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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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weil ihre ... Triebe eine Katastrophe heraufbeschwören.“
    „Wie zynisch Sie sind. Soweit ich weiß, besteht zwischen Liebe und Verlangen ein großer Unterschied.“
    „Wie können Sie sich da so sicher sein? Waren Sie etwa schon einmal verliebt?“
    Sie sah ihn zuerst verwirrt, dann zunehmend misstrauisch an. Er hielt ihrem Blick stand, und eine seltsame Spannung befiel ihn, als er merkte, dass sie leicht errötete.
    Dann wandte sie sich abrupt ab und schaute wieder nach vorn auf den Weg. „Nein, ich glaube nicht.“
    Er unterließ es, ihr die nächste logische Frage zu stellen, ob sie denn schon einmal Verlangen verspürt habe, weil er befürchtete, ihre Antwort könnte seine eigenen „Triebe“ wecken. „Meinen Sie nicht, Sie würden sich daran erinnern, wenn Sie schon einmal verliebt gewesen wären?“
    Das brachte sie dazu, zu lächeln. „Ja, wahrscheinlich.“ Plötzlich hatte er den fast verzweifelten Wunsch, diesem Lächeln Dauer zu verleihen. „Dann hat also Ihre Abneigung, Knighton zu heiraten, nichts damit zu tun, dass Sie noch irgendwo einen geheimen, womöglich überhaupt nicht standesgemäßen Verehrer versteckt halten?“
    Jetzt lachte sie zu seiner Freude hell auf. „Nein, ganz gewiss nicht!“
    „Was ist mit Ihren Schwestern?“ Er zwang sich dazu, wieder an seine übergeordneten Ziele zu denken, die er sicher eher erreichte, indem er Informationen sammelte, anstatt mit Lady Rosalind zu flirten. „Gibt es da irgendwelche geheimen Verehrer?“ „Nicht, dass ich wüsste.“ Sie lief jetzt wesentlich entspannter neben ihm her, als fühle sie sich in seiner Gegenwart wohler, nachdem sie ihm ihre Gedanken über Heirat und Ehe anvertraut hatte. „Allerdings kontrolliere ich den Wildpark nicht oft genug. Und da sind dann ja auch noch die Stallungen. Wenn ich mich recht erinnere, hielten Sie die Stallburschen für ziemlich unfähig. Sie könnten getarnte Verehrer sein!“
    Sie besaß wirklich Fantasie. „Ja, in der Tat. Vielleicht schmiedet einer von ihnen schon längst romantische Entführungspläne.“ Das Laub raschelte unter seinen Füßen. „Also wollen Ihre Schwestern Mr. Knighton ebenfalls nicht heiraten?“
    Sie zögerte. „Juliet ist schwer zu durchschauen. Im Gegensatz zu mir möchte sie unbedingt in Swan Park bleiben. Und Papa setzt sie in dieser Angelegenheit ständig unter Druck. Trotzdem glaube ich, dass sie letztlich vor einer Heirat zurückschrecken würde.“
    Lieber Himmel, diese Schwestern waren wirklich heikel in der Wahl ihrer Ehemänner. Er fing an zu begreifen, warum sie alle noch nicht verheiratet waren. „Ich nehme an, sie teilt Ihre Abneigung gegen Freihändler?“
    „Nein. Um ehrlich zu sein, ich denke, das wäre nicht wichtig für sie. Es ist nur ... nun ja ... Mr. Knighton scheint ihr Angst einzuflößen.“
    „Angst? Aber warum? Da... Mr. Knighton würde einer Frau niemals etwas zu Leide tun!“
    „Ich fürchte, mit Logik kommt man bei Juliet nicht weit. Sie ist schließlich erst siebzehn.“
    Er überlegte kurz. „Sie wirkt schüchtern.“
    „Genau! Sie ist sehr schüchtern und obendrein sehr klein und zierlich. Ich vermute, seine Größe erschreckt sie.“
    Das konnte er durchaus nachvollziehen. Daniels Größe erschreckte die meisten Frauen, die Griffith kannte, obwohl sich das meist sehr schnell gab, wenn Daniel seinen irischen Charme spielen ließ. „Was ist mit Lady Helena? Sie würde meinen Arbeitgeber doch bestimmt heiraten, wenn sie dadurch die Gewissheit hätte, dass Sie alle in Swan Park bleiben könnten, oder?“
    Sie schüttelte traurig den Kopf. „Ich fürchte, Helena hat sehr schlechte Erfahrungen mit möglichen Ehekandidaten gemacht. Vor allem einer - ein gewisser Lord Farnsworth - wollte sie trotz ihrer Gehbehinderung wegen ihres Geldes heiraten. Sie waren verlobt, aber als er erfuhr, dass Papa das mit der armseligen Mitgift durchaus ernst gemeint hatte, ließ er sie sitzen.“
    „Das ist verabscheuungswürdig!“
    Sie belohnte ihn mit einem anerkennenden Blick. „Ja, nicht wahr? Ich habe versucht, ihr zu erklären, dass dieser Schuft nur eine Ausnahme war, aber ich konnte sie nicht überzeugen. Sie glaubt, die meisten Männer würden sie wegen ihrer Behinderung verschmähen. Deshalb würde sie Mr. Knighton bestimmt nicht heiraten. Obwohl sie sich vielleicht wünscht, hier in Swan Park zu bleiben, würde sie niemals eine Ehe eingehen, um das zu erreichen.“
    „Und warum Sie nicht heiraten wollen, um den Besitz zu halten, haben wir ja

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