Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
gewesen.
Noch weniger gefiel ihm, dass sein unwillkommener Verbindungsoffizier etwas besaß, worüber er nicht verfügte, nämlich eine direkte Kommunikationsverbindung durch Ophel mit der Kriegsflotte der Magierwelten. Bis jetzt jedoch war diese Verbindung sehr nützlich gewesen, da die HiKomms im Rest der Galaxis entweder außer Betrieb oder aber höchst unzuverlässig waren.
Und diese Situation, so überlegte Vallant, begann sich allmählich zu verändern.
Er legte das Klemmbrett mit den Ausdrucken zur Seite. »Und wenn diese Nachricht nun Infabede niemals erreicht hätte?«
»Admiral, Lord sus-Airaalin hat mich nur beauftragt, all seine Nachrichten weiterzugeben. Es ist nicht meine Aufgabe zu spekulieren.« Der Eraasianer machte eine kleine Pause. »Die Verbindung über Ophel bleibt jedoch weiterhin offen.«
Das kann ich mir denken , sagte sich Vallant verärgert. Ich hätte dich und diese Verbindung erledigen sollen, als ich noch die Chance dazu hatte.
Aber der richtige Zeitpunkt dafür wäre am Anfang der großen Operation gewesen, als die Magierweltler immer noch dabei gewesen waren, ihren Angriff auf Galcen zu organisieren. Damals jedoch hatte er seine eigenen Probleme gehabt. Eine unerwartete Meuterei unter den Jägerpiloten an Bord seines eigenen Flaggschiffs hatte er zwar ohne Schwierigkeiten niederschlagen können, aber sie hatte seine Aufmerksamkeit in einem entscheidenden Moment abgelenkt.
»Sagen Sie Ihrem Admiral«, teilte er dem Verbindungsoffizier mit, »dass ich ihm gerne zu Hilfe käme, da die Gyfferaner ein offenbar allzu großes Problem für ihn darstellen und er mich als seinen Verbündeten um Unterstützung gebeten hat.«
Der Eraasianer verbeugte sich. »Admiral, ich werde Ihre Botschaft so schnell wie möglich an Lord sus-Airaalin weitergeben«, sagte er und verließ das Büro. Admiral Vallant sah ihm finster nach und winkte dann seinem Adjutanten.
»Haben Sie all das mitbekommen?«, erkundigte sich Vallant, als der Offizier auftauchte.
»Die ganze Sache, auf Ihren Befehl hin.«
»Gut. Dann wissen Sie ja, wohin wir als Nächstes fliegen.«
»Das Timing ist nicht so gut«, sagte sein Adjutant. »Aber das Ziel ist ausgezeichnet … Gyffer stand ohnehin auf der Liste.«
»Es gefällt mir nicht, angreifen zu müssen, obwohl diese verdammten Magierweltler bereits da sind. Wenn sus-Airaalin einen genauen Blick auf das gyfferanische System wirft, kommt er vermutlich auf die Idee, dass Gyffer genau das ist, was ihm in seiner Sammlung noch fehlt.«
»Wir könnten Glück haben«, sagte der Adjutant. »Der Kommandeur der Magier will, dass wir die Farspace-Arbeit erledigen, und so etwas ist nicht allzu anstrengend, wenn man es richtig macht. Unsere Leute sind noch frisch, wenn Gyfferaner und Eraasianer damit fertig sind, sich bis zur Erschöpfung zu zerfleischen.«
»Glück ist vor allem verdammt unberechenbar«, entgegnete Vallant gereizt. »Wenn wir wollen, dass sich alles zu unseren Gunsten entwickelt, werden wir erheblich mehr brauchen als das.«
3. Kapitel
Innish-Kyl: Landhaus von Adelfe Aneverian
Gyffer: Die-Wunderschöne-Tochter-Der-Nacht
Commodore Gil musste zugeben, dass sich Lieutenant Jhunnei diesmal wirklich selbst übertroffen hatte. Er hatte natürlich gewusst, dass Adelfe Aneverian, auf Lebenszeit Präsident von Perpayne, einen Feriensitz an der südlichen Küste von Innish-Kyl besaß, in der gemäßigten Klimazone. Aber er hätte nicht gedacht, dass der Präsident in seiner Rolle als einer der stillen Teilhaber von Gils Piratenunternehmen der Flottille seinen Sommersitz zur Verfügung stellen würde, um Domina Beka Rosselin-Metadi zu beeindrucken.
Jhunnei dagegen hatte nicht nur daran gedacht, sondern ihn selbst danach gefragt; das Resultat war, dass der weitläufige, sehr gepflegte Rasen und die auf äußerst kunstfertige Weise naturbelassenen Wälder und Dickichte jetzt wie für ein Sommerfest geschmückt waren. Die dicken grünblauen Blätter auf dem Boden knirschten schwach unter Gils Stiefeln, und die zertretenen Blätter strömten einen dezenten würzigen Duft aus. Geschmückte Laternen, einige aus buntem Papier und andere aus Glas und Metall, hingen an den weit ausladenden Ästen der Bäume, die die Pfade der Gärten überschatteten.
Die Glühwürfel in den Laternen spendeten bis jetzt gerade genug Licht, um die zierlichen Strukturen hervortreten zu lassen. Die Sonne war noch nicht im Meer versunken, und der Himmel jenseits des Kraftfeldes leuchtete in einem
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