Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
nicht vorstellen, dass sie damit angeben wollen.*
*So etwas spricht sich immer herum. Und von oben heißt es, dass dir der Quincunx dankbar ist.*
»Was hätte ich tun sollen? Den Schweinehund am Leben lassen, damit er weiter den Namen der Bruderschaft als Lockmittel für eine Falle missbraucht?« Ari fletschte die Zähne. *Also wirklich – das hat Ferrda mir anders beigebracht.*
*Das hat er wohl*, entgegnete Munngralla. *Und wie ich schon sagte, wir sind dankbar dafür. Wenn du jemals in Schwierigkeiten stecken solltest, bei denen deine Kumpels in Unform dir nicht helfen können, dann komm zu uns.*
»Ich werde es nicht vergessen«, sagte Ari. »Heute ist mein letzter Tag hier. So wollte ich mich nur verabschieden.«
Munngrallas Kamm stellte sich vor Überraschung kurz auf. Seine Kontaktleute vor Ort hatten wohl nicht erwähnt, dass Ari schon so bald aufbrechen würde. *Da hat es aber jemand eilig*, bemerkte er. *Geht die kleine Adeptin auch schon morgen?*
»Nein. Sie bleibt hier.«
*Seltsam. Ich dachte … egal. Sie ist zwar keine Quincunx, aber wirklich in Ordnung … für eine Dünnhäutige. Sag ihr, sie darf sich jederzeit eine Freundin Munngrallas nennen.*
»Gut«, entgegnete Ari. »Ich werde es ausrichten.«
Er sprach nicht weiter, um die plötzliche Anspannung in seiner Stimme zu überspielen. Ich sollte doch froh darüber sein, dass ich hier wegkomme, dachte er bekümmert. Nach allem, was während meines Aufenthalts passiert ist, müsste ich diesen Ort eigentlich hassen.
Aber seine Gefühle hatten noch nie der Vernunft gehorcht, und so war es auch jetzt. Die Monate seiner Stationierung auf Nammerin gehörten zu den unglücklichsten seines bisherigen Lebens. Nicht einmal die Aussicht, für ein wirklich lohnendes Ziel zu kämpfen, hatte die schwere Belastung von seiner Seele nehmen können. Ari wusste aber, er würde Nammerin dennoch vermissen. Er hatte auf dieser Welt vieles verloren, aber auch etwas gefunden, das er in seinem Leben niemals vergessen würde.
*Weidmannsheil*, sagte er schließlich zu Munngralla, es war der förmliche Abschiedsgruß der Waldlords.
*Weidmannsheil auf deinen Sternenwegen, Bruder*, entgegnete Munngralla. *Und denk daran, dass du jederzeit um Hilfe bitten darfst.*
Ari sah Llannat Hyfid erst am Abend wieder. Der SpaceForce-Trupp der Medizinischen Station hatte den Aufenthaltsraum der Unteroffiziere zuvor mit Luftballons und bunten Luftschlangen dekoriert. An einem Tisch ganz hinten hatten sie eine Art Bar aufgebaut, um Ari und den anderen Offizieren, die die Basis verlassen würden, einen hochprozentigen Abschied zu bereiten. Dazu gehörte wie immer Tree-Frog-Bier als dunkles Export sowie das helle Moonlight. Ari begnügte sich mit einem großen Glas Aquavit.
Mit dem Drink in der Hand bahnte er sich einen Weg durch die Menge bis zu der Ecke, wo der Kommandierende Offizier der Medizinischen Station stand. Der KO hatte sein Haustier zur Party mitgebracht, eine Sandschlange, die er sich wie eine dekorative Kordel mehrfach um die Schultern geschlungen hatte. Von Zeit zu Zeit ließ die Schlange ihren keilförmigen Kopf nach unten gleiten, tauchte mit ihrer langen gespaltenen Zunge in das Bierglas des KO und rollte sich dann wieder zusammen.
Der KO selbst wirkte nachdenklich und leicht melancholisch, aber Ari machte sich deswegen keine Sorgen, denn dies war der übliche Gesichtsausdruck des Commanders der Station. »Rosselin-Metadi«, sagte er, als Ari sich ihm näherte. »Wir werden Sie vermissen.«
»Ich werde die Station ebenso vermissen«, antwortete Ari ernst. Die Sandschlange bewegte sich am Arm des KO herunter, ließ ihre Zunge über die helle, violette Flüssigkeit in Aris Glas gleiten und zog sie wieder zurück. Ari lachte leise und leerte sein Glas. »An den Dienst an Bord werde ich mich erst gewöhnen müssen.«
»Dienst an Bord ist das, worum sich bei der SpaceForce alles dreht«, antwortete der KO . »Alles andere ist nur unnützes Beiwerk.«
»Das hat mein Vater schon immer gesagt.«
»Glauben Sie ihm, Rosselin-Metadi. Normalerweise hat er recht.«
»Ja, Sir.« Ari blickte auf sein Glas. Ganz unten sah er noch einen lavendelfarbenen Schimmer. »Zumindest kann ich meinen Blaster wieder in den Waffenschrank legen, in den er gehört.«
Der KO schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, wohl eher nicht. Die Befugnis und die Verpflichtung, eine Waffe zu tragen, ist dauerhafter Bestandteil Ihres Jobs.«
»Verdammt!«, entfuhr es Ari unvorsichtigerweise. Er fühlte,
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