Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
verrückt geworden sein! Fünf und los geht’s!
Hinter ihm fauchte ein Blaster auf … das musste der Professor sein, der ihren Rückzug sicherte. Jessan rannte an ihm vorbei, während er zählte. Bei fünf blieb er kurz stehen und feuerte, bis der Blaster des Professors erneut in der Dunkelheit aufleuchtete.
Ein Mann mit langen Beinen konnte ohne besondere Eile den Frachtraum der Klinik von den Fahrstuhltüren bis zur gepanzerten Tür in wenig mehr als einer Standardminute zurücklegen. Wenn er rannte, ging es entsprechend schneller. In Real-Zeit konnte ihr Rückzug nicht viel länger dauern, das war Jessan klar, aber das erklärt noch nicht … er prallte gegen eine Metallkiste, an die er nicht mehr gedacht hatte, fluchte auf Hoch-Khesatanisch, Galcenisch und im Provinzdialekt von Nammerin zur gleichen Zeit. Dann setzte er seinen Gedankengang fort: Warum so viel Zeit vergangen ist, dass die Hölle zufrieren und mein Haar grau werden könnte …
Er merkte, dass er die hintere Wand erreicht hatte, als er mit dem Kopf dagegenstieß. Er war so dankbar, dass er aufhörte zu fluchen. Langsam sackte er an der gepanzerten Wand herunter und fragte dann: »Sind alle da?«
»Alle vollständig, Doc«, sagte Peyte. »Namron ist auch bei uns.«
»Ich hatte es ja leicht«, ließ sich der Sergeant schwach vom Fußboden her vernehmen. »Musste nur hier rumliegen und das Feuerwerk beobachten. Hat wohl richtig … Spaß gemacht, da vorn, was?«
»Wir konnten uns vor Lachen kaum halten«, versicherte ihm Jessan.
»Tarnekep«, meldete sich der Professor zu Wort, »Sie haben doch gute Ohren. Ist unser Taxi schon gelandet?«
»Es ist da, ja«, sagte der Mandeyner. »Aber lassen wir ihnen noch ein wenig Zeit, um die Tür zu öffnen und die Rampe auszufahren.«
»Können Sie mit Ihrem verletzten Bein gehen?«, wollte Jessan wissen.
Er hörte das Lachen des Scharfschützen, doch es klang ein wenig zittrig. »Die Frage ist wohl eher, ob ich damit laufen kann.«
»Adrenalin ist eine wunderbare Sache«, sagte Jessan. »Renn jetzt, zahl später dafür; trotzdem glaube ich, Sie sollten besser meinen Blaster nehmen, dann tragen Peyte und ich Namron.«
Tarnekeps Antwort ging in Peytes Aufschrei unter. »Sie kommen, Doc!«
Jessan drückte seinen Blaster in die dünne, sehnige Hand des Mandeyners und bückte sich dann, um mit Peyte Namron hochzuheben. Jeder packte den Sergeant unter einem Arm.
Sie wichen zur Notfalltür zurück, wo Jessan die Hand auf die ID-Karte klatschte. Er hörte die Schlösser klicken und stemmte die Schulter gegen den Öffnungshebel. Die Tür schwang auf. Peyte und er gingen, das heißt, sie fielen eher mit Namron auf das Landefeld des Shuttles. Tarnekep und der Professor folgten ihnen rückwärts gehend und feuerten dabei in den dunklen Frachtraum.
»Verdammter Scheißkerl!«, schrie Peyte, als ein Blasterstrahl an ihnen vorbeifauchte. Die Energieladung zischte so dicht an Peyte vorbei, dass Jessan seinen entrüsteten Gesichtsausdruck sehen konnte. Der Techniker hob seinen Raketenwerfer und feuerte die letzte Leuchtrakete in den Eingang.
»Los jetzt!«, befahl Jessan dem Techniker. Namron hing schlaff zwischen ihnen, und so humpelten sie weiter zum Shuttle. Das Versorgungsschiff wartete in der Mitte des Landeplatzes mit offener Tür und ausgefahrener Rampe. Pilot und Flugingenieur standen wie vor Schreck gelähmt an ihrem oberen Ende in der Luke.
Jessan musste zugeben, dass sich ihnen ein spektakulärer Anblick bot. Aus der Notfalltür und von den beiden Seiten des Landeplatzes zuckten rote, grüne und blau-weiße Energiestrahlen um das Shuttle und erfüllten die Luft mit einem tödlich strahlenden Geflecht bunten Feuers. In dem Stroboskopeffekt der Schüsse konnte er den Professor und Tarnekep, die neben ihm liefen, und dann auch Peyte sehen. Sie alle erwiderten im Laufen das Feuer.
»SpaceForce!«, rief Jessan der Shuttle-Crew zu. »Wir gehören zur SpaceForce! Lassen Sie uns rein!«
Eine der beiden Gestalten auf der Rampe bewegte sich. Es war nicht zu erkennen, ob er die Rampe schließen, auf das Flugfeld springen oder sich einfach nur in Sicherheit bringen wollte. Und sie würden es auch nie erfahren. Denn mit einem hässlichen Schnarren zuckte einer der Strahlen aus einer Energiekanone durch die Tür und mähte den Piloten und seinen Ingenieur gleichzeitig um. Eine der beiden Gestalten sackte vornüber auf die Rampe des Shuttles. Beim nächsten Aufblitzen eines Energiestrahls sah man, dass von
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