Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02

dass er leicht errötete, sprach dann aber weiter. »Tut mir leid, Sir … doch ich werde die medizinische Abteilung der RSF Fezrisond leiten. Wie soll das mit diesem Gerät möglich sein, das mich wie Black Brok aussehen lässt, den Schrecken des Weltraums?«
    »Überzeugende Persönlichkeit?«, schlug der KO sanft vor. »Sie werden es schon schaffen, Rosselin-Metadi. Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Sorgen machen.«
    Ari verstummte für einen Moment, das unerwartete Kompliment besänftigte ihn. Er blickte sich im Raum um und bemerkte, dass Llannat Hyfid auch zur Party gekommen war, während er mit dem KO sprach. Heute Abend hatte sie sich aus irgendeinem Grund für die formelle Kleidung einer Adeptin entschieden. Der silbern eingefasste Ebenholzstab, den sie von Darvell mitgebracht hatte, schimmerte sanft vor der schwarzen Tunika.
    Sie hat hier noch nie formelles Schwarz getragen, dachte Ari und runzelte die Stirn. Er war sich nicht sicher, was dies bedeutete. Es beunruhigte ihn.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte er zum KO . »Ich muss mit Mistress Hyfid sprechen.«
    Er ging zur Bar, um sein Glass mit dem violetten Aquavit nachfüllen zu lassen, dann gesellte er sich zu Llannat.
    »Danke, dass du gekommen bist«, sagte er.
    »Eigentlich ist mir ja jede Ausrede für eine Feier recht«, antwortete sie. »Aber Abschiedspartys mag ich nicht besonders.«
    »Ich auch nicht. Doch zumindest sieht es nicht so aus, als würde diese Party hier wie die Totenfeier für einen FreeSpacer enden.«
    »Fordere das Schicksal nicht heraus. Der Abend ist noch jung.«
    »Ich dachte, Adepten glauben nicht an Schicksal, Glück und solche Dinge.«
    »Das tun wir auch nicht. Aber das Universum besitzt Muster und Ströme, die hindurchfließen … und das Abschiedsfest, das meine Schiffskollegen ausgerichtet haben, bevor ich ins Refugium gegangen bin, war ein echter Klassiker.«
    »Wurde es ein wenig feuchtfröhlich?«
    »Nicht nur ein wenig. Ich hatte noch einen Kater, als ich in Galcen eintraf.«
    »Du?« Ari schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich habe dich nie auch nur ein wenig angeheitert erlebt.«
    »Ist ja schon lange her«, erwiderte Llannat. »Es hat mir geholfen, die Stimmen in meinem Kopf abzustellen. Das war zwar nicht unbedingt die klügste Art und Weise, aber zu etwas anderem war ich allein nicht in der Lage.«
    Sie lächelte ihn unsicher an. »Glaub mir, Ari, ich habe vieles von den Adepten gelernt, und es hat mir sehr geholfen.«
    Das erklärt immerhin, warum die Gilde ihrer Loyalität jetzt so sicher sein kann, dachte er. Vielleicht trägt sie deswegen heute Abend Schwarz.
    Er riss sich aus seinen Gedanken und konzentrierte sich auf das Naheliegende. »Ich muss dir etwas sagen. Aber nicht hier drinnen. Da hören zu viele mit. Würdest du mich zu einem Spaziergang begleiten?«
    Ihr Gesicht hellte sich auf, es erinnerte ihn wie immer an strahlendes Sonnenlicht, wenn es ganz plötzlich durch die Wolken bricht. »Natürlich.«
    Außerhalb der umfunktionierten Lagerkuppel, die als Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter diente, war das Gelände des Medizinischen Dienstes ruhig und dunkel. Ein leichter Nebel fiel herab und ließ die Schutzkuppel in einem blassen Rosa leuchten. Ari ging an Llannats Seite und genoss einfach ihre Gesellschaft. Sie besaß eine innere Ruhe, um die er sie immer beneidet hatte. Und wie schon zuvor erfüllte diese Ruhe jetzt auch ihn.
    Er seufzte. »Ich werde all dies vermissen.«
    »Du meinst Nammerin?«
    Nicht ganz , dachte er. Aber … »Ja.«
    »Ich … wir werden dich auch vermissen.« Sie hielt inne, und Ari musste ebenfalls stehen bleiben. »Du wolltest mir etwas sagen.«
    »Eine Nachricht«, sagte er. »Von Munngralla.«
    »Munngralla.« Ihre Stimme war ausdruckslos, in der Dunkelheit konnte er ihr Gesicht nicht erkennen. »Was hat er zu sagen?«
    »Dass du kein Quincunx bist …«
    Sie schnaubte. »Wohl kaum, nein.«
    »… aber nicht schlecht für eine Dünnhäutige.«
    »Welch ein Kompliment. Ich glaube, das ist fast zu viel für mich.«
    »Er hat auch gesagt, dass du dich jederzeit einen Freund Munngrallas nennen darfst.«
    »Also, das hört sich schon etwas nützlicher an. Wenn Munngralla einem etwas schuldet, ist das wie ein Guthaben auf der Bank.« Sie legte eine Pause ein. »War das alles?«
    »So gut wie.« Er ballte die Hand zur Faust und war dankbar, dass auch seine Gesichtszüge in der Dunkelheit verborgen blieben. »Ich werde dich vermissen, Llannat. In der Armee verliert man leicht