Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
verfolgen, der Mutters Ermordung organisiert hat. Und dann zerre ich ihn mit einer Schleife um den Hals zurück nach Galcen. So werde ich mein Schiff bezahlen.«
»Würden Sie mir erlauben, Ihnen dabei zu helfen?«, fragte der Professor nach einem kurzen Augenblick.
»Warum sollte ich?«, schoss sie zurück. »Was geht Sie das eigentlich alles an?«
»Nennen Sie es den Versuch eines alten Mannes, um Verzeihung zu bitten, Captain«, erwiderte er mit einem melancholischen Lächeln. »Ich war … müde, als der Magierkrieg endete, und krank wegen des Verlustes von Entibor. Ich sagte mir, dass mein Eid nicht länger gültig sei, und überließ die Reste des Hauses Rosselin sich selbst.«
»Wodurch meine Mutter getötet werden konnte. Wollen Sie das damit andeuten?«
Zustimmend neigte er den Kopf. »Hätte ich meine Verantwortung nicht so lange vernachlässigt, hätten ihre Feinde sich nie getraut … aber daran ist nun nichts mehr zu ändern. Allerdings ist es nicht zu spät, sie ihre Tat zutiefst bedauern zu lassen. Und in meinem Alter, Captain, erscheint es mir wie eine ausgezeichnete Idee, ein solches Projekt damit zu beginnen, einen jüngeren Partner mit einem Talent für dieses Gewerbe zu finden.«
»Das soll ich sein?«, erkundigte sie sich.
»Sie haben die richtigen Reflexe dafür, ja«, stimmte er zu, »und auch das richtige Temperament. Nicht zu vergessen, dass Sie eine hervorragende Pilotin sind und über ein Schiff wie kein anderes verfügen. Den Rest«, er zuckte die Achseln, »machen Training und Praxis.«
»Verstehe«, sagte sie. »Vielleicht können wir einen Kompromiss finden. Sie brauchen einen Partner. Ich brauche einen Kopiloten und einen Schützen, wenn ich meine Handelsrouten in die Frontwelten ausdehne. Und ein oder zwei Namen, die Morven ausgespuckt hat, hörten sich recht deutlich nach den Außenplaneten an. Wie steht es mit Ihren Schießkünsten, Professor?«
»Ich war mal ziemlich gut«, sagte er. »Natürlich ist das schon ein oder zwei Kriege her, so dass ich leider etwas außer Übung bin.«
»Ich heure Sie trotzdem an«, sagte sie. »Und jetzt lassen Sie uns aus dieser verdammten Stadt verschwinden.«
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TEIL 2
1. Kapitel
Pleyver: Flatlands Raumhafenstadt
Beka Rosselin-Metadi klopfte mit den Knöcheln gegen die Plastikscheibe der Poststelle in Pleyver. »Geöffnet sechsunddreißig Stunden täglich, organischer Sapiens garantiert im Dienst.« Die beiden Chronometer an der Wand zeigten 1824 Standard und 2520 Ortszeit an. Die Schalterbeamtin der Tagschicht schlummerte auf ihrem Stuhl, den Rücken zur Tür und die Füße auf der Box mit den Postsendungen.
Wenn die ein Sapiens ist , dachte Beka, fresse ich meinen Pilotenschein.
Nach einem Flug von zwölf Stunden mit harter Realspace-Navigation durch das Web, wie die Sternenpiloten Pleyvers System fluktuierender Magnetfelder nannten, konnte Beka keinerlei Sympathie mehr für gelangweilte Planetenbewohner aufbringen. Auch wenn die Warhammer sicher in der Orbitalstation angedockt war, vermochte Beka die Anspannung und Erschöpfung nicht so einfach abzuschütteln.
Sie hoffte darauf, ihre Angelegenheiten auf dem Planeten so schnell wie möglich erledigen zu können. Es verkehrte regelmäßig ein Shuttle vom Oberflächenhafen zur Orbitalstation, so dass sie und der Professor sich für einige Stunden in den Flatlands erholen könnten, sobald sie ihre Angelegenheiten auf dem Planeten erledigt hatten.
Nicht dass man in den Briefen nach Hause irgendetwas über das kulturelle Leben in dieser Stadt schreiben wollte. Hätte der Professor nicht herausgefunden, dass die Flatlands Investment, Ltd. einiges in ihren Datenbänken haben, das man sich mal genauer ansehen sollte, wäre ich mit der Hammer direkt nach Innish-Kyl geflogen. Ich hoffe, die Sache ist es auch wert … Ohne Fracht zum Ausliefern oder Mitnehmen müssen wir sonst noch die Landegebühren verfressen.
Beka klopfte noch einmal gegen die Scheibe, diesmal lauter. Die Beamtin nahm ihre Ohrhörer ab. Blecherne Musik drang ins Vorzimmer. Sie war also nicht im Datennetz der Post gewesen. Sie drehte sich mit dem Stuhl langsam herum.
»Name?«, knurrte sie und sah zum ersten Mal zu ihrem Kunden hoch. Sie riss die Augen auf und setzte nach ein paar Sekunden hinzu: »Sir.«
»Tarnekep Portree«, erwiderte Beka. Sie ignorierte das Zögern der Beamtin. Die rote Plastikklappe über dem linken Auge, die von den Augenbrauen bis zum Wangenknochen alles verdeckte,
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