Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
dich nicht benehmen, als sei ich dir so willkommen wie ein Furunkel am Hintern.«
Nach einer langen Pause hatte Ari seine Stimme wieder gefunden. »Diesmal hast du dich wirklich selbst übertroffen, das muss ich zugeben. Kidnapping, mit gefälschten Papieren fliegen, ein Schiff der SpaceForce beschießen, dessen Besatzung nur seine Pflicht tut … Ich sehe absolut keine Möglichkeit, dich da wieder rauszuboxen.«
Beka spitzte die Lippen. »Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich dich darum gebeten hätte, großer Bruder.«
»Nein«, sagte Ari. Sein Gesicht war leichenblass, und Jessan stellte fest, dass sein Freund jetzt noch verärgerter schien als vorher. »Um Hilfe zu bitten, das würde ja auch die Bereitschaft voraussetzen, sich zu ändern. Sag mir bitte eins … wenn du all diese verrückten Stunts abziehst, denkst du überhaupt jemals daran, was du uns eigentlich damit antust?«
Beka atmete scharf ein. So dürfte es sich wahrscheinlich auch anhören, dachte Jessan, wenn ihr jemand ein Messer in den Leib rammt.
»Dieses uns «, gab sie mit einem bösen Fauchen zurück, »ist genau das, wovon ich immer verschont bleiben wollte. Willst du wirklich hören, wie viel Glück ich damit gehabt habe?«
Jessan sprang plötzlich auf. »Ich habe jetzt wirklich genug davon. Ari … Beka …«
»Halt die Klappe, Jessan«, sagte Ari, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
»O ja«, sagte Beka. »Willst wohl nicht unterbrochen werden, wenn du deiner kleinen Schwester eine Gardinenpredigt hältst, hm?«
Jessan sah von einem blassen und zornigen Gesicht zum anderen und fragte sich, ob Bruder und Schwester eine Ahnung davon haben mochten, wie sehr sie sich gerade ähnelten. Also gut, ich wünsche ihnen viel Spaß.
»Ich geh jetzt«, sagte er. »Llannat?«
Das dunkle Gesicht der Adeptin hatte die Farbe eines schmutzigen Bettlakens angenommen, aber sie schüttelte den Kopf. Nein , sagte ihre Stimme irgendwo hinten in seinem Kopf. Er ging los, und die Stimme fuhr fort. Einer muss bleiben, damit hier niemand getötet wird.
»Besser, du machst das«, murmelte er und ging zur Tür. Sie öffnete sich, um ihn durchzulassen, und schloss sich dann wieder hinter ihm. Die lauten Stimmen waren nicht mehr zu hören.
Jessan ging weiter ins Cockpit. Er war nicht überrascht, dort den Professor anzutreffen. Der Mann saß zusammengesunken auf dem Sitz des Kopiloten und beobachtete die schillernde Pseudosubstanz des Hyperraums.
»Wie ist es da drin gelaufen?«, erkundigte sich der Professor, ohne sich umzudrehen.
»Sie streiten sich. Und was tun Sie hier?«
»Ich halte mich raus.«
»Dann haben Sie also damit gerechnet?«
»Sagen wir es so: Ich habe etwas Ähnliches erwartet, ja.« Der ältere Mann drehte sich zu ihm um. »Haben Sie Geschwister, Commander?«
Jessan schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht.«
»Und dann hat man Sie von Khesat weggehen lassen?«, fragte der Professor mit einem Anflug von Überraschung. »Dann hat sich die Galaxie aber verändert, seit ich jung war.«
Jessan lachte müde. »Nicht sehr, Professor. Meine Sippe ist eine wahre Kadettenfabrik, und es gibt ausreichend viele Cousins, die den Ausfall wettmachen. Ich will nicht vom Thema ablenken, aber wie lange dauert es, bis wir aus dem Hyperraum austreten?«
»Ungefähr vier Tage. Wir fliegen die ganze Zeit auf Autopilot.«
An den Kontrollen zeigte eine Lampe, dass die Tür zum Quartier des Captains kurz geöffnet und wieder geschlossen wurde.
»Ah, sieht so aus, als wäre die erste Runde beendet. Wollen wir rübergehen und uns um die Verwundeten kümmern?«
Als sie die Messe betraten, trafen sie nur noch Llannat dort. Jessan sah sie fragend an. »Wie, keine Leichen?«
»Ich habe sie durch die Luftschleuse entsorgt.«
»So schlimm?«
»Nicht ganz, aber für einen Augenblick stand es wirklich auf Messers Schneide.«
Jessan hörte, dass sich der Professor in der kleinen Kochecke zu schaffen machte. Gute Idee. Wir können alle etwas Heißes und Nahrhaftes gebrauchen, also wirklich.
»Was ist denn passiert?«, erkundigte er sich.
»Also … nachdem du gegangen bist, wurde der Streit erst richtig gemein.«
»Gemein?«
»Den Anfang hast du ja selbst noch mitbekommen«, erwiderte sie. »Zum Schluss hat Beka dann die Tür zur Kabine des Captains zugeknallt, und Ari hat sich irgendwo nach hinten verzogen.«
»O je.« Jessan ließ sich auf einen der Stühle des Messtisches fallen. »Kein vielversprechender Anfang.«
»Sie werden schon wieder
Weitere Kostenlose Bücher