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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Zungenspitze, und als er schluckte, schluckte sie ebenfalls. Jähes Verlangen durchzuckte ihn.
    So war es nicht gedacht gewesen! Eigentlich hätte sie ihn jetzt ohrfeigen sollen, sie hätte wütend sein und davonlaufen müssen. Stattdessen stand sie wie erstarrt da, mit halb geöffneten Lippen und übergroß wirkenden Augen.
    Er musste die ganze Sache nur noch etwas weiter treiben, das war alles. Mit berechnender Kühnheit begann er, den klebrigen Pflaumensaft an ihrer Hand zu kosten. „Sie haben Recht, sie sind gar nicht sauer“, murmelte er. Er leckte den Saft von ihrem Handgelenk, und ein Triumphgefühl durchströmte ihn, als er spürte, dass ihr Puls raste. „Köstlich, ganz köstlich ...“
    Er rechnete fest damit, dass sie nun zurückschrecken würde, aber sie blieb reglos stehen und wehrte sich nicht. Doch dann räusperte sie sich, und er ahnte, dass sie ihm Einhalt gebieten wollte. Ehe sie noch etwas sagen konnte, führte er ihre Hand zu ihrem eigenen Mund. „Hier, probieren Sie auch etwas davon. Ich weiß, Sie sind genauso hungrig wie ich.“
    Sie schien seine Anspielung verstanden zu haben, denn sie senkte den Blick mit ungewohnter Befangenheit. Trotzdem gehorchte sie ihm seltsamerweise und biss mit ihren weißen, ebenmäßigen Zähnen von der Pflaume ab. Ein einzelner Safttropfen rann ihr über das Kinn, und Griffith neigte sich zu ihr, um ihn mit der Zunge aufzufangen.
    Schon das allein konnte man als unerhört bezeichnen, aber es war nichts gegen das, was er nun vorhatte. Er hob den Kopf nur ein kleines Stück, bis er ihre Lippen fand, und dann küsste er sie.
    Er küsste sie ganz leicht und zart. Obwohl er sich eigentlich nach einem leidenschaftlichen, heißen Kuss sehnte, hielt er sich zurück. Schließlich wollte er ihr nur ein wenig Angst machen und sich nicht den Vorwurf einhandeln, er sei über sie hergefallen.
    Als er ihre Lippen jedoch freigab, wich sie keineswegs zurück und schien auch nicht zornig zu sein. Sie sah ihn nur aus großen Augen benommen an, während ihr die Pflaume aus der Hand fiel. „Sie verstehen sich sehr gut auf ... so etwas, nicht wahr?“ Damit hatte er nicht gerechnet. Er musste wohl noch etwas deutlicher werden. Er ließ seine Handschuhe fallen, legte den Arm um ihre Taille und zog sie an sich. „Was haben Sie erwartet? Sie sagten ja bereits, ich sei kein Gentleman.“
    Dieses Mal hielt er sich nicht zurück und ergab sich ganz dem fieberhaften Verlangen, das sie schon in der vergangenen Nacht in ihm geweckt hatte.
    Ungläubig stellte er fest, dass sie seinen Kuss erwiderte - und zwar mit einer Glut, die er bei einer Frau ihres Standes und von ihrer Unerfahrenheit niemals erwartet hätte. Wie konnte er solch einer Verlockung widerstehen? Er presste sie fester an sich und zeichnete mit der Zungenspitze die Konturen ihres Mundes nach, bis sie schließlich die Lippen öffnete und seiner Zunge Zugang gewährte. Im ersten Moment erstarrte sie leicht, doch dann wurde sie zu seiner Freude ganz schwach und willenlos in seiner Umarmung.
    Er merkte entzückt, wie sie sich enger an ihn schmiegte und die Arme um seinen Nacken schlang. Seine Erregung nahm zu, nur noch mühsam konnte er seine Beherrschung wahren.
    Das ist Wahnsinn, dachte er. Doch noch schlimmer wäre es gewesen, sie nicht zu berühren, sie nicht zu küssen. Ohne diesen einen Kuss hätte er sicher über kurz oder lang den Verstand verloren, sie gepackt und auf sein Bett geworfen.
    Diese Versuchung bestand ohnehin. Er sehnte sich danach, ihre vollen Brüste unter seinen Händen zu spüren, ihr das Kleid abzustreifen und alle ihre Geheimnisse zu erkunden, bis ihre Lustschreie durch den Obstgarten hallten. Nur ihre Unschuld hielt ihn davon ab, sie gleich hier ins Gras zu legen, ihr die Röcke hochzuschieben und sich zwischen ihre glatten, weißen Schenkel zu betten.
    Wenn sie allerdings nicht aufhörte, diese sinnlichen kleinen Seufzer auszustoßen, würde die Stimme seines Gewissens wohl bald verstummen.
    „Mr. Brennan“, hauchte sie an seinen Lippen.
    „Griffith“, stieß er hervor. „Nenn mich Griffith, süße Rosalind.“ Was tat er da nur? Hatte er tatsächlich schon den Verstand verloren? Er hatte sie doch eigentlich in die Flucht schlagen wollen, damit er ungestört nach der Urkunde suchen konnte.
    Und doch lehnte er sich gegen den Gedanken auf, vor allem jetzt, als sie sein Kinn und seinen Hals mit zögernden Küssen bedeckte. Sie war in jeder Hinsicht so leidenschaftlich, wie er es sich vorgestellt

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