Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
seit gestern Morgen zäh und geschmacklos. »Beginnen Anlauf zum Sprung.«
»Roger«, erwiderte der Sensortechniker. »Voller Scan bei Austritt.«
Der Kreuzer sprang in den Hyperraum hinein – und im nächsten Moment schon wieder hinaus. Der Taktische Offizier schluckte schwer. Essen wäre wohl doch keine so gute Idee.
»Austritt«, sagte er. »Sensoren?«
»Leer.«
»Meldungen, Sir«, ließ sich der KommTech vernehmen. »Aufklärer Planquadrat zwei null punkt fünf sieben melden feindliche Aufklärer im äußersten Sensorbereich.«
»Aktuellen Realspace-Kurs und Geschwindigkeit beibehalten«, befahl der Taktische Offizier. »Legen Sie die Kontakte auf den Bildschirm des Computers und verständigen Sie den Captain.«
Der Captain der #97 tauchte eine Minute später auf, einen der schlappen Kuchen in der Hand. »Lagebericht.«
Der Taktische Offizier deutete auf den Bildschirm des Haupt-Kampfcomputers. »Feindliche Aufklärer, äußerster Sensorbereich.«
»Haben Sie den Kurs zurückverfolgt?«, erkundigte sich der Captain.
»In Arbeit«, erwiderte der zuständige CompTech. »Sieht so aus, als würden sie ihrerseits eine ähnliche Suche durchführen wie wir, Captain.«
»Suchen Sie den Hauptteil der Formation. Sofort.«
»Schon dabei.«
Der KommTech mischte sich erneut ein. »Nachricht von Zentrale … Gyffer schickt weitere Einheiten hoch, diesmal mit Adepten an Bord, die bei der Suche helfen sollen.«
»Adepten.« Der Captain runzelte die Stirn. »Mir waren diese komischen Kauze noch nie geheuer. Wir werden die Magierweltler allein finden, und zwar auf die altmodische Weise.«
Das Schweigen in Aneverians Bibliothek war fast greifbar, so dick lastete es im Raum. Beka registrierte wie aus großer Ferne, dass sie Tarnekep Portrees Blaster gezückt und schussbereit in der Hand hielt. Die eraasianische Ärztin auf der anderen Seite des Raumes war so blass, dass sie fast grau wirkte.
»Das würde ich nicht tun, Captain Portree.« Der Commodore hatte ebenfalls einen kleinen Blaster gezückt und zielte auf sie.
Jessan räusperte sich. Beka sah jetzt, dass er in der Hand, mit der er zuvor sein Taschentuch gezückt hatte, einen Miniblaster hielt, der dem von Gil sehr ähnelte.
»Und ich an Ihrer Stelle ebenfalls nicht, Baronet.« Er lächelte Doktor syn-Tavaite an und sagte: »Sie können sich entspannen, Gentlelady. Der gute Captain will Ihnen nichts Böses, das versichere ich Ihnen.«
Nyls, du bist wirklich erstaunlich , dachte Beka benommen. Ich wusste gar nicht, dass es jemanden in der Galaxis gibt, der beruhigend wirken kann, während er gleichzeitig jemanden mit einer Waffe bedroht.
»Einen solchen Wink mit dem Zaunpfahl kann selbst ich nicht übersehen«, sagte Beka laut und stieß den Blaster wieder in das Halfter. »Aber verzeihen Sie meine Neugier, Doktor syn-Tavaite: welche Domina?«
»Nicht Sie … ich meine, nicht die junge Domina, Captain. Sondern diejenige, die tot ist.«
»Perada Rosselin.« Owen war fast so bleich wie syn-Tavaite; Beka wusste nicht, ob es Wut oder Furcht war. »Sie haben einen Replikanten von Perada Rosselin geschaffen? Wann war das? «
»Vor etwa … etwa drei Standardjahren.«
»Das ist vollkommen unlogisch.« Jetzt ergriff Lieutenant Jhunnei das Wort. »Das Timing stimmt nicht. Warum sollten die Magierweltler sie reduplizieren, kurz bevor sie sie ermordet haben?«
syn-Tavaite schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nein … nicht vorher. Ich kann mich noch daran erinnern … selbst auf unserer Seite der Kluft haben wir diese Nachricht gehört. Es fand danach statt.«
»Erzählen Sie die ganze Geschichte«, meinte Gil und verstaute seinen Blaster. »Und zwar von Anfang an. Wer hat Sie aufgefordert, die Domina zu reduplizieren?«
»Einer der Maskierten«, antwortete syn-Tavaite. »Er hat mich an meinem Arbeitsplatz aufgesucht und gesagt, dass er woanders eine Aufgabe für mich hätte, auf einer anderen Welt. Ich bin mit ihm gegangen … Er lebte in einem sehr vornehmen Haus, diesem hier ähnlich, nur viel größer, und bis auf Maschinen, die sich bewegten und sprachen, war es vollkommen leer. Er gab mir das … Laboratorium, glaube ich, nennen Sie das, und auch die Gewebeproben, um den Replikanten zu erzeugen. Als ich fertig war, ließ er den Replikanten leer und brachte mich auf meine Heimatwelt zurück. Das war alles.«
Jessan sah sie neugierig an; es war der Mediziner in ihm, vermutete Beka, der von diesen Informationen angesprochen wurde.
»Leer?« , fragte er
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