Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
Unentschlossenheit passt so gar nicht zu ihr.«
»Wahrscheinlich bedeutet es, dass sie irgendetwas Verrücktes ausbrütet«, erwiderte LeSoit. »Ich könnte dir Geschichten erzählen … Hast du eigentlich vor, bei ihr zu bleiben, wenn sie sich entschlossen hat, loszufliegen und sich umbringen zu lassen?«
Einen Moment lang herrschte angespanntes Schweigen zwischen den Männern.
»Falls du«, erwiderte Jessan nach einigen Sekunden gedehnt, »mit dieser eher beleidigenden Frage herausfinden wolltest, wie dauerhaft meine Zuneigung für Captain Rosselin-Metadi …«
»Hu, sind wir ein bisschen empfindlich, ja? Tja, bingo, genau danach habe ich gefragt.«
»… dann lautet die Antwort ja.«
»Schön. Hauptsache, es ist jemand bei ihr.«
»Ich bin froh, dass du der Meinung zu sein scheinst, ich wäre qualifiziert genug für diesen Job«, gab Jessan zurück, betrachtete LeSoit einen Moment und setzte dann hinzu: »Obwohl ich ehrlich gesagt nicht ganz sicher bin, ob du das überhaupt beurteilen kannst.«
»Der Captain war einmal ein Schiffskamerad von mir«, erwiderte LeSoit ruhig. »Sie war ein verdammt guter Pilot und ein verflucht guter Freund, und sie hat sich schlicht und einfach nicht darum geschert, dass sie der rechtmäßige Erbe von Entibor war. Aber ich konnte nun mal die Vorstellung nicht abschütteln, dass ihre Familie irgendwann kommen und sie wieder nach Hause holen würde. Also bin ich verschwunden, bevor ich das mitansehen musste. Nun, und wie es aussieht, habe ich mich geirrt.«
»Nein«, widersprach Jessan. »Du hast dich nicht geirrt. Worum ging es deiner Meinung nach bei dieser ganzen Angelegenheit mit D ’Caer wohl, wenn nicht um einen Familienzwist? Aber wenn die Familie sie braucht, geht sie zu ihren eigenen Bedingungen zurück, nicht zu deren.«
Als das Kommunikationszentrum in der Asteroidenbasis noch funktionierte, konnte es HiKomms aus der ganzen Republik empfangen und bot jede Art von Kommunikation, angefangen von einer direkten Sprachverbindung zu einem Planeten auf der anderen Seite der Zivilisierten Galaxis bis zu nächtlichen Wiederholungen von Spaceways Patrol. Im Augenblick jedoch waren die HiKomms immer noch lahmgelegt, und die Basis lag zu weit von den normalen Transitrouten entfernt, um irgendetwas über die Lichtgeschwindigkeitsbänder aufschnappen zu können, was nicht bereits mehrere Jahrhunderte alt war.
Während die Roboter in dem Hangar an der beschädigten Hülle der Warhammer arbeiteten, verbrachte Beka zahlreiche fruchtlose Stunden im Kommunikationszentrum und versuchte, ein Signal aufzuschnappen, irgendein Signal von Galcen Prime. Doch es kam nichts, und sie biss sich vor Enttäuschung auf die Lippen.
Sie könnten mittlerweile alle tot sein, ohne dass ich es erfahren würde.
»Ich habe alles getan, was ich konnte«, sagte sie laut. »Ich habe sie gewarnt. Ich habe dafür gesorgt, dass ihre Boten entkommen und die Nachricht weitergeben konnten. Ich habe mich selbst im Hyperraum fast in die Luft gesprengt und wurde im RealSpace beinah in Stücke geschossen. Ich hätte nicht mehr machen können, wenn ich dageblieben wäre.«
Sie ballte die Faust und schlug damit auf die Stuhllehne. Die Galaxie um mich herum geht zum Teufel, dachte sie, und ich habe nicht den leisesten Schimmer, was ich als Nächstes tun soll .
»Es besteht immer noch die Möglichkeit, nach Galcen zurückzukehren, sobald die Warhammer repariert ist«, sagte sie laut. »Dort finden die härtesten Kämpfe statt, und Dadda steckt mit Sicherheit mittendrin. Aber die Flottenschlachten dürften mittlerweile geschlagen sein, und ein bewaffneter Frachter kann in einem Bodenkrieg nicht viel ausrichten. Wenn die Magier alles kontrollieren, könnte es mich in große Schwierigkeiten bringen, sollte ich im falschen Moment aus dem Hyperraum fallen.«
Sie schüttelte den Kopf. Das Sicherste für ein kleines, schnelles Handelsschiff mit nur zwei Geschützkuppeln wäre es, eine Weile in Deckung zu bleiben, bis die Kämpfe vorbei waren. Ganz gleich wer gewann, es würde immer irgendwo einen Planeten geben, auf dem jemand eine Fracht hatte, die die Warhammer transportieren konnte. »Ich werde es schon schaffen. Mit dieser Basis als Schlupfwinkel und der Warhammer als Packesel kann ich alles bewältigen, was kommt.«
Diese Bemerkung stimmte zwar, aber irgendwie fühlte sich Beka dadurch nicht richtig beruhigt. Sie verstummte und suchte mürrisch eine weitere halbe Stunde lang vergeblich die LG -Bänder ab. Dabei
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