann mir die Schulter zu kneten und ich zuckte zusammen. „Warum bist du so verspannt, meine Liebe?“
    Weil Henry am Leben war und keine zwei Zentimeter neben mir stand. Weil der Rat – oder zumindest bestimmte Mitglieder – mir die Schuld an allem gaben. Weil alles vorüber sein würde, wenn ich auch nur eine falsche Bewegung machte. „Musst du das wirklich fragen?“, wiederholte ich Henrys Worte von eben.
    „Nein, das muss ich wohl nicht“, bestätigte Kronos und trat hinter mich, um mir jetzt beide Schultern zu massieren. Henry blickte finster drein und trat einen Schritt zurück, aber ich konnte nichts sagen, nicht solange Kronos uns so nah war. Ich konnte ihn nicht einmal ansehen.
    „Bitte hör auf damit“, sagte ich leise, doch Kronos machte unbeeindruckt weiter. Henry ging auf die andere Seite der Wiege, damit er mir in die Augen sehen konnte, und ich presste die Lippen aufeinander. Verstand er, dass ich das hier nicht wollte?
    „Sie werden nicht Nein sagen“, meinte Kronos und ließ die Hände mein Rückgrat hinabgleiten. Ich verzog

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