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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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bei jedem Schritt sank sie mit den Absätzen in die weiche Erde ein. Das schien sie nur noch aufgebrachter zu machen. „Also haben wir jetzt Sie und unseren Cousin noch wochenlang am Hals, während er überlegt, wen von uns er heiraten soll!“
    „Wenn Sie uns weiterhin mit solch überschäumender Gastfreundlichkeit überschütten, wird seine Entscheidung wohl nicht Wochen auf sich warten lassen. Ich für meinen Teil hoffe, dass wir möglichst bald abfahren.“
    „Nun hören Sie mir mal zu, Mr. Brennan. Ich habe Sie nicht gebeten, zu uns zu kommen und mir das Leben mit Ihren Schnüffeleien schwer zu machen ...“
    „Schnüffeleien?“ Er erstarrte innerlich. Also hatte sie noch immer den Verdacht, dass er etwas im Schilde führte. Das durfte er nicht zulassen, denn sonst würde sie ihm die ganze Zeit auf Schritt und Tritt folgen. „Was um Himmels willen wollen Sie damit andeuten?“ fuhr er scheinbar gelassen fort. „Warum sollte ich herumschnüffeln? Wonach sollte ich denn suchen?“
    Sie straffte die Schultern. „Ich ... ich weiß es nicht. Aber Sie versuchen eindeutig, mich aus irgendeinem Grund loszuwerden.“
    Er überlegte kurz. „Reines Zweckdenken, glauben Sie mir. Mein Arbeitgeber bezahlt mich dafür, dass ich feststelle, welche Verbesserungen hier vorgenommen werden müssen, sobald er sein Erbe angetreten hat. Diese Aufgabe erfülle ich mit Sicherheit schneller, wenn mir nicht dauernd eine Frau vor den Füßen herumläuft und mir sagt, wohin ich gehen und was ich mir anschauen soll.“
    Wie erhofft reagierte sie beleidigt. „Männer sind immer so schrecklich eingebildet.“ Ihre Augen funkelten vor Zorn. „Ich begreife nicht, warum meine Anwesenheit Ihnen nicht hilfreich sein sollte.“
    Sie war so zornig, dass sie den Stein übersah, der aus dem Erdreich ragte. Sie trat mit dem Absatz ihres Stiefels darauf und knickte um. Ohne zu überlegen, packte Griffith ihren Ellenbogen und riss sie an sich, um zu verhindern, dass sie stürzte. Halt suchend klammerte sie sich an seine Schultern.
    Beide erstarrten. Sie guckte ihn an. Zu nah, viel zu nah. Auch in der vergangenen Nacht war er ihr so nah gewesen, aber da hatte sie ihm nicht das Gesicht zugewandt. Er hatte nicht ihre zart gebräunten Wangen sehen können, nicht die seidigen braunen Wimpern und auch nicht die sinnlich geschwungenen Lippen, die sich jetzt beim Atmen leicht öffneten wie unter einem Kuss.
    Verdammt, er durfte sich jetzt nicht dazu hinreißen lassen, sie zu küssen. Denn wenn er sie küsste, würde er mit Sicherheit die nächste Dummheit begehen. Er würde nicht aufhören können, sie zu küssen.
    Eine innere Stimme mahnte ihn, sie loszulassen, aber seine Hände gehorchten ihm nicht. Schon strich er sanft über ihre Rippen, höher und höher, in dem Verlangen, noch weiterzugehen. Und auch seine Lippen schienen plötzlich einen eigenen Willen zu besitzen. Sie wollten ihre Augenlider liebkosen, ihr trotziges Kinn und am meisten ihren verführerischen Mund.
    Es war allein ihre Schuld. Warum schaute sie ihn auch so an, als begehre sie ihn ebenfalls? Dazu dieser leicht geöffnete Mund ... Damit provozierte sie ihn doch geradezu, sie zu küssen. Und er war Provokationen noch nie aus dem Weg gegangen.
    Er senkte den Kopf, doch dabei stieß er leicht an die Krempe ihrer Haube, und das brachte sie wieder zur Besinnung. Sie gab einen schwachen Laut des Erschreckens von sich, nahm ihre Hände von seinen Schultern und entwand sich seiner Umarmung.
    „Ist alles in Ordnung?“ hörte er sich sagen, als sie vor ihm zurückwich. War denn mit ihm alles in Ordnung? Würde je wieder alles in Ordnung mit ihm sein? Sein Körper war anderer Ansicht.
    Unsicher wandte sie sich ab und eilte deutlich rascher als zuvor weiter den Hügel hinunter.
    „Langsam!“ warnte er und folgte ihr. „Sie brechen sich noch den Hals!“
    „Das käme Ihnen doch sicher sehr gelegen, nicht wahr?“
    „Was soll denn das heißen?“
    „Dann wären Sie mich endgültig los!“ Sie lief noch schneller, und er fing an, sich ernsthaft Sorgen zu machen. „Ich enttäusche Sie nur ungern, Mr. Brennan, aber ich liefere Ihnen keinen Grund, mich loszuwerden. Also finden Sie sich ruhig damit ab -ich werde nicht von Ihrer Seite weichen, ganz gleich, was Sie auch tun.“
    „Im Moment weichen Sie mir jedenfalls von der Seite“, gab er grollend zurück. Er wollte nach ihrem Arm greifen, um sie zu bremsen, doch sie riss sich sofort wieder los. Sie raffte ihre Röcke noch höher und

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