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Der Preis der Ewigkeit

Der Preis der Ewigkeit

Titel: Der Preis der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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geschieht.“
    „Aber sie hat es bereits zugelassen“, widersprach ich. „Und woher willst du wissen, dass sie ihn nicht bei der erstbesten Gelegenheit ins Meer wirft?“
    „Wenn sie das tut, sollten wir uns glücklich schätzen“, meinte Henry und zog mich wieder an sich. „Dann würde Phillip ihn aufspüren und wir hätten ihn bald zurück.“
    „Aber was ist, wenn Calliope sich doch noch entschließt, Milo umzubringen? Sie hat den Dolch. Und Kronos. Sie könnte es tun. Kronos selbst könnte es tun, wenn ich mich weigere, zu ihm zu kommen …“
    „Wenn Kronos oder Calliope damit drohen, unseren Sohn zu töten, werde ich sie mit bloßen Händen in Stücke reißen“, versicherte mir Henry. „Du bist nicht allein in diesem Kampf, Kate. Vergiss das nicht. Ich habe dich schon öfter enttäuscht, als ich zählen kann, und werde es nicht noch einmal tun.“
    „Du hast mich …“ Mir blieben die Worte im Hals stecken. „Du hast mich nicht enttäuscht.“
    „Du bist in meiner Obhut gestorben“, erinnerte er mich. „Und meine Gefühle für Persephone …“
    Ich schüttelte den Kopf. „Das sind alles alte Kamellen. Du hast mich nicht enttäuscht, verstanden? Und ich lasse dich nicht allein auf ihn losstürmen.“
    Er fuhr mir durchs Haar. „Genauso wenig, wie ich dir das erlauben würde. Wir stecken gemeinsam in dieser Geschichte, was auch geschieht. Ich werde nicht noch einmal den Fehler begehen, dich zurückzulassen. Alles, worum ich dich bitte, ist, dass du dasselbe tust.“
    Kaltes Entsetzen traf mich wie eine Ohrfeige. Henry wusste es. Irgendwie war er dahintergekommen, was ich vorhatte, und statt es zuzugeben und mich gewaltsam davon abzuhalten, versuchte er, mir Vernunft einzureden. Er ließ mir die Wahl.
    Doch gleichzeitig hatte er schmerzhaft deutlich gemacht, welche Konsequenzen es hätte, wenn ich mich für das Falsche entschied. Wenn ich allein losrannte, um Milo zu beschützen und diesen Krieg zu beenden, würde er dasselbe tun. Und wir wussten beide, dass seine Methoden um ein Vielfaches blutiger wären als meine.
    Ich hob den Kopf und suchte seine Lippen, küsste ihn mit aller Leidenschaft, Frustration und Schuld, die ich in mir spürte. Er musste es verstehen. „Ich liebe dich und ich werde auf ewig dir gehören.“
    „Und ich dir. Wir werden unsere Zukunft bekommen“, flüsterte Henry, bevor er meinen Kuss mit ebenso viel Angst wie Intensität erwiderte. Trotz allem, was um uns herum geschah, trotz der herzzerreißenden Entscheidungen, vor denen wir beide standen, glaubte ich ihm jedes Wort.
    Am letzten Tag bevor ich mich Kronos ergeben würde, blieb meine Mutter der allabendlichen Schlacht fern. Ununterbrochen hatte ich geübt, seit ich an diesem Morgen aus dem Bett gekrochen war – oder was hier auf dem Olymp eben so als Morgen galt, wenn man den endlosen Sonnenschein bedachte –, und Henry hatte längst genug davon, mich durch den Olymp zu jagen. Trotz der unzähligen Stunden, die ich damit verbracht hatte, mich an beliebige Orte im Palast zu teleportieren, hatte ich immer noch nicht alles gesehen. Jetzt würde es nie so weit kommen, auch wenn es albern war, das zu bedauern, wenn ich es recht bedachte.
    „Wir müssen uns unterhalten“, sagte meine Mutter, als ich mich im Thronsaal materialisierte.
    Ich setzte mich auf die Armlehne meines Throns. „Worüber?“
    Sachte legte sie mir die Hand aufs Knie, und ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Ich wollte sie gar nicht erst auf die Idee bringen, ich könnte etwas vorhaben – denn wenn mir jemand auf die Schliche kommen könnte, dann meine Mutter. Es sei denn, Henry hatte es ihr sowieso schon verraten. „Du wirkst angespannt in letzter Zeit.“
    Verdammt. „Wir stehen alle unter Druck.“
    Dagegen konnte sie nichts sagen. Stattdessen schürzte meine Mutter die Lippen. „Willst du darüber reden?“
    Ja. Ich wollte auf ihren Schoß krabbeln wie damals als kleines Mädchen und jede Dummheit gestehen, die ich begangen hatte, jede Idiotie, auf die ich mich eingelassen hatte. Ich wollte, dass sie mir sagte, alles würde wieder gut werden, dass sie einen Weg finden würde, es in Ordnung zu bringen. Und ich wollte mir keine Sorgen mehr machen, weil meine Mutter es schon hinkriegen würde.
    Doch dies war nichts, was sie mit einer Handbewegung oder ein paar sanften Worten wieder richten konnte, und zum ersten Mal in meinem Leben dämmerte mir, dass sie nicht die allmächtige Mutter war, für die ich sie immer gehalten hatte. Sie war auch

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