Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
versuchte er sich einzureden, dass er wirklich Glück gehabt hatte.
Damals auf der Prime-Basis, als er dem wachhabenden Offizier die Leitung des Raumschiffkampfs über Nammerin entzogen hatte und den unbekannten Frachter der Libra -Klasse in den Hyperraum entkommen ließ, hatte Gil ein paar unangenehme Sekunden lang befürchtet, er sei erledigt. Die Tür von Metadis Büro war hinter seinen Hacken zugeschlagen, und der General hatte ihn mit einem kalten Leuchten in den Augen angesehen, das Gil gar nicht gefallen hatte.
»Reden Sie, Commander«, forderte der General ihn auf. »Und zwar schnell.«
Gil kam dem Befehl nach.
Er berichtete, dass der mysteriöse Frachter über Nammerin die Pride of Mandeyn war, und sofort entspannte sich der kalte, prüfende Blick zu seiner Erleichterung. Der Gesichtsausdruck des Generals hatte eine, wenn auch etwas unterkühlte Form der Anerkennung angenommen.
Schwierig war es gewesen, seine Überzeugung zu begründen, dass es sich sowohl bei der Pride als auch bei dem unbekannten Raumschiff tatsächlich um die alte Warhammer handelte, ohne zugeben zu müssen, die private Unterhaltung des Generals mit Errec Ransome mitgehört zu haben. Er umschiffte das Problem mit schnellen Sätzen und einer leicht verschwommenen Logik, verglich dabei detailliert das HoloCube-Portrait der Generalstochter auf ihrer Volljährigkeitsparty mit dem Flatpic von Tarnekep Portree. Die wesentlichen Punkte erfand er einfach, während er sprach.
Schließlich gingen ihm die Ideen für weitere Improvisationen aus. Und so fügte er nur noch hinzu: »Sir, mein Bericht wird nichts von alledem enthalten, und ich kann kein einziges Wort belegen. Aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es sich genau so abgespielt hat.«
»Da stimme ich Ihnen zu, Commander«, erwiderte Metadi ernst. »Haben Sie noch mit irgendjemand anderem als mit mir über Ihre Schlussfolgerungen gesprochen?«
»Nein, Sir.«
»Dann tun Sie’s auch nicht. Kompliment übrigens, hervorragende Arbeit.«
»Vielen Dank, Sir«, sagte Gil. Er beschloss, niemals nach einer näheren Erklärung für diese Bemerkung zu fragen, weder jetzt noch irgendwann später.
Der General setzte sich seufzend an den Schreibtisch. »In Zeiten wie diesen«, sagte er, »wäre ich für einen unvoreingenommenen Ratschlag manchmal wirklich dankbar. Was, denken Sie, sollte ich jetzt mit Ihnen anstellen?«
»Meinen Abschied akzeptieren?«
»Das dürfte kaum funktionieren«, lehnte Metadi ab. »Es würde zu viel Gerede nach sich ziehen. Nein, Commander, es wird das Beste sein, alle Protokolleinträge vom heutigen Abend als geheim zu klassifizieren und den Eindruck zu vermitteln, es handle sich um einen Trick des Geheimdienstes.«
»Und was werden wir den Geheimdienst denken lassen, Sir?«
»Für den Fall, dass sie auf die Idee kommen, lästige Fragen zu stellen, werde ich darauf hinweisen, dass das dritte gekidnappte Opfer unseres mysteriösen Frachtschiffes eine Adeptin gewesen ist. Und dann sage ich denen, sie könnten gerne jederzeit den Gildemeister um nähere Informationen bitten, wenn ihnen so viel daran liegt.«
Gil schloss kurz die Augen. »Aber die Gilde führt doch keinerlei Geheimdienstoperationen durch, Sir. Oder?«
Einen Augenblick lang fürchtete Gil, nun endgültig zu weit gegangen zu sein, aber der General warf ihm lediglich einen spöttischen Blick zu und sagte: »Commander, das ist eine der Fragen, die ich nie zu stellen pflege. Nun zu Ihrem Bericht.«
»Ja, Sir«, sagte Gil erleichtert. »Sie bekommen den Ausdruck morgen, aber ich kann schon jetzt so viel zusammenfassen: Soweit es die Angelegenheit auf Pleyver betrifft und falls wir einmal vernachlässigen, dass wir nicht wissen, wo sich Lieutenant-Commander Jessan derzeit aufhält, scheint die Mannschaft der Pride bei diesem Einsatz die Schurken nicht gestellt zu haben.«
»Sind Sie sich dessen ganz sicher?«
»Wir haben bezüglich der meisten Ereignisse des Abends einen Augenzeugen«, sagte Gil. »Er behauptet steif und fest, an dem Konflikt wären die Belegschaft der Klinik und zwei Fremde auf der einen Seite und eine unbekannte Zahl von Angreifern auf der anderen Seite beteiligt gewesen.«
Der General sah ihn nachdenklich an. »Keine Idee, wer diese Angreifer gewesen sein könnten?«
»Irgendeine Privatarmee, Sir«, sagte Gil. »Sie wissen ja, wie es auf Pleyver so läuft.«
»Ich weiß, wie es früher gelaufen ist«, sagte der General, »und ich habe nicht gehört, dass sich besonders viel
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