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Der Preis der Ewigkeit

Der Preis der Ewigkeit

Titel: Der Preis der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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das nicht erkennst – wenn du deinen eigenen Taten gegenüber so blind bist, dass du nicht die Verantwortung dafür übernehmen kannst –, dann sind wir, so weit es mich betrifft, nie Freundinnen gewesen. Und das werden wir auch nie wieder sein.“
    Plötzlich riss sie die Augen auf. Statt der Qual, die ich darin erwartet hatte, loderte ein pinkes Feuer darin, wie wenn in Henrys Augen das Mondlicht schimmerte und in denen von Kronos der unheimliche Nebel. Sie erhob sich, umgeben von einer blass glühenden Aura.
    „Du bist ein Lügner.“ Ihre Worte hallten durch das Kinderzimmer und Milo stieß einen erschreckten Schrei aus. Sie ignorierte ihn und stellte sich direkt vor Kronos, ohne zu wissen, dass ich keinen halben Meter entfernt war. „Meine beste Freundin würde niemals solche Sachen zu mir sagen, und deine lächerlichen Versuche, meine Loyalität zu schwächen, funktionieren nicht. Calliope benutzt ihre Kräfte, damit Kate mich hasst, stimmt’s? Selbst wenn Kate diese schrecklichen Dinge gesagt hat: Das war nicht wirklich sie, das werde ich niemals glauben.“
    Doch Ava irrte sich. Es brauchte nicht Calliope, um das Band unserer Freundschaft zu durchtrennen. Ava hatte es schon selbst irreparabel beschädigt. Doch sosehr ich auch nachvollziehen konnte, warum sie all das tat, sosehr ich ihr auch vergeben wollte, noch nie hatte ich so widersprüchliche Gefühle für jemanden empfunden. Ununterbrochen schwankte ich zwischen überwältigender Wut und dem tiefen Bedürfnis, sie zu verstehen. Als lägen zwei Teile meiner selbst im Krieg miteinander. Und solange ich auf der Insel gewesen war, nah genug bei Calliope, dass sie mich beeinflussen konnte, wann immer sie wollte, war es mir nie in den Sinn gekommen, Ava zu verzeihen.
    Vielleicht steckte tatsächlich Calliope dahinter. Ich atmete tief ein. Diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen, beruhigte den Sturm von Emotionen in meinem Inneren keineswegs, aber wenn Ava das Richtige täte, würde ich über Calliopes Einfluss hinwegkommen. Und das würde sie. Sie musste es einfach.
    „Tatsächlich?“, meinte Kronos gelassen und holte mich zurück in die Gegenwart. „Warum bist du dir da so sicher? Du bist bereits auf unserer Seite. Ich habe keinen Anlass, dich anzulügen.“
    „Doch, das hast du“, fauchte Ava. „Ich hab’s schon Calliope gesagt, und jetzt sage ich es dir. Ich bin nicht euer Schoßhündchen. Mein Ehemann ist es, für den ich hier bin, und Kates Baby. Ich werde nicht zulassen, dass du oder Calliope ihn verderbt.“
    An der Tür regte sich ein Schatten und Henry trat ein. Erleichtert seufzte ich auf. Er war in Sicherheit. Wortlos durchquerte er den Raum und ergriff meine Hand. Allein seine Berührung reichte schon, um mich zu beruhigen.
    „Du kannst so viele schlimme Dinge behaupten, wie du willst. Ich glaube dir nicht.“ Avas Stimme war leise, doch Wellen der Macht strömten von ihr aus. „Sie ist meine beste Freundin und ich liebe sie. Nicht, dass du auch nur das Geringste von Liebe verstehen würdest.“
    Sie beugte sich über Milos Wiege und nahm ihn hoch und sein Weinen wurde lauter. Hilflos ruderte er mit den Ärmchen in die Richtung, in der ich mich befand, und ich hielt meine Hand über seine Stirn. „Ist schon gut“, flüsterte ich. „Ich bin ja hier.“
    Doch noch während ich sprach, stürmte Ava zur Tür, und nur Henrys fester Griff um meine Hand hielt mich davon ab, ihr hinterherzulaufen.
    „Wohin gehst du mit ihm?“, fragte Kronos ohne eine Spur von Zorn. Wenn überhaupt, klang er amüsiert.
    Ava warf ihm einen wütenden Blick zu. „Ich will ihn baden und füttern. Irgendjemand muss schließlich dafür sorgen, dass er weiß, dass er geliebt wird, und du und Calliope seid dafür ganz bestimmt nicht qualifiziert.“
    Ich machte einen Schritt in ihre Richtung und zerrte an Henrys Hand, um ihn dazu zu bewegen, ihr zu folgen, doch er blieb standhaft. „Komm, Kate“, sagte er und die Welt um uns herum verblasste. „Mehr können wir hier nicht tun.“
    Und auch wenn ich schwieg, während er mich zurück zum Olymp begleitete, wusste ich, dass er falschlag. Es gab noch etwas, das ich tun konnte, und jetzt blieb mir keine andere Wahl mehr.

10. KAPITEL
    ZERSTÖRUNG
    Ich war mir nicht sicher, wie lange ich dort mitten auf unserem Bett gelegen und Henry stumm angesehen hatte. Lange genug, dass mir das Herz schmerzte, wie es das immer tat, wenn ich zu lange von Milo getrennt war. Und lange genug, um sicher zu sein, dass die Ratssitzung

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