Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
seinem Klemmbrett hoch.
»Klingt, als hätten wir Besuch bekommen«, sagte er. »Ich sollte wohl besser mal nachsehen.«
Mit dem Klemmbrett in der Hand ging er zur Hauptluke. Ganz oben auf der Rampe stand ein Mann. Das Kraftfeld war hochgefahren, aber selbst durch den nebligen Schleier, den es erzeugte, erkannte LeSoit die ConSec-Uniform des Besuchers.
Er runzelte die Stirn. Falls jemand Beka und ihrer Mannschaft das Gesetz auf den Hals gehetzt hatte, konnte es teuer werden. Man konnte auf Suivi Point so ziemlich alles kaufen, einschließlich der Justiz. Aber einige Dinge kosteten erheblich mehr als andere. Unter diesen Umständen dachte LeSoit nicht daran, das Kraftfeld herunterzufahren.
»Was können wir für Sie tun, Officer?«
Der Mann räusperte sich. »Ich habe eine Nachricht für den Captain dieses Schiffes.«
»Sie ist nicht hier. Ich fürchte, Sie müssen sich mit mir begnügen. Also, worum geht es?«
»Ich bin hier, um Sie zu eskortieren.«
LeSoit trat automatisch einen Schritt zurück, trotz des schützenden Kraftfeldes. »Wohin wollen Sie mich denn eskortieren?«
Der ConSec-Officer öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber der winzige Lautsprecher auf LeSoits Klemmbrett kam ihm mit der Antwort zuvor. Er piepte, was bedeutete, dass eine Nachricht mit höchster Priorität über das Hauptkommunikationssystem der Warhammer hereinkam. Dem Piepen folgte eine Stimme, die ihm unbekannt war. »Alle Personen an Bord der RSF Warhammer melden sich bitte sofort im Büro des Hafenmeisters. Alle Personen an Bord der Warhammer melden sich …«
»Das gefällt mir gar nicht«, sagte LeSoit zu dem ConSec. »Können Sie mir sagen, was das soll?«
Der Mann von dem privaten Sicherheitsdienst zuckte mit den Schultern. »Der Hafenmeister will Ihre Registrierungen überprüfen, mehr weiß ich nicht.«
»Das klingt wie ganz normaler Papierkram. Kann das nicht warten?«
Die Stimme im Lautsprecher des Klemmbretts gab keine Ruhe. »Alle Personen an Bord der Warhammer melden sich bitte sofort im Büro des Hafenmeisters. Alle Personen …«
Der ConSec schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, nein. Sie werden Ihren Liegeplatz verlieren, wenn Sie Ihre Registrierung nicht sofort bestätigen.«
»Hafenbeamte«, erklärte LeSoit angewidert. »Niemand wird sie jemals davon überzeugen können, dass es möglicherweise etwas Wichtigeres gibt, als Zeile sieben auf Seite zwei von Formular Einundzwanzig-Acht-A auszufüllen. Ich habe hier an Bord etwas Dringendes zu erledigen, Officer – können Sie dem Hafenmeister nicht einfach sagen, Sie hätten mich nicht angetroffen, als Sie geklingelt haben? Ich komme sofort, wenn ich hier fertig bin.«
»Bitte begleiten Sie mich augenblicklich«, sagte der ConSec.
In diesem Augenblick piepte das Klemmbrett erneut, diesmal lauter, und dafür mit dem nervtötenden Doppelpiepton, der eine Direktübertragung der Domina ankündigte, die sämtliche anderen Übertragungen überlagerte. Dann drangen körperlose Stimmen aus dem Lautsprecher.
Zuerst eine suivanische Stimme, die den rauen Akzent des äußeren Gürtels aufwies. »Sind Sie diese Frau namens Beka Rosselin-Metadi, die sich selbst als Domina von Entibor ausgibt?«
Dann ertönte Bekas Stimme, ein präziser, sehr gebildeter, heller Sopran, der jeder x-beliebigen Frau oder sogar einem Mann hätte gehören können, wenn man ihn isoliert gehört hätte. Doch LeSoit erkannte zweifelsfrei ihre Stimme. »Das bin ich. Worum geht …?«
»Sie stehen unter Arrest. Leisten Sie keinen Widerstand.«
LeSoit sah den ConSec-Officer an. »Registrierungsüberprüfung«, sagte er. »Klar doch. Netter Versuch.«
Die Stimmen aus dem Lautsprecher des Klemmbretts meldeten sich wieder. »Ein Nadler. Böses, böses Mädchen.«
Dann war wieder Beka zu hören, entfernt und nachdrücklich. »Sie irren sich. All das geht vollkommen in Ordnung.« Eine kleine Pause trat ein, dann wiederholte sie den letzten Satz, und zwar sehr deutlich. »All das geht vollkommen in Ordnung.«
»Ganz genau.« LeSoit kehrte dem ConSec-Officer den Rücken zu und schlug mit der Faust zuerst auf den Knopf, der die Tür schloss, und dann auf den für die Rampe. Er war zum Cockpit der Warhammer unterwegs, noch bevor sich der ConSec von der hochfahrenden Rampe in Sicherheit gebracht hatte.
Er raste im Laufschritt durch den Gemeinschaftsraum. Captain Yevil holte ihn an der Tür des Cockpits ein.
»Was ist denn los?«
»Die Domina hat das Notfall-Startsignal für das Schiff gegeben«,
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